Nachbarn klagen: "Neue Farm für 6000 Puten setzt unseren Acker unter Wasser"
MICHELDORF. Betreiber hat zwischen den Grundstücken bereits eine Trennmauer errichtet. Projekt liegt auf Eis, da der Abnehmer abgesprungen ist.
Aus dem Plan des Ottsdorfer Putenzüchters Roland Lanz, seine Produktion zu vervierfachen, wird vorerst nichts. Nachdem er drei Jahre lang um die Genehmigung für seinen eine Million Euro teuren Maststall für 6000 Puten gekämpft hatte, sprang ihm kurz vor Baustart der Abnehmer ab. Nun liegt das Projekt auf Eis, ein Streit unter Nachbarn schwelt aber auch ohne den Bau weiter.
"Das wäre ein moderner Stall mit Winterauslauf für die Tiere geworden", sagt Lanz, nun seien vom Schlachtbetrieb in Deutschland aber alle Produzenten gekündigt worden. An den neuen Abnehmer könne er aber keine höhere Stückzahl in besserer Qualität liefern. Lanz: "In dieser Branche ist alles auf Leistung und Menge getrimmt. Für das Tierwohl zahlt niemand freiwillig." Die neue Anlage hätte den Puten mehr Auslauf geboten, die Produktion wäre aber teurer gekommen. "Freiwillig produziere ich aber nicht auf Defizit", sagt Lanz.
Deutlich weniger blumig wird die Putenfarm von Petra Spiessberger, Fraktionsobfrau der Grünen, beschrieben. Sie hatte einst im Gemeinderat eine flammende Rede gehalten und mit Parteikollegen und einigen SP-Mandataren gegen den Bau gestimmt.
Geruchsbelästigung
"Ich bin gegen jede Form von Massentierhaltung", sagt Spiessberger, "der Wintergarten wäre nicht tiergerecht, sondern Kosmetik gewesen." Auch sei sie gegen weitere Grünland-Versiegelung und die Geruchsbelästigung wäre für die Bewohner von Ottsdorf bis Heiligenkreuz bei entsprechendem Wind zur Qual geworden.
Keine Probleme mit dem Bau hätte hingegen Bürgermeister Horst Hufnagl (SP) gehabt: "Für den Betreiber ist es schade, er hat schon viele Vorleistungen erbracht. Und Proteste gegen den Putenstall gibt es nicht mehr."
Dem widersprechen Gottfried und Alois Bankler. "Zuerst hätte die Zufahrt über unseren Grund führen sollen, ohne dass wir gefragt werden, und nun wird unser bester Acker bei Regen unter Wasser gesetzt", sagt Altbauer Alois Bankler, dessen Einspruch gegen den Bau erfolglos war.
Grund sei die um rund 40 Zentimeter erhöhte Aufschüttung für die Putenfarm. "Schon im Vorjahr ist unser Feld nach Regenfällen geschwommen. Jetzt wurde eine 200 Meter lange Mauer errichtet, die das Oberflächenwasser abhalten soll. Aber das drückt es unter der Mauer weiterhin durch." Das Feld sei heuer bereits brachgelegen, auch ein Herbstanbau sei nicht möglich: "Unser Traktor sinkt in diesem Sumpf ein."
Die Felder seien immer schon versumpft gewesen, entgegnet Lanz: "Mein Nachbar bildet sich die Probleme nur ein."
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ALLE wollen Putenfleisch , aber KEINER die Konsequenzen ertragen !
wir leben in einer immer mehr traurig werdende Welt wo der Wohlstand die Lebensumstände anderen SEHR erschweren und wo die Zuagroasten aus der Stadt den Bauern den Platz und Ihre Rechte als Bauern weg nehmen
an einer Putenzucht hängen mehr Arbeitsplätze dran als NUR der Züchter
Stimmt nicht, dass niemand bereit ist, mehr zu zahlen. Kaufe seit Jahren das meiste Hühnerfleisch in Bio-Qualität, und es ist qualitätsmäßig viel besser als herkömmliches. Seit einiger Zeit auch Putenfleisch, obwohl ich mir nicht ganz vorstellen kann, wie man Truthühner in der Mast auch wirklich artgerecht halten kann.
Leider noch nicht fündig geworden bin ich bei Schweine- und Rindfleisch, aber davon essen wir ohnehin nur mehr sehr selten.
Schweinemastbetriebe werden weniger dafür nimmt die Schaf- und Putenzucht zu.
Ein politischer Kommentar. Stinkt wie Schweinemist.
Ich hätte da eine Idee. Einfach aufhören Fleisch zu essen. Nachfrage steuert Angebot. Kein Bedarf mehr? Keine Farm! Die Puten wären auch glücklicher - so ganz ohne geschlachtet zu werden.
Die Puten wären nicht glücklicher sondern gar nicht gedchlüpft!
Aber lieber Verhinderer, kein Problem wenn in Ö keine Ställe mit dem höchsten Tierhaltestandards der Welt gebaut werden, Ungarn, Polen, Brasilien ect liefern uns jede Menge.
... und billiger.
So reduzieren wir Arbeitsplätze in Österreich und schaffen mehr Arbeitslose.
Reduziert werden
(glaub ich jetzt mal)
die bis jetzt nicht vorhandenen Arbeitsplätze nicht.
Somit werden auch keine Arbeitslosen produziert.
Was allerdings reduziert wird
ist die Beihilfe zur aktiven Tierausbeutung
mit integrierter Massentötung.
Würdest du für so einen Betrieb arbeiten wollen?
Kennst wen der soetwas macht?
Eventuell ja vielleicht jemand aus Polen Ungarn Brasilien ???
Zu kurz gedacht, wenn der Bauer auf seinem Betrieb keinen Arbeitsplatz hat wird er sich wohl oder übel am Arbeitsmarkt umsehen müssen. Außerdem hängen an jedem landwirtschaftlichen Betrieb unzählige Arbeitsplätze, angefangen bei Landmaschinenhändlern über Futterlieferanten bis hin zu Handwerkern u.s.w!
Vergebliches Bemühen!
Viele Österreicher wollen keine "Massentierhaltung" im Inland, ihnen ist es viel lieber sie bekommen ihren Fraß aus industriellen Betrieben aus Nachbarländern oder gar aus Übersee.
Also ich wär lieber nie geschlüpft als mit 5999 anderen Wesen in einem gemauerten Gefängnis aufwachsend mich jeden Tag auf ein Essen stürzen dass ich in freier Wildbahn nie zu mir nehmen würde.Mich in kürzester Zeit zur schlachtfähigen Pute (bin ich dass dann überhaupt noch eine Pute ?) emporfressen.In der Nacht dann irgenwann gepflückt abgeholt.Die letzte Fahrt, zusammengepresst auf Lkws verladen in die Tötungsfabrik.
und am nächsten Morgen
wenn der Stall frisch desinfisziert ist
wenn leichter Chlorgeruch idylisch über die Felder zieht
kommen die nächsten 6000
Völligen Verzicht auf Fleisch würde ich nicht fordern aber eine deutliche Reduktion desselben.Sonst Zustimmung.