Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

„Ich sage nicht, dass die Windräder schön sind“

Von Hannes Fehringer, 29. November 2012, 00:04 Uhr
„Ich sage nicht, dass die Windräder schön sind“
Andreas Forster (Erneuerbare Energie Laussa GmbH) bei der Überzeugungsarbeit: „Klimawandel erfordert mutige Schritte“. Bild: Josef Moser

GARSTEN. Die Betreiber des Windparks auf dem Damberg informierten die Bevölkerung und warnten vor dem Klimawandel.

In jungen Jahren hat Andreas Forster die Mahnschrift „Grenzen des Wachstums“ gelesen, in der der amerikanische Systemanalytiker Dennis L. Meadows im Auftrag des Club of Rome 1972 die Rohstoffkrisen voraussagte. Die damals prophezeite Zukunft ist die heutige Gegenwart. „Leider haben sich die warnenden Voraussagen nicht nur bewahrheitet, sondern verstärkt“, sagte Andreas Forster in dem voll besetzten Saal im Gasthaus Weidmann in Dambach.

Steigende Meeresspiegel und der Anstieg des Thermometers auf dem Globus bestärken den Mann in seiner Mission: 1996 hat Forster in Laussa die ersten großen drei Windräder aufgestellt, wobei er sich selber erst an die riesigen Mühlenblätter über den Baumwipfeln gewöhnen musste. Dann steuerten in Reisebussen haufenweise Öko-Touristen seine „Erneuerbare Energie Laussa GmbH“ (EEL) an, um die damals noch exotische Alternativenergiegewinnung zu bestaunen. Jetzt will Forster mit seinen mittlerweile in die Firma geholten Söhnen und den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) 15 Windräder entlang des Dambergs über den Höhenrücken um Steyr aufstellen.

„Mir ist klar, das ist der Hausberg der Steyrer“, sagte Forster. Das Publikum beim ersten Bürgerinformationsabend hat nach der Powerpoint-Präsentation höflich geklatscht, ein guter Teil der Zuhörerschaft war von den technischen Angaben sichtlich auch angetan: Die 15 Windräder sollen jährlich 105 Gigawattstunden Strom produzieren, um nicht viel weniger als jene Menge, die die Turbinen des Ennskraftwerkes am Fluss erzeugen. „Das ist der Energiebedarf des BMW-Werkes“, bringt Markus Forster einen anschaulichen Vergleich, wonach die Steyrer Autofabrik völlig mit Ökostrom gespeist und folglich jährlich 33,4 Millionen Liter Erdöl eingespart werden könnten.

Zwischen 60 und 75 Millionen Euro wird die Errichtung der Windräder kosten, die sich auf einem Sperrriegel drehen sollen, wenn der Wind hauptsächlich aus Südwesten bläst. Mit 51 Prozent sollen die Bundesforste Mehrheitsgesellschafter sein. Der Staatsbetrieb ist auch Grundherr jener Wälder, die der Windmasterplan des Landes OÖ als Gunstlage und Machbarkeitszone für Windkraft ausgewiesen hat. Forster will vor allem aber auch Anleger aus der Region – Firmen bis zum einfachen Sparer – beteiligen, „weil ich keinen Investor aus Holland oder sonst woher will.“

Gegner bezweifelten Ausbeute

Gegnern nehmen die verheißenen sechs Prozent Rendite nicht den Wind aus den Segeln. Ein Techniker aus Steyr hat sich im Internet beim Hersteller der Rotoren schlau gemacht und bezweifelte die Energieausbeute: „Man soll nicht Geld verbuttern, wo es nichts bringt“. Sein Mitstreiter, Siegfried Schuster aus St. Ulrich, hakte nach: „Nur jeden vierten Tag drehen sich die Windräder“, sonst herrsche laut Wetterkunde Flaute. „Aber die Windräder sieht man bis vom Mühlviertel und Ötscher aus.“

David Clement von den Bundesforsten sagte, dass sich nun mit neuen Tarifen und neuer Anlagentechnik auch die Ausbeute aus Gebieten mit schwächerem Wind lohne und rechne. Andreas Forster, der selber auch den Moderator besorgte, hielt auch erbitterten Widersachern geduldig das Mikrofon vor den Mund: „Ich sage nicht, dass die Windräder schön sind“, räumte er einem Einheimischen ein, der zukünftig mit seinem Hund nicht unter säuselnden Windrädern spazieren gehen will.

