Kopfschütteln im Stiftsort wegen Tourismus-Debatte

"Ist das politisch in Ordnung, wenn man eine 28:3-Abstimmung ein halbes Jahr später kippen möchte? Die Info, dass das Land nicht einverstanden ist, hätte man uns auch vor der Abstimmung im Mai geben können."

Kiennast hatte die vergangene Gemeinderatssitzung verlassen, als Bürgermeister Gerhard Obernberger (VP) die Mandatare über die Botschaft von Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl in Kenntnis setzte. "Für mich geht es um Kremsmünster zuerst", sagt Kiennast, "wir haben uns intensiv und lange mit dem Thema beschäftigt. Ich habe immer Wels und nicht Bad Hall den Vorzug gegeben." Er sei aber auf die neuen Erkenntnisse der Landes-Experten gespannt.

Selbst innerhalb der VP ist der Meinungsschwenk hin zu Steyr-Bad Hall noch nicht greifbar. Dabei war sogar der Steinbacher Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Christian Dörfel in dieser Causa extra im Stiftsort aufgekreuzt. "Das Welser Konzept war spannend", sagt Gemeinderat Gerhard Söllradl (VP). Bad Hall hätte nur ein ähnlich gutes Angebot vorlegen müssen.

Michael Strugl, der seinen Posten Anfang Dezember für Markus Achleitner räumen wird, betont, dass er kein Veto gegen die Tourismus-Kooperation eingelegt habe: "Die Gremien in Kremsmünster kannten unsere Bedenken, es wird aber keine Zwangsehe geben." Er habe nur die Bedenken des Strategie-Boards mitgeteilt. Kremsmünster wird am 13. Dezember jedenfalls neuerlich abstimmen.