Köstlichkeiten aus 23 Ländern im Wehrgraben

13.Jänner 2018

Eine von ihnen, die 22-jährige Libanesin Marita Ibrahim, studiert im Wintersemester 2017/2018 an der FH OÖ. Sie verrät, welche Speisen sie auf der Messe kredenzte, was sie am Studieren in Steyr schätzt, was das Schöne am Leben im Libanon ist und warum es oftmals gar nicht schlecht ist, das gemachte Nest zu verlassen.

23 Länder waren bei der International Fair vertreten: Belgien, Bulgarien, Chile, China, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Libanon, Mexiko, Niederlande, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Slowenien, Südkorea, Taiwan, Tschechien, Turkmenistan, und die Ukraine. Der Abend glänzte durch multikulturelle Folklore, Musik, nationale Köstlichkeiten und viel Information mit Spaßfaktor.

OÖN: Welche libanesischen Speisen haben Sie bei der International Fair präsentiert?

Marita Ibrahim: Das waren viele verschiedene Gerichte: Fattouch (Salat), Foul Mtabbal (Vorspeise), Hommo Mtabbal (Vorspeise), Moujadara (Hauptspeise), Baba Ghannoui (Vorspeise), Manakish Za'atar (Gewürzbrot), Nammoura (Nachspeise) und Halewe (Nachspeise). 

Was hat Ihnen an diesem internationalen Abend besonders gut gefallen? 

Ehrlich gesagt, war es eine sehr erfolgreiche Messe für mich. Ich war stolz auf mich und meine Kochkünste, denn die Gäste mochten mein Essen sehr. Natürlich war ich auch zu Besuch bei all den anderen Ständen und konnte mich so durch viele Nationalgerichte kosten. Solche Feierlichkeiten sollen den Einstieg in den Studienalltag am FH Campus Steyr erleichtern. 

War dies spürbar? 

Ja, sehr. Schön war die Nähe zu den Austausch- und all den anderen Steyrer Studierenden. Aber auch durch die Anwesenheit der Professoren fühle ich mich der „FH OÖ-Familie“ zugehörig. 

Seit wann sind Sie hier in Steyr? Wie gefällt es Ihnen an der Fakultät für Management? 

Mitte September kam ich in Steyr an. Ich wohne hier in einer WG gemeinsam mit anderen internationalen Studierenden. Mittlerweile habe ich mich sehr gut eingelebt und freue mich, meinen Horizont erweitern zu können. Besonders toll finde ich das stark international ausgerichtet Studienangebot. In vielen Studiengängen ist Englisch Vorlesungssprache. 

Was war das erste, dass Sie hier in Steyr gemacht haben? 

Das erste was ich hier in Steyr gemacht habe, war mit meinem Buddy gemeinsam ein österreichisches Schnitzel zu essen. Während der ‚Welcome Week‘ konnte ich mir bereits ein Bild meiner vorübergehenden Heimat machen. 

Was ist ein Buddy? 

Buddies sind Studierende des Campus, die unentgeltlich uns Austauschstudierenden nach der Ankunft in Österreich empfangen und uns während unserer Zeit hier mit Rat und Tat zur Seite stehen. 

Sie kommen aus dem Libanon. Woher genau? 

Ich lebe dort mit meinen Eltern und meinen beiden jüngeren Geschwistern in einer Wohnung in Naher Ibrahim, 40 Kilometer entfernt von Beirut. Täglich pendle ich zwischen meiner Heimat, der Uni und meinem Arbeitsplatz hin und her. 

Was ist das Schöne am Leben im Libanon? 

Das Schöne im Libanon ist das ausgeprägte soziale Leben und die Verbundenheit zur eigenen Familie. Ich fühle mich dadurch nie alleine. 

Warum haben Sie sich für ein Auslandssemester am FH OÖ Campus Steyr entschieden? 

Ich sehe diese herausfordernde Zeit als Bereicherung und als Chance die europäische Welt entdecken zu können. Besonders wertvoll ist für mich das Leben in Unabhängigkeit, weg von meiner Familie, ausprobieren zu können. Daheim macht alles meine Mama für mich. Hier aber muss ich selber kochen, waschen und bügeln. Das ist die Schule des Lebens. Außerdem will ich andere Kulturen, neue Lebensgewohnheiten und vor allem viele interessante Menschen kennenlernen. Und ich möchte die Chance nutzen und eine neue Sprache lernen. 

Welche Sprachen sprechen Sie? 

Meine Muttersprache ist Arabisch und seit ihrem vierten Lebensjahr spreche ich Französisch. In meiner Zeit hier in Steyr möchte ich Deutsch lernen und meine Englischkenntnisse verbessern. 

Und wie finanzieren Sie das Austauschsemester? 

Ich werde unterstützt durch ein Erasmus Stipendium. Dadurch werden alle Studierende die drei bis zwölf Monate ihres Studiums im europäischen Ausland verbringen von der Europäischen Union finanziell unterstützt. Aufgrund spezieller Kooperationsverträge mit Hochschulen aus einigen Partnerländern, haben auch Studierende aus Nicht-EU-Staaten, so wie ich aus dem Libanon, die Möglichkeit eines Austauschsemesters.