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Kirchdorfs neue Pfarrerin passt in keine Schublade

Von Gerald Winterleitner, 12. Oktober 2016, 03:27 Uhr
Kirchdorfs neue Pfarrerin passt in keine Schublade
Kirche mit neuem Glockenturm Bild: Felix Winterleitner

KIRCHDORF. Am Sonntag wird Waltraud Mitteregger von Superintendent Gerold Lehner zum 60-Jahr-Jubiläum der evangelischen Pfarre offiziell ins Amt eingeführt.

Die 54-jährige gebürtige Kärntnerin fasst man 18 Jahren während eines Gebetes den Entschluss, Theologie zj studieren, mit 20 heiratete sie, unterbrach für die Kinder ihr Studium und wurde später zur Umweltaktivistin.

Die Glocken am Turm der evangelischen Kirche in Kirchdorf werden am Sonntag erstmals seit Jahren wieder "offiziell" läuten. Die Gemeinde feiert an diesem Tag dreifach: das 60-Jahre-Jubi-läum der am 14. Oktober 1956 geweihten "Kirche zum guten Hirten", die Einweihung des eineinhalb Jahre lang renovierten Haus Gottes und die Amtseinführung der neuen Pfarrerin. Waltraud Mitteregger, die am 1. September ihren Dienst in der rund 1100 Gläubige starken "Doppelgemeinde" Kirchdorf-Windischgarsten angetreten hat, ist Nachfolgerin des vor zwei Jahren pensionierten Heribert Binder. Am Festakt, zu dem ab 15 Uhr 300 Gäste erwartet werden, nehmen auch Superintendent Gerold Lehner und Landeshauptmann Josef Pühringer teil.

Zaudern ist nicht ihre Stärke. Ein Blick in Waltraud Mittereggers Augen verrät: Hier steht eine Frau, die genau weiß, wohin sie ihren nächsten Schritt setzen will. Jetzt hat sie diesen nach Kirchdorf getan. "Ich war je drei Jahre Pfarrerin in Mürzzuschlag und Bad Aussee", sagt die 54-jährige gebürtige Kärntnerin, "nun wollte ich etwas aufbauen und das Glaubenfeuer entfachen." Die evangelische Gemeinde hier sei sehr lebendig, es surre vor Engagement wie in einem Bienenstock. "Es ist die reine Freude, hier zu sein", sagt Mitteregger, der die Jugendarbeit ein spezielles Anliegen ist: "Am 23. Oktober beginnt ein Jugendtreff, geleitet von zwei jungen, engagierten Familien."

Sie selbst habe sich im Alter von 15 Jahren von Gott erfüllt gefühlt, mit 18 sei während eines Gebets der Entschluss festgestanden, Theologie zu studieren. "Unser Pfarrer hat mich gefragt: Waltraud, willst du dir das wirklich antun?"

Sie wollte. Für ihre Kinder und aufgrund einer damals propagierten "Theologenschwemme" unterbrach sie ihr Studium und sattelte auf Religionslehrerin um. "Mein Mann hatte dann als Pfarrer von Gröbming Probleme mit den Stimmbändern. Da war ich sein Sprachrohr." So habe sie wieder mit Theologie begonnen. In Gröbming stellte sie als Sprecherin der Umweltinitiative "Leben bewahren" gegen eine Transitschneise im Ennstal ihre Dynamik unter Beweis. Diesen Elan will sie auch in Kirchdorf an den Tag legen. "Der Pfarrberuf ist sehr spannend. Ich will eine gute Hirtin sein. Und außerdem kann man als Pfarrer immer feiern", sagt sie augenzwinkernd.

Zurück zu den Glocken: "Der alte Turm war instabil, wir durften nicht mehr läuten", sagt Else Müller, die während der pfarrerlosen Zeit den Umbau koordinierte. Nun freut sich die Gemeinde doppelt: über Glockengeläut und Pfarrerin.

Wir wollten den alten ,Gebetsschuppen‘ nicht mehr. Was machst du, wenn kein Geld da ist? Du packst an.“
Else Müller, Presbyterin und Bauherrin, leistete mit 60 Freiwilligen ungezählte Arbeitsstunden

 

Ein kurzer Steckbrief:

Waltraud Mitteregger (54) wuchs mit drei Geschwistern in Spittal an der Drau auf. Mit 18 entschloss sie sich, Theologie zu studieren. An der Uni lernte sie ihren Mann Manfred, derzeit Pfarrer in Gröbming, kennen. Vor 34 Jahren – nach einem Semester Uni – wurde Hochzeit gefeiert. Bereits während des Studiums kamen die Kinder Miriam und Daniel zur Welt. Der Sohn starb im Alter von 20 Jahren leider früh. Kirchdorf ist nun Mittereggers dritte Pfarre.

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1  Kommentar
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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 13.10.2016 10:39

Schade, dass die Evangelische Kirche jetzt eine eher im Vergleich zur letzten "Lutherbibel" aus der Mitte der 80-er Jahre verschlimmbesserte neue Bibel herausgibt, wo doch die erwähnte letzte Ausgabe eine arge Verschlechterung im Vergeich mit der noch sehr guten "Lutherbibel" der 30-er Jahre darstellte.
Dafür bringt die römisch-katholische Kirche gerade ihre schlechte Einheitsübersetzung in verschlimmbesserter Form neu heraus.

Warum beide Kirchen sich betreffend Neues Testament nicht an die sehr gute, auf den neuesten Stand gebrachte altgriechische Nestle/Aland-Auflage halten, ist unverständlich.

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