Nach Roter Karte wegen "Zeitschindens" machte SKU Amstetten den Deckel drauf

Von Anton Kovacs   26.September 2017

Der SKU Amstetten tat sich gegen Stadlau nach dem kräfteraubenden Cupspiel gegen Wacker Innsbruck schwer, jedenfalls anfangs. Die Elf von Trainer Robert Weinstabl musste nach der knappen 0:1-Niederlage bei den ersten Ballkontakten noch die Muskeln lockern und die Köpfe freikriegen. Wieder zuhause beim Pflichtspiel in der Regionalliga Ost, hat die Mannschaft den Schalter auf Normalbetrieb umgelegt: Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten gewann das Spiel der Mostviertler an Tempo. Dann ging es Schlag auf Schlag: Jannick Schibany (24.) und Milan Vukovic (32.) nutzten die Zuspiele aus schnell vorgetragenen Angriffen zur 2:0-Pausenführung.

Im zweiten Durchgang kam Stadlau mit mehr Engagement auf den Platz. Der SKU Amstetten geriet dadurch aber nicht in Bedrängnis, sondern kontrollierte das Geschehen und entlastete auch mit Vorstößen zum gegnerischen Strafraum seine Defensive. Der Torjubel blieb den 700 Fans auf den Tribünen aber verwehrt. Die hatten eine Schrecksekunde: Für den SKU hätte es noch ungemütlich werden können, wäre ein Ball der Gäste nicht von der Stange geklatscht, sondern ins Tor gegangen.

Ansonsten stiftete in der Nachspielzeit nur Schiedsrichter Manuel Gregorits in der entschiedenen Partie noch Unruhe. Bei einem Konter von Milan Vukovic folgte seinem Pfiff wegen eines Foulvergehens des SKU-Stürmers ein Pfeifkonzert auf den Rängen. Als der Referee Schibany wegen Zeitschindens bei einem Eckball in der 94. Minute mit der gelb-roten Ampelkarte vom Platz stellte, kochte die Volksseele. Irgendwann wurde der Cornerball doch getreten, und die SKU-Fans jubelten in der 96. Minute: Dass Milan Vukovic den Eckball aus kurzer Distanz über die Torlinie der Stadlauer zum 3:0-Endstand wuchtete, wirkte wie eine Genugtuung. In der Tabelle ist der SKU als Dritter mit 18 Punkten und nur zwei Zählern hinter Leader SV Horn wieder ganz vorne dabei.