Molln: Streit mit Bundesforsten wegen kranker Eschen
MOLLN. Umweltschützer vermuten in Sperre des Naherholungsgebietes eine Retourkutsche.
"Wir haben der Gemeinde einen 6-Punkte-Plan vorgelegt, unter welchen Voraussetzungen wir die Entsorgung der kranken Eschen übernehmen können", sagt Harald Greifeneder, Forstmeister der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) im Steyrtal. Alles weitere, etwa der Beginn der Schlägerungen im Gebiet "Satterl-Steinköpfl" und die Dauer der Sperre, liege bei der Gemeinde.
Die Art und Weise, wie die Bundesforste in diesem beliebten Wander- und Naherholungsgebiet in unmittelbarer Nähe zum Mollner Ortszentrum vorgehen wollen, hat nun aber zu heftigen Kontroversen im Ort geführt. "Da reden jetzt viele mit, die sich nicht auskennen", sagt Greifeneder und spricht konkret die Bürgerliste und den Mollner Franz Maier an.
Forststraße als Zankapfel
Es müsse mit Maß und Ziel vorgegangen werden, denn hier sei die Erholungsfunktion des Waldes vorrangig vor der Nutzfunktion, kontert Maier, der auch Präsident des Umweltdachverbandes ist: "Es ist ja nicht so, dass alle Eschen in gleich schlechtem Zustand sind. Es würde ja reichen, 20 Meter links und rechts der Wege die problematischen Bäume umzuschneiden. Private Waldbesitzer machen das auch so."
Greifeneder lässt sich davon nicht beirren: Dies funktioniere weder, noch sei es wirtschaftlich sinnvoll. Auch müssten die ÖBf die Arbeiten nicht übernehmen, die Gemeinde sei als Wegerhalter für die Sicherheit verantwortlich. Man habe daher ein Angebot über rund 5000 Euro gelegt, in Summe würde der Eingriff in den Wald mittels Seilharvester sogar rund 35.000 Euro kosten. "Ich habe nur darauf aufmerksam gemacht, dass in diesem Wald höchste Gefahr gegeben ist", sagt Greifeneder. Er hätte sich auch zurücklehnen können und abwarten, bis etwas passiere. Jedenfalls könnten die Bundesforste am 29. Mai mit den Arbeiten starten, im günstigsten Fall sei man in einem Monat damit fertig. "Hätte sich der Naturschutz damals nicht gegen den Bau der geplanten Forststraße quergelegt, dann wären wir viel schneller", sagt Greifeneder.
Ein Punkt, auf den auch Maier eingeht: "Ich vermute, dass der geplante großflächige Einsatz in Wahrheit eine Retourkutsche genau dafür ist, dass die Gemeinde damals gegen diese Forststraße aufgetreten ist."
Greifeneder: "Bürgermeister Fritz Reinisch sollte rasch das OK des Gemeinderates einholen, sonst könnte es lange dauern." Reinisch (VP) bestätigt diese Frist der ÖBf (siehe Interview), ihm seien aber die Hände gebunden: "Ich darf nur über maximal 1800 Euro frei verfügen." Die Mollner sollten sich daher schon auf eine längere Sperre des Gebietes einstellen.
„Beim Berühren mit dem Finger ist der Baum umgefallen“
Die Gemeinde habe den Österreichischen Bundesforsten eine Frist einzuhalten, bis wann das OK für den Start der Arbeiten am 29. Mai nötig ist, müsse diese aber verstreichen lassen, erklärt der Mollner Bürgermeister Fritz Reinisch (VP, Foto) im Gespräch mit der Steyrer Zeitung.
OÖN: Wie sieht der Zeitplan aus?
Reinisch: Am Dienstag treffen wir uns zu einer Fraktionsbesprechung, eine Woche später stimmen wir uns im Gemeindevorstand ab. Und dann steht erst fest, ob wir den 5000-Euro-Auftrag den ÖBf erteilen, oder ob sich damit sogar der Gemeinderat befassen muss. Der allerdings tagt erst wieder am Donnerstag, 22. Juni.
Das heißt konkret: Das Naherholungsgebiet wird länger als ein, zwei Monate gesperrt bleiben.
Höchstwahrscheinlich wird es bis nach dem Sommer dauern, auch wenn die Bundesforste derzeit darauf drängen, es so schnell wie möglich zu erledigen. Glauben Sie mir: Ich habe seit 14 Tagen nur noch dieses eine Thema. Aber die Gefahr wird vielfach unterschätzt.
Wo liegt das Problem?
Wir wollen unser Naherholungsgebiet, das von Schulen und Kindergärten gerne frequentiert wird, keinesfalls verschandeln. Und da ist der Einsatz eines Harvesters nicht die beste Lösung. Die Holzbringung sollte so schonend wie möglich durchgeführt werden. Aber es ist auch ein sensibles Gebiet, wo Bäume auf Häuser fallen können. Wir haben es bei einer Begehung selbst ausprobiert: Der zehnte Baum ist bei der bloßen Berührung mit dem Finger umgefallen. (win)
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"Erholungsfunktion des Waldes vorrangig vor der Nutzfunktion, kontert Maier, der auch Präsident des"
Es war ein großer Schritt für die Waldbesitzer den Wald für jedermann zu öffnen, es ist und bleibt Privatbesitz der nur geplfegt und erhalten werden kann wenn es auch wirtschaftlich möglich ist.
Es ist beängstigend für mich als Waldbesitzer das es menschen gibt die jeden Respekt vor dem Eigentum des anderen verloren haben.
Natur zu genießen ohne sich um die Pflege zu kümmern ist Diebstahl meiner Arbeitsleistung.
Die größte Frechheit ist, dass über so einen Käse überhaupt etwas in der Zeitung geschrieben wird.
Es gibt einfach zu viele selbsternannte Wichtigmacher die halt bei der Zeitung wen kennen!
Auch sinnlos bedrucktes Papier schadet der Umwelt.
Komisch ist das sich Herr Maier- sich alls Naturschützer bezeichnet und dies auf fremden Wirtschaftswald haben will --ohne dafür zu ZAHLEN ! Zahlt er die Steuern - Sozialversicherung - Verdienstendgang -Wegerhaltung .....???
Endgang is supa!
Ende gut, alles gut!
Das ist typisch Österreichisch. Viele reden einfach mit, kennen sich aber nicht aus. In einem solchen Fall hat nur der Grundeigentümer die Entscheidung zu treffen. Alle anderen reden ja nur mit und zahlen müssen wir den ganzen Unsinn mit unseren Steuergeldern. Es lebe eine ordentliche Verwaltungsreform. Da kann sich ein Herr Maier auf unsere Kosten wichtig machen. Mitarbeiten werden solche Typen ohnehin nicht. Da wäre der Schaden bzw. die Kosten noch höher.
Da reden wirklich Leute einen Blödsinn. Erstens soll der Herr Maier die Erholfunktion zahlen, wenn er partout am Satterl verweilen muß, zweitens werden die Bäume auch zum Schutz noch nicht befallener entsorgt, hiergegen aufzutreten erscheint mir schon sehr eigenartig.