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Jetskifahrer dürfen auf Donau zurück

Von Hannes Fehringer   28.November 2017

Der Welser Jetbootclub "Impellers", der Jetski-Club Oberösterreich und der JSC Wavesurf aus Enns wollten nur ihren Sport ausüben, die Bevölkerung argwöhnte Ruhestörung. Nachdem sie von den Donauufern in Wien und Oberösterreich von den Landesregierungen verbannt worden waren, planten die drei Wassermotorsportvereine einen Steg in der Strengberger Au zu bauen und im Strom Bojen zu setzen, um mit ihren Jetbooten auf einer 2,5 Kilometer langen Trainingsstrecke ihre Runden zu drehen.

Das Tauziehen beherrschte im Jahr 2008 das Gemeindeleben: Die "Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Strengberger Au" sammelte 3500 Unterschriften. Der Gemeindearzt schrieb einen Mahnbrief, wonach die Bevölkerung neben Bundesstraße und Westautobahn keine weitere Lärm- und Staubbelastung vertrage. Durch den Widerstand gegen die Benzinwolken und das Motorgeheul wurden auch die Landespolitiker hellhörig. Laut Landesverwaltungsgericht ließen sich der damalige Landeshauptmann Erwin Pröll (VP) und der damalige Umweltlandesrat Josef Plank (VP) regelmäßig von der BH Amstetten über die Aktenlage berichten. Der NÖ. Landtag beschloss, auch den Stromabschnitt der Donau in seinem Bundesland für die Wassermotorräder zu sperren. Die Bezirkshauptmannschaft lehnte dann auch die 2,5 Kilometer lange Trainingsstrecke der drei Vereine ab, worauf die Betreiber bei den Höchstgerichten Berufung einlegten. Nach neun Jahren Liegezeit – zwischenzeitlich hatte der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) auf gegenteiliges EU-Recht verwiesen – hat nun das Landesverwaltungsgericht sein Urteil gefällt, wonach "die Anlage zu genehmigen war".

Für Bezirkshauptfrau Martina Gerersdorfer besteht kein Zweifel, dass die höchstgerichtliche Reparatur für die Behörde bindend ist: "Auf der Donau darf Jetski gefahren werden."

Die drei Jetski-Vereine wollen die Teststrecke auf der Donau in der Strengberger Au realisieren, die man bewusst gewählt habe, weil man im dortigen Aussiedlergebiet keine Anrainer belästigen werde. "Wir haben nicht neun Jahre für unser Projekt gekämpft, um es jetzt nicht zu machen", sagt ein Sprecher der drei Klubs. Die Ängste der Bevölkerung habe man zudem ernst genommen: "Wir haben eigens ein Lärmgutachten beigebracht", sagt der Vereinssprecher zu den OÖNachrichten.

Vom Lärmpegel her seien die Jetskis nicht lauter als Straßenfahrzeuge: "Da dürfte auch kein Motorrad auf der B1 durch Strengberg fahren."

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