Nach Föhnsturm fiel in Haushalten der Strom aus
STEYR, KIRCHDORF. Bäume stürzten bei Windböen auf Leitungen, Region blieb von arger Verwüstung verschont.
In den meisten Haushalten der Gemeinden Ternberg, St. Ulrich bei Steyr und Garsten im Bezirk Steyr-Land sowie in Roßleithen, Spital/Pyhrn, Klaus und Oberschlierbach blieben die Herdplatten bis gestern nachmittag kalt. Rund 400 Feuerwehrleute in Steyr-Land und 600 Einsatzkräfte in Kirchdorf waren ausgerückt, um Sturmschäden zu beseitigen. Im Bezirk Kirchdorf begannen die Sirenen bereits am Montagabend zu heulen, überall dasselbe Bild: Bäume wurden von dem Föhnsturm entwurzelt, versperrten Güterwege, kappten Stromleitungen. "Unsere Trupps haben schon in der Nacht bis auf 1500 Haushalte alle wieder mit Elektrizität versorgen können", sagte gestern Energie-AG-Sprecher Wolfgang Denk nach einem Großeinsatz des Energieversorgers.
Windwürfe hatte es dieses Jahr schon zwei gegeben, nur blies dieser Sturm als Föhn ungewohnterweise aus dem Süden. "Die roten Gebiete für Sturmwarnungen waren dieses Mal am allerwenigsten betroffen", sagt Wolfgang Mayr, Bezirksfeuerwehrkommandant von Steyr-Land. Während die Windböen Baumwipfel in der Bergregion bis zum Bruch bogen, blies im nördlichen Alpenvorland nur noch ein kleines Lüfterl. "In Nußbach war schon gar nichts mehr los", sagt Helmut Berc, Feuerwehr-Bezirkskommandant von Kirchdorf. Im Hinterland traten hingegen auch schwere Beschädigungen auf, während im Gesamten eine Katastrophe völlig ausgeblieben ist. In Lauterbach wurde bei einem Einfamilienhaus das Dach abgedeckt, in Garsten durch umstürzende Bäume die Oberleitung der Bahnstrecke beschädigt.
In Steyr hatte die Feuerwehr eine ruhige Nacht. Nur am Vormittag wurden die Löschzüge I und IV zum bekannten Schwechaterhof gerufen, weil der Wind am First eine Ziegelreihe verblasen hat. "Ein Fall für den Dachdecker und die Versicherung", atmete auch Wirt Wolfgang Pötzl auf. Am frühen Abend gingen auch für die letzten 826 in den Bezirken Gmunden, Steyr-Land und Kirchdorf verbliebenen Haushalte wieder die Lichter an, und die Bewohner konnten sich wieder ein warmes Abendessen kochen. Menschenleben waren bei dem Sturm keine in Gefahr.