Lastenrad erobert langsam die Straßen
AMSTETTEN. Gemeinden, Vereine und Unternehmer erhielten im Bezirk Amstetten Lasten-Drahtesel zum Gratistest. Allein der Anschaffungspreis schreckt die Nutzer von einem Kauf noch ab.
Der Vater von Malermeister Siegfried Kreuziger radelte mit Farbtöpfen, Pinsel und Leiter auf einem Anhänger am Gepäckträger zur Kundschaft. Einen Lastendrahtesel, bei dem man in die Pedale tritt, kennt der Chef des Betriebes in Ulmerfeld-Hausmening noch aus Kindheitstagen.
Jetzt kehren die Räder, die wie Tretautos aussehen, versehen mit einem elektrischen Hilfsmotor wieder auf die Straßen im Mostviertel zurück. Der Gemeindedienstleistungsverband Amstetten (GDA), Nachfolger des früheren Bezirksabfallverbandes, hat gemeinsam mit der Klima-Modellregion und der "Radlobby Österreich" ein Dutzend Lastenräder von Herstellern geborgt, um sie in der Praxis gratis testen zu lassen. "In Skandinavien und in Dänemark sind diese Fahrzeuge völlig alltäglich", sagt Eva Zirkler vom GDA. Mit der Verteilaktion wollte der Verband zumindest Bewusstsein wecken, dass es beim Firmenfahrzeug eine Alternative zu Benzin und Diesel gibt. Kreuziger war von dem Gefährt nicht restlos begeistert: "Manchmal war’s trotz E-Motor eine Schinderei. Erst muss die Technik noch besser werden, dann kaufe ich ein Fahrzeug".
Für den Amstettner Floristen Oliver Habersohn hat das dreirädrige Lastgefährt "nur Vorteile gegenüber dem Auto – wenn es nicht gerade Schusterbuben regnet". Er würde sich auf der Stelle ein Rad mit Ladefläche für seine Blumentöpfe kaufen, die Fahrt zu den Kunden in der Stadt habe er "fast wie Freizeit" genossen. Er und seine Gesellen seien bereits 280 Kilometer mit dem Lastenrad gefahren. Einziges Hemmnis, gleich ein Rad beim Händler zu bestellen, sei nur der Preis von 6000 Euro. Würde Amstetten wie Wien 1000 Euro Förderung für ein Firmenrad beisteuern, dann würde er sofort eines bestellen. "Man ist viel schneller als mit dem Lieferwagen, fährt durch die Fuzo und parkt überall."
Bürgermeisterin Kerstin Suchan (SP) wird Leiterin Manuela Durst in den Ohren liegen, dass das Betreuerteam des Jugendzentrums St. Valentin ihr Test-Velo behalten darf. "Wir fahren damit jeden Tag einkaufen", sagt Durst.
Euphorie bricht trotzdem keine aus. Nur zwei Tester, darunter das Landeskrankenhaus Mauer, werden Lastenräder bestellen. "In unserer Landgemeinde haben wir einfach nicht die nötigen, häufigen kurzen Wegstrecken wie in der Stadt", sagt Allhartsbergs Bürgermeister und Obmann des GDA Anton Kasser (VP). "Mit der Verleihaktion", sagt Organisatorin Eva Zirkler vom GDA, "wollten wir diese Art von Fahrrad mal ins Gespräch bringen." Das scheint jedenfalls gelungen zu sein.
Bei einem Preis von 6.000 EUR sind wohl noch einige Hausaufgaben bei der Herstellung bzw. Beschaffung offen.
"Lastenrad erobert langsam die Straßen"
Ist diese Überschrift wirklich ernst gemeint ?
Schnell geht nicht, die Radl haben ja keinen Motor.
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Und wieder so eine Überschrift.....immer mehr Anpassung an das Niveau der Qualitätszeitung zum Waschblattl.
- sollte heissen "Hochleistungsmotor" -