"Google" soll bei Namensgebung für Tourismusverband Pate stehen

Von Hannes Fehringer   13.Februar 2018

Der neue Name des Großverbandes, der sich vom Ennstal bis ins Kremstal erstreckt, trägt den Arbeitstitel "XY". "XY-Ungelöst", könnte man voreilig spötteln, denn wie die Tourismusregion heißen soll, steht in den Gremien noch immer auf keiner Tagesordnung. "Der Name ist der allerletzte Schritt", sagt der Landtagsabgeordnete und Steinbacher Bürgermeister, Christian Dörfel (VP). "Wir haben uns kein Sparziel gesteckt, sondern wollen die Schlagkraft auf den Märkten verbessern", ergänzt der Tourismusreferent der Landesregierung, LH-Stellvertreter Michael Strugl (VP).

Das im Herbst einstimmig im Landtag beschlossene Tourismusgesetz schiebt Kleinkrämerei den Riegel vor. Nach dessen Vorgaben müssen Tourismusverbände künftig eine Mindestanzahl von 200.000 Nächtigungen im Jahr und ein Mindestmaß von 600.000 Euro Einkünfte aus Ortstaxen aufweisen. In der Region erfüllt nur der Verband Pyhrn-Priel, der keiner Reform bedarf, das Limit und auch der Kurbezirk Bad Hall und Kremsmünster, bräuchte bei seiner Größe keinen Schulterschluss mit anderