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Leonstein: Ehemalige Nazis durften weiter Heimkinder beaufsichtigen

Von Von Hannes Fehringer, 22. April 2010, 00:04 Uhr
Schatten der Vergangenheit: Im Jugendheim des Landes Oberösterreich übernahmen nach Kriegsende Ex-Nazis Kindererziehung. Bild: OÖN Grafik

LEONSTEIN. Gepeinigte Heimkinder: Nach dem Weltkrieg haben unter der Obhut des Landes Oberösterreich ehemalige NSDAP-Mitglieder auf Schloss Leonstein das Regiment über die Fürsorgezöglinge übernehmen dürfen.

Die Erzieherinnen schmierten Haselnussstöcke mit Seife, damit nach den Prügel Striemen auf den Hintern der Buben anschwollen. Sein Leben lang wird Jenö Alpar Molnar die Jahre im Heim nicht vergessen, in das er 1948 als Kind einer Ungarin und eines US-Besatzungssoldaten gesteckt wurde. Das Regiment, das in dem ab 1945 vom Land Oberösterreich betriebenen Kinderheim auf Schloss Leonstein herrschte, erinnern den Erwachsenen an ein Zuchthaus unter den Nazis.

Der Gedanke ist nicht weit hergeholt. Nach der Befreiung von der Hitlerdiktatur ging Vielerlei im Land in alten Bahnen weiter. Leiterin auf Schloss Leonstein wurde Eva Maria Meditz, nachdem das Kinderheim von Schloss Haus bei Wartberg/Aist nach Kriegsende dorthin übersiedelte.

Seit 1938 bei der NSDAP

Die Frau hatte im „Dritten Reich“ eine umfassende Vergangenheit. Unter dem Hakenkreuz war sie seit 1942 auf Schloss Haus Heimleiterin gewesen, worauf sie das Land bis zur Pensionierung im Jahr 1967 als Führungskraft übernommen hat. Meditz war wenige Wochen nach dem Einmarsch der Hitlertruppen 1938 der NSDAP beigetreten. Bei der Deutschen Arbeitsfront (DAF) diente sich die Gouvernante, die später im Dienst des Landes Oberösterreich Waisen und Fürsorgekinder beaufsichtigte, zum Blockwart hoch. Als Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) gehörte sie einem Verband an, der in Kindergärten dem Hitlerkult frönte: „Händchen falten, Köpfchen senken – immer an den Führer denken!“

Weiters war Eva Maria Meditz beim Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB) eingeschrieben, der die braune Weltanschauung zur Grundlage des Schulwesens machte.

Für das Land als Dienstgeber hat die Überprüfung durch die amerikanische Militärregierung als Maßstab offenbar gereicht. Auf den Dokumenten wurden die Mitgliedschaften bei den Gliederungen des NS-Staates vermerkt. Offenkundig ging die Heimleiterin, die in ihrer Tätigkeit belassen wurde, bei den Einvernahmen als „Mitläuferin“ durch. Genauso wie der seinerzeitige Hausmeister: Der gelernte Tischler war bei der SA und NSDAP eingeschrieben. Molnar kann als Leidtragender bis heute nicht verstehen, „dass man damals solches Personal für eine Einrichtung zur Kindererziehung für geeignet empfunden hat.“

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8  Kommentare
8  Kommentare
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klaus9951 (3.884 Kommentare)
am 22.04.2010 08:27

ganz neuen Tatsachen konfrontiert! Wie man so hörte war dies auch bei der Justiz, Politik, Bildung, Medizin ........ so oder ähnlich. Hätte man ALLE ehemals bekennenden Nazis entfernt wäre Österreich nicht verwaltbar gewesen. Auch wenn unsere heutigen Roten behaupten, dass die GROSSE Mehrheit ja eigentlich Stalinisten oder Widerstandskämpfer waren (oder wie spätere Kanzler im sicheren und wohlgenährten Schweden zwinkern ) zwinkern SO SCHAUT´S AUS AUCH WENN´S HEUTE KEINER WAHRHABEN WILL!

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RUNGHOLT (206 Kommentare)
am 22.04.2010 15:59

Was ist den mit der ehemaligen DDR,die ganzen Stasi leute haben heute noch international die selben jobs ,nur für andere Länder.


Ausserdem leben wir Heute und nicht gestern

Wie lange müssen wir uns noch entschuldigen und bereuen was vor 60 Jahren war.
Vergangenheitsbewältigung gut und schön aber irgendwann sollte mal schluss sein.

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am 22.04.2010 18:56

in Österreich zu tun? Sie schreiben, das war vor sechzig Jahren.Und sie denken,dass das aus unseren Köpfen verschwunden ist, was man uns jahrelang an Grausamkeiten,ich schreibe jetzt für mich, in Gleink angetan hat. Am Papier mag es sehr lange zurückliegen, 1963-1967, aber die Verbrechen derer, denen man uns von Seitens des Landes und der Behörden anvertraut hat, die können sie nicht so leicht aus unseren Köpfen löschen. Entschuldigen brauchen und müssen Sie sich für gar nichts, es gibt keine Kollektivschuld. Jede und jeder ist für seine eigenen Verbrechen verantwortlich. Sie fragen "Wie lange noch". Ich sage, bis diese Verbrechen aufgearbeitet sind. Das heißt, die Verantwortlichen, und die Täter,so sie noch leben ,sich bei den Opfern entschuldigt haben. Es nützt nichts Verbrechen anderer Staaten gegenzurechnen. Wir sind nicht verantwortlich für die DDR, die wieder nicht für uns.

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RUNGHOLT (206 Kommentare)
am 22.04.2010 19:45

Es war Sicherheit eine schrecklich Sache ,aber ich verstehe nicht warum die jenigen denen dies wiederfahren ist,erst jetzt mit Taten von 1967 -jetzt aufzuräumen.
Warum erst heute ?
Nur weil jetzt in der Zeitung steht was für schreckliche Dinge passiert sind melden sich die Opfer?
Hattet Ihr nicht den Mut ,oder wolltet ihr warten bis der erste das Schweigen bricht?

Wenn mir sowas passiert dann zeige ich sofort auf und warte nicht auf andere
SORRY meien Meinung.

Ich war selber in GLEINK bis 1980
AMEN

Mir kommt das so vor

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am 22.04.2010 20:00

interessiert! Gleink war für mich noch lange nicht die Endstation der Reise.Wenn Sie mit einem Anliegen an die Öffentlichkeit gehen wollen,brauchen Sie Unterstützung, sonst können Sie im Keller herumschreien so viel sie wollen.NIEMANDEN hat es interessiert!An WEN sollte sich ein elf-fünfzehnjähriges Heimkind wenden wenn es vor lauter Angst wie gelähmt ist. Oder mit damals erst 21 als Volljähriger. Wir waren verspottet und geächtet wie Aussätzige. A Heimkind? Na seawas! Wirst schon net umsonst drinnen gewesen sein. G'haut hams di? Wegn ana Watschn'n is no kana g'storben", etc. . Wegen "ana Watschn" hätte sich auch keiner aufgeregt,das war normal wie Nachtruhe um 20 Uhr. Sie schreiben "Mut bis der erste das Schweigen bricht?".Vielleicht war ich einer jener "ersten" die gehört wurden? Lange vor dem Medienhype der seit vier Wochen stattfindet? Und-so viele sind es gar nicht die *jetzt* aufzeigen, das wird die Gesellschaft schon verkraften. Ich wollte nicht die satte angenehme Ruhe stören.

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am 22.04.2010 19:07

ja,das was Sie schreiben ist schon richtig.Nur-die "Ehemaligen" auf Kinder los zu lassen...., alle Achtung. Aber "wir" waren eh nur Hurenbankerten die knapp die Kurve um das Schloss Hartheim geschafft haben.

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am 23.04.2010 22:52

verfolgter österreichischer Jude nach Schweden flüchten musste. Natürlich im wohlgenährten. Was denn sonst?

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funfunfun (1.903 Kommentare)
am 22.04.2010 06:32

Wir schreiben das Jahr 2010!!!

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