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Gregor Mühlberger "schiaglt" vor seiner Tour-de-France-Premiere ein "bisserl"

Von Gerald Winterleitner, 04. Juli 2018, 00:04 Uhr
Gregor Mühlberger "schiaglt" vor seiner Tour-de-France-Premiere ein "bisserl"
Gregor Mühlberger, hier noch in seinem Staatsmeistertrikot Bild: Bora

HAIDERSHOFEN. Der 24-jährige Vestenthaler Rad-Profi startet am Samstag in sein bisher größtes Abenteuer.

Fokussiert. Und dennoch weiterhin ein klein wenig spitzbübisch – besser lässt sich der Blick von Rad-Profi Gregor Mühlberger wenige Tage vor dem Auftakt der Tour de France kaum beschreiben. 22 World-Tour- und Professional-Continental-Teams gehen bei der 105. Auflage dieses bedeutendsten Etappenrennens der Welt von 7. bis 29. Juli an den Start. Das deutsche Bora-Hansgrohe-Ensemble mit dem dreifachen Weltmeister Peter Sagan aus der Slowakei sowie den beiden jungen Österreichern, dem Vestenthaler Mühlberger und dem neuen Staatsmeister Lukas Pöstlberger aus Schwanenstadt, zählt dabei zum engsten Favoritenkreis.

 

OÖN: Vor zwei Jahren die Vuelta in Spanien, im Vorjahr der Giro d‘Italia, jetzt die Tour de France – damit sind die drei Grand-Tour-Rennen des Radsports mit nur 24 Jahren bereits abgehakt.

Mühlberger: Die Tour startet erst am Samstag in Noirmoutier bei Nantes. Aber selbst wenn ich mir jetzt noch den Fuß brechen sollte, werde ich an den Start gehen. Das lasse ich mir nicht mehr nehmen.

Für einen Rad-Profi ist ein Tour-Start das Größte?

Ich habe mit 19 oder 20 Jahren vor dem Fernseher zu meinem Vater Erwin gesagt: "Das wär doch was, dort einmal dabei zu sein." Er hat geantwortet: "Warte ein paar Jahre, dann bist du am Start." Damals war ich richtig böse, weil er so einen Blödsinn daherredet. Und jetzt ist es Realität. Für Sportler sind die Olympischen Spiele das Größte, einfach unschlagbar. Aber für einen Radfahrer steht die Tour de France noch mal drüber.

Sieg bei "Rund um Köln", Straßen-Staatsmeister, Rang 18 auf der Giro-Königsetappe – spätestens seit dem Vorjahr ist Gregor Mühlberger im internationalen Radsport ein bekannter Name.

Das war ein gutes Jahr für mich als Jungprofi, der nächste Schritt in meiner Entwicklung. Natürlich will mein Team jetzt mehr sehen, will, dass es weiter nach oben geht.

Wohin?

Auf lange Sicht sind wir uns noch nicht ganz sicher. Das Team sieht bei mir das Potential für einen Top-10-Platz bei der Tour de France, das sehe ich noch nicht so. Dafür bin ich mit 64 Kilo zu schwer. Und du musst bei der Tour drei Wochen lang ohne einen Hänger auf höchstem Niveau fahren. Zwei Wochen, das geht ja noch, aber dann die dritte Woche... Ich sehe meine Zukunft eher bei schweren Eintagesrennen, bei den Klassikern. Und die kurzfristigen Ziele... mal sehen.

Kurzfristig wäre etwa ein Etappensieg bei der Tour de France.

Das kommt immer darauf an, wann du deine Freiheit erhältst und wann du fürs Team bereit sein musst. Aber ein "bisserl schiagln" werd ich natürlich schon.

Auf welche Etappen "schiaglt" Gregor Mühlberger besonders?

Da gibt es einige schwere oder mittelschwere Etappen, die mir liegen würden. Das hängt immer davon ab, ob wir im Gesamtklassement um den Sieg mitfahren. Meine Hauptaufgabe ist ja die Helferrolle für den Polen Rafal Majka. Er fährt um die Gesamtwertung. Der Pösti kümmert sich mehr um Peter Sagan, für den es um Etappensiege und die Punktewertung geht.

Kommt die Familie wie im Vorjahr zum Giro auch zur Tour mit?

Meine Eltern kommen in der zweiten Rennwoche für eine Woche nach Frankreich, meine Freundin Astrid folgt in Woche drei und bleibt bis Paris. Sie geht also davon aus, dass ich die Tour durchhalte.

In der Vorbereitung hat alles gepasst?

Ich habe mich nach dem Trainingslager auf Gran Canaria vor der Katalonien-Tour echt toll gefühlt. Dort war es auf den Bergen so kalt, da hat es mir komplett den Stecker gezogen. Die Ärzte haben bei mir aber nichts gefunden. Im Baskenland war ich schon wieder gut drauf, leider hat mich ein Defekt gebremst. Dafür bin ich als Helfer für einen Etappensieg angefahren und habe mitgeholfen, dass es Patrick Konrad noch in die Top Ten geschafft hat. Bei der Schweiz-Rundfahrt war dann das Duell mit Kolumbiens Star Quintana, das Rang vier auf der Königsetappe gebracht hat, schon besonders.

Ist Quintana in Reichweite?

Er ist ein ganz besonderer Fahrer, hat Giro und Vuelta gewonnen, war zweimal Tour-Zweiter. Wenn ich neben ihm stehe, sieht man erst, was ich für ein Bär bin. Er hat noch mal fünf Kilo weniger als ich.

Kälte ist nicht so sehr Ihr Metier, Regen schon, wie im Vorjahr bei der Staatsmeisterschaft.

Die Kombination aus Wärme und Regen ist für mich perfekt, da fühle ich mich wohl von der Luft her und fahre immer gut. In der Vorbereitung hat mich auch die Pollenallergie erwischt, von da her tut es mir immer gut, wenn es regnet.

Hat sich Gregor Mühlberger durch seine Erfolge verändert?

Ich glaube, noch nicht. Ich freue mich, wenn ich meine alten Freunde treffe, und ich fahre immer noch gerne mit dem Rad daheim durch die Gegend, weil es hier einfach am schönsten ist.

Was machen Sie abseits des Radsports daheim? Holzhacken?

Holzhacken wäre schön, das darf ich vom Team aus aber nicht, da würde ich den Oberkörper zu viel trainieren. Aber vielleicht kaufe ich mir nach der Karriere einen Wald? Um ein wenig runterzukommen, gehe ich gerne fischen. Das werde ich auch vor der Tour noch einmal mit Astrid machen, an einem Fischteich in der Laussa.

Die Weltmeisterschaften von 22. bis 30. September in Tirol sind ein Heimspiel.

Auf die freue ich mich schon sehr, falls ich dabei bin. Die Strecke ist extrem anspruchsvoll, die liegt mir sicher. Und mit dem Bora-Team rechnen wir uns beim Mannschaftszeitfahren einiges aus.

Zurück zu den Olympischen Spielen 2020: Die Radstrecke in Tokio führt rund um den heiligen Berg Fuji. Ist sie dem Bergspezialisten Gregor Mühlberger wie auf den Leib geschneidert?

Das ist ein großes Ziel, in zwei Jahren in Japan an den Start zu gehen. Es ist aber noch eine lange Zeit bis dahin. Und es geht alles so schnell. Erst vor wenigen Tagen hat mich in Ybbsitz ein Autofahrer in einem Kreisverkehr unabsichtlich angefahren. Zum Glück ist nichts passiert, aber da hätte schon wieder alles vorbei sein können.

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