Für Forster ist es der Klimaschutz, bei dem nun die Garstner und Steyrer auch vor der eigenen Haustüre kehren müssten: „Bei drei, vier Grad Klimaerwärmung wird sich nicht mehr die Frage stellen: Gefällt uns das, sondern: Überleben wir das?“

Abstimmung
Lade TED

Abstimmung wird geladen, bitte warten...

mehr aus Steyr

Campingplatz in Hinterstoder: "Ein Resort wie dieses passt nicht hierher"

Kreisler*in am Steyrer Grünmarkt sperrt zu

Ex-Bürgermeister und Kulti-Wirt passt die rote Jacke gut

Debüt und viel Tradition bei Abend der Volksmusik

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Informant (144 Kommentare)
am 03.12.2012 21:07

Um die Ziele der oö. Landesenergiestrategie Energiezukunft 2030 zu erreichen, welche in der oö. Landesregierung und im oö. Landtag beschlossen wurden, hat die oö. Landesregierung einstimmig die Erarbeitung eines Masterplanes zur Windkraftnutzung durch ein Expert/innen - Team der betroffenen Fachdienste des Landes in Auftrag gegeben.
Der Auftrag war eine oberösterreichweite Darstellung von für Windkraftnutzung geeignete Standorte, zu erarbeiten.
Es wurden Ausschlusszonen und Vorrangzonen definiert. Beim Ansehen der Pläne unter http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xbcr/SID-49225326-2ABFE44D/ooe/PK_Anschober_Haimbuchner_Sigl_6.2.2012_Internet.pdf werden Sie feststellen, dass nur wenige MÖGLICHE Standorte übrig bleiben.
Natürlich werden die Windräder nicht jedem gefallen. Aber sind sie in Anbetracht der aktuellen Situation nicht ein Gebot der Stunde?
Sachliche Information finden Sie hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Windkraftanlage

lädt ...
melden
antworten
Bergfreund (5 Kommentare)
am 03.12.2012 18:06

Umweltfreundliche Nutzung der Windenergie - eine Frage der Standortauswahl
Positionspapier unterschrieben von der IG Windkraft-Austrian Wind Energy Association
Punkt 3.Landschaftsschutz. Auszuschließen sind Standorte an zentralen Sichtachsen und landschaftsprägenden Sichtbeziehungen zu wertgebenden Strukturen.
Punkt 7. Auswirkung auf den Menschen
Bestmögliche Meidung von bisher von technischer Infrasdtruktur freien Landschaften und Berücksichtigung intelligenter Kombination von bereits intensiv genutzten Regionen (Industrie und Gewerbezonen,großtechnische Anlagen) zur Energieaufbringung.
Etc.etc.
Nachzulesen im Internet
MfG
HF

lädt ...
melden
antworten
Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 01.12.2012 08:31

Mir sind die Windräder beim A.... lieber, als ein Kraftwerk mitten in der Stadt.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 29.11.2012 10:07

Zwischen 60 und 75 Millionen Euro wird die Errichtung der Windräder kosten, ............

------------

Und was kostet das Abwracken, wenn die Lebenslaufzeit erreicht wird ?

Es ist also eine Mindestbankgarantie von 10 bis 15 Mio vorzulegen, Laufzeit offen, damit nicht der Steuerzahler in Vorlage kommt, wenn sich die Betreiberfirma (meist eine GmbH) in Schieflage befindet oder gleich in Konkurs geht, wie man es von den Hackschnitzlern jetzt so oft hört.

Und rechnen wird sich das Projekt nur für die Betreiber, aber auch nur dann, wann die idiotisch hohen Einspeistarife so bleiben.

lädt ...
melden
antworten
kunterbunter (235 Kommentare)
am 29.11.2012 13:13

sowie wir auch das auch für die Atomkraftwerke tun gell?

lädt ...
melden
antworten
snugs (1.658 Kommentare)
am 29.11.2012 14:53

Dann muss für alle Kraftwerke die gleiche Grundlage gelten. Nebenbei bemerkt, die Strommasten schauen auch scheuslich aus, genau so wie manche Bauten.

lädt ...
melden
antworten
Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 29.11.2012 20:59

Wie hoch ist denn eigentlich so die Abwrackvorlage für Kohle- und Gaskraftwerke? Und ganz zu schweigen von Wasserkraftwerken - hat da schon mal jemand nachgerechnet was es kosten würde so ein Ding abzutragen?

lädt ...
melden
antworten
Informant (144 Kommentare)
am 01.12.2012 16:43

Hallo Pilatus, ich hatte Ihnen schon auf einem anderen Forum die Möglichkeit gegeben Ihre falschen Behauptungen zu revidieren.
Als hier noch einmal: Bei Windkraftprojekten muss bereits in der Planungsphase der Rückbau - sprich die Wiederherstellung der "grünen Wiese" - berücksichtigt werden, sowohl was die konkrete Umsetzung als auch die Kosten betrifft. So müssen bei den Gemeinden auch Sicherheiten z. B. in Form von Bankgarantien hinterlegt werden. Der geamte Text ist unter: http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id1065587 nachzulesen.
Heisst für mich, finden wir in Zukunft eine bessere Möglichkeit unseren Energiehunger zu stillen, könnten diese Anlagen abgebaut und der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden - bei welcher anderen Kraftwerksform gibt es derart strenge Auflagen??
BITTE BLEIBEN SIE SACHLICH!!
Der Einspeistarif für bereits bewilligte Anlagen beträgt 2012 9,5 Cent, für 2013 9.45 Cent.
Hier ausführlich:
http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1073469

lädt ...
melden
antworten
Kopfnuss (9.761 Kommentare)
am 01.12.2012 16:49

und wertvolle Infos als der gesamte Rest des Tages.
Danke!

lädt ...
melden
antworten
gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 29.11.2012 08:34

erdöl hinkt gewaltig, da bmw den strom aus dem öffentlichen netz bezieht und nicht aus eigenen dieselaggregaten. somit tritt hier keine verringerung des erdölverbrauches ein. strom aus windenergie haftet, wie allen alternativformen, das manko an, dass keine konstante versorgung gesichert werden kann und deshalb zusätzliche konventionelle gas/kohle-kraftwerke als redundanz teuer vorgehalten werden müsse. dadurch verteuert sich die stromgewinnung, da doppelte anlagenkapazität vorhanden und gewartet etc. werden muss, aber keine von beiden, mangels auslastung, wirtschaftlich betrieben wird.

lädt ...
melden
antworten
Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 29.11.2012 21:02

Nun kommt aber auch der Netzstrom von irgendwo her. In Oberösterreich gibt es z.B. nicht wenige Gaskraftwerke. Da ist der Erdöl-Vergleich dann gar nicht so weit hergeholt. Und wenn der Wind bläst, dann kann man die halt entsprechend zurückfahren - braucht auch weniger Fossilenergie.

lädt ...
melden
antworten
dalistift02 (5.019 Kommentare)
am 29.11.2012 08:16

so interessant sein, dass sogar der Wirt übersehen hatte ,
dass bei seinen Gästen die Gläser alle leer sind, wie man
auf dem Bild sehen kann.
na dann Prost. zwinkern

lädt ...
melden
antworten
expert (482 Kommentare)
am 29.11.2012 08:05

Daß dabei ein Naherholungsgebiet auf Dauer mit breiten LKW Zufahrtsstrassen zerfurcht wird, wird von den Betreibern nicht erwähnt. Alternativ könnten bestehnde Windparks in der Ebene erweitert werden.

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 29.11.2012 11:57

Auf die Hochhäuser und auf die Hühnersteigen.

Auf dem Land haben wir nicht nur die Windräder sondern auch noch die Leitungen und die Masten.

lädt ...
melden
antworten
Ameise (45.683 Kommentare)
am 29.11.2012 07:15

als Atom...

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen