Gute Noten: Höss „erbte“ Europacup-Rennen
HINTERSTODER. Auf dem Patscherkofel bei Innsbruck liegt für Rennen zu wenig Schnee, jetzt springt Hinterstoder kurzfristig ein.
Zwei Sprintabfahrten und waghalsige Duelle im Skicross: Diese Woche steht Hinterstoder ganz im Zeichen des Skirennsports. Kurzfristig hat der weltcuperprobte Ort Europacup-Bewerbe vom Innsbrucker Hausberg „Patscherkofel“ übernommen. „Weil dort relativ wenig Schnee liegt, konnte die Sicherheit neben der Strecke nicht gewährleistet werden“, sagt Hannes Trinkl, der als Vizepräsident des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) die Rennen in seine Heimat holte.
„Schuld“ am kurzfristigen Europacup-Einsatz Hinterstoders seien auch die FIS-Rennen kurz vor Weihnachten gewesen. „Wir haben da nicht nur als Veranstalter sehr gute Noten erhalten. Auch die Rennläufer der Region konnten sich bestens in Szene setzen“, sagt Helmut Holzinger, Vorstandssprecher der Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen. Der Steyrer Thomas Mayrpeter holte in den beiden Abfahrten die Ränge zwei und acht und belegte im Super-G Rang drei.
Europacup-Rennen sind freilich nicht nur vom fahrerischen Niveau eine Kategorie höher anzusiedeln. „Es gibt viel mehr internationale Starter“, sagt Trinkl. Davon soll vor allem der heimische Tourismus profitieren. „Wir reden hier von 250 bis 300 Nächtigungen täglich“, erklärt der ÖSV-Vizepräsident. Gerade in der Zeit zwischen den Weihnachts- und den Semesterferien seien Hotellerie und Gastgewerbe über diese zusätzlichen Nächtigungen froh. „Die Rennen sind ein Gewinn für die gesamte Region“, sagt der Weltmeister aus dem Jahr 2001 in St. Anton. Die Bewerbe werden in Zusammenarbeit der beiden Skiklubs Hinterstoder und Windischgarsten organisiert. Nach zwei Trainingstagen heute und morgen gehen am Mittwoch und am Donnerstag jeweils eine Sprintabfahrt in zwei Durchgängen über die Bühne. Die Rennen finden nicht auf der klassischen Weltcupstrecke statt. „Wir hoffen auf ein Miteinander der zahlenden Gäste und des EuropacupTrosses“, sagt Vorstandssprecher Holzinger.
Bald wieder Weltcup-Rennen?
Die größte Herausforderung für die Veranstalter stellte das Erfüllen der Sicherheitsauflagen dar. Insgesamt mussten in den vergangenen Tagen 2,5 Kilometer an Sicherheitsnetzen aufgestellt werden.
Ob nach den Europacup-Rennen bald auch wieder Weltcup-Bewerbe im Stodertal stattfinden, steht noch nicht fest. „Wir stehen im provisorischen Kalender der Rennsaison 2015/2016, allerdings müssen wir für die endgültige Zusage noch Auflagen erfüllen“, berichtet Trinkl. Derzeit mangelt es an der erforderlichen Zahl von Hotelbetten. „Wir müssen den gesamten Weltcup-Tross im Umkreis von zehn Kilometern unterbringen. Die Ausnahmegenehmigung, die wir für die letzten Rennen erhalten hatten, wird uns nicht mehr erteilt.“ Der St. Pankrazer hofft nach wie vor auf den Ausbau des Gebietes zur Skischaukel von Hinterstoder zur Wurzeralm. „Dann würden auch die lokalen Betriebe in zusätzliche Betten investieren.“
Skicrosser im Anmarsch
Fest steht dagegen, dass diese Woche ein Skicross-Parcours auf der Höss errichtet wird. Am kommenden Samstag macht die Austria-Skicross-Tour erstmals Station in Hinterstoder.