Grüne kritisieren "Verwalter" an der Spitze der Kultur
STEYR. Der Tiroler Hansjörg Rangger wurde gestern vom Steyrer Stadtsenat als Geschäftsbereichsleiter bestellt.
Ab Frühjahr 2019 wird der 49-jährige Tiroler Hansjörg Rangger den Geschäftsbereich Kultur, Bildung und Sport im Magistrat Steyr leiten. Seine Bestellung wurde gestern im Steyrer Stadtsenat, wie am Dienstag in den OÖN angekündigt, beschlossen. Mit Ausnahme von Stadtrat Reinhard Kaufmann (Grüne) – er enthielt sich der Stimme – war die Zustimmung einstimmig.
Die Grünen stellen zwar die grundsätzliche Eignung des Juristen und ehemaligen Spitzenbeamten im Innenministerium nicht infrage, hätten aber gerne eine kreativere Persönlichkeit an der Spitze des Kulturamtes.
"Das informell kolportierte Kriterium, es werde ein exzellenter ,Verwalter‘ gesucht, übersieht den Bedarf der Stadt nach Kreativität bei der Nutzung und Bündelung der kulturbezogenen Potenziale ebenso wie bei der Verbreiterung der Angebotspalette", sagt Kaufmann. Sinnvoll wäre gewesen, dem Stadtsenat einen Dreiervorschlag zu machen, da es zumindest zwei hoch qualifizierte Bewerber aus dem Kulturbereich, eine davon eine Frau, gegeben habe.
"Das Verhältnis von Männern zu Frauen an der Magistratsspitze beträgt 6:1", sagt Kaufmann, es sei daher eine große Chance verspielt worden, dies zu verändern.
ME geht es nicht darum, ob eine Frau oder ein Mann die Leitung des Kulturamtes übernimmt, sondern eine Persönlichkeit mit Kreativität, Visionen und den Mut zu Veränderungen. Spätestens beim nächsten Stadtfest wird sich zeigen, ob es sich bei Herrn Rangger um einen Bewahrer und Verwalter ODER um einen Gestalter handelt.