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Keine Liebe und Waschtrog mit neuen Automaten

Von Hannes Fehringer, 13. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Keine Liebe und Waschtrog mit neuen Automaten
Neues Steuerungssystem, weil die GWG für das alte keine Ersatzteile mehr bekam.

STEYR. Neue Steuerungen mit Chipkarten haben die Waschküchen der GWG Steyr verteuert. Nicht nur das stört die Mieter.

Die alten Geräte waren nichts anderes als Stromzähler, sie maßen die verbrauchte Elektrizität, während sich die Trommel der Waschmaschine drehte. "15 Cent kostete mich ein Waschgang", sagt Elfriede G., während sie im Keller des Genossenschaftsbaus der GWG im Keller die fertig geschleuderten Hemden, Hosen und Handtücher in einen Korb legt. Gemessen an den Kosten von früher ist der Automat mit modernem Display, der seit ein paar Wochen an der Wand hängt, ein Nimmersatt. 50 Cent bucht seine digitale Anzeige von einer Chipkarte ab, wenn die Waschmaschine, die auf einem Betonsockel thront und die ihre Abwässer über ein Rohr auf den nackten Betonboden speit, eine halbe Stunde läuft. Weitere 50 Cent sind vonnöten, dass nach vollendetem Waschgang der Trommeldeckel aufgeht und die Maschine die gereinigten Kleider herausrückt. "Das kommt auf drei Euro pro Waschgang", rechnet Pensionist Walter B. (68) vor, "das ist eine Verteuerung um das Zwanzigfache".

Der Ärger nicht weniger Mieter, dass die Wäsche in der gemeinsamen Waschküche jetzt spürbar mehr ins Geld geht, ist der Verwaltung der GWG natürlich längst zu Ohren gekommen. Prokurist Dieter Biedermann ist einer, der die Beschwerden nicht am Telefon abwimmelt, sondern auch zu Gesprächen in den Stiegenhäusern hinausfährt. Der preisliche Sprung, das gibt er gerne zu, der jetzt gemacht wurde, sei tatsächlich groß. Das Management der GWG hatte eigentlich einen Tarif von 35 Cent pro halbe Stunde vorgesehen, aber der mit Steyrer Rathauspolitikern besetzte Aufsichtsrat hatte gefordert, dass die 190 Waschküchen, die es in den Genossenschaftsbauten der GWG noch gibt, endlich kostendeckend geführt werden müssten. "Wir werden jetzt die Bilanzen ein Jahr lang genau betrachten", sagt Biedermann, "das kann auch heißen, dass die Evaluierung ergibt, dass wir wieder billiger werden können."

Motiv der Stadtpolitiker war, dass man die vielen Mieter, die sich längst eine eigene Waschmaschine für ihre Wohnung angeschafft haben, dafür mitzahlen lassen will, dass andere noch im Hauskeller gemeinschaftlich waschen. "Wir haben Waschküchen, die nur noch eine Hauspartei nutzt, und das brachte dann einen Jahresumsatz von 30 Euro, da rentiert sich gar nichts mehr", erklärt Biedermann.

Dazu kommt, dass in manchen Waschküchen im buchstäblichen Sinn immer mehr Schmutzwäsche gewaschen wird. "Es gibt Mieter, die haben ihre eigene Waschmaschine. Sie benutzen die Gemeinschaftsmaschine dann damit, ärgstens verdreckte Hundematten und ölverschmierte Arbeitskluft zu waschen. Und der Nächste soll dann mit der nächsten Füllung seine Feinwäsche waschen." Als Abhilfe wird in der GWG überlegt, auch eine eigene Hausordnung für die Waschküche zu erlassen.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 13.12.2018 12:15

das kommunistische Gemeinschaftsystem funktioniert eben nicht grinsen

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wilhelmsburg (539 Kommentare)
am 13.12.2018 11:25

Nichtnutzer solcher Waschanlagen werden mit Betriebskostenforderung "beglückt".

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metschertom (8.055 Kommentare)
am 13.12.2018 09:11

Aha, eine Hausordnung möchte die GWG. Jetzt müssen sie nur noch Leute finden die sich daran halten bzw. Personen die diese überwachen. Lächerlich.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 13.12.2018 09:55

Also bitte, Hausordnungen sind überall üblich, wo mehrere Parteien, die nicht zusammengehören, in einem Haus wohnen!
Wo ist jetzt das Problem damit?

(Die Leute überwachen sich eh gegenseitig selber, keine Angst!)

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 13.12.2018 00:50

50 Cent pro halbe Stunde? Üblich sind 50 Cent pro kWh.

Was das mit dem "Aufmachen des Deckels kostet 50 Cent" bedeutet, ist mir schleierhaft. Nicht von der Behauptung her, aber irgendwie kann ich das nicht glauben.

Aber angenommen der im Artikel zitierte Mieter zahlt tatsächlich 3 Euro pro Waschgang (also 5 x 30 min plus Deckelaufmachgebühr), dann sollte er sein Waschverhalten einmal überprüfen. Denn 2,5 Stunden sind schon ein bisserl lang bei einer halbwegs modernen Waschmaschine und RICHTIGER Temperaturwahl.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 13.12.2018 09:58

Ja, da hast du recht. Ich komme auch nicht auf die 3 Euro.
Wenn die Maschine 90 Minuten lang läuft, dann sind es mit der "Türöffnergebühr" (wozu auch immer die gut sein soll) 2 Euro. Immer noch verdammt viel, zugegeben.

Was sagt eigentlich der Gemeinderat dazu, der diese Tarife bestimmt hat? Liebe Politik, wo bleibt euer Herz für die kleinen Leute? (Ironie off)

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ichauchnoch (9.795 Kommentare)
am 13.12.2018 12:07

Und wer ist für die Waschmaschinen verantwortlich, d. h. wer stellt die halbwegs modernen Maschinen in die Waschküche??

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