"Nightline" der Stadtbusse verkehrt an Wochenenden zu später Stunde

Von Hannes Fehringer   11.Jänner 2019

Manches Mal ist eine Idee gut, aber nicht gut genug. Die FP hatte aufmerksam Förderhilfen studiert und im Herbst im Gemeindeamt beantragt, die Stadt möge das Angebot des Landes OÖ nutzen, Jugendlichen zur Heimfahrt von der Disco und Beisltour beidseitig subventionierte Taxi-Gutscheine auszuhändigen.

"Das ist ein gutes Modell für Landgemeinden, aber in einer Stadt wie Steyr nur eine halbe Lösung", wandte Gemeinderätin Michaela Frech vom Bürgerforum ein, das mit der VP eine gemeinsame Fraktion bildet. Auch die SP hatte Bedenken, weil die vom Land gewährte Fördersumme bei weitem nicht für alle Jugendlichen in Steyr gereicht hätte. "Mir gefiel das von Anfang an nicht", sagt Frech, "weil ich für den öffentlichen Verkehr eine weitgreifende Lösung wollte."

Diese liegt nun auf dem Tisch. Gestern wurde im Stadtrat grünes Licht für eine "Nightline" der städtischen Busse gegeben, wie Frech sie vorgeschlagen hatte. Nicht nur die FP, die sich hinter den Nachtbus als Verbesserung gegenüber Gutscheinen stellte, sondern auch SP-Vizebürgermeister Wilhelm Hauser befürwortet einen viermonatigen Probebetrieb, der im März beginnt.

An Samstagen soll ein Omnibus der Stadtbetriebe erstmals um 22 Uhr eine Rundstrecke durch alle Stadtteile abfahren und Nachtschwärmer an bestehenden und wenigen neuen Stationen aufnehmen und absetzen. Die Tour, die knapp eine Stunde dauert, wird um 23 Uhr, 0 Uhr, 2 Uhr und 3 Uhr wiederholt. Ein Einzelfahrschein soll zwei Euro kosten. Wer eine Zeitkarte der SBS besitzt, bezahlt nur einen Euro. Mitfahren kann jeder Fahrgast. "Das muss also kein Jugendlicher sein", sagt Hauser. Die neue "Nightline" soll nächste Woche im Gemeinderat beschlossen werden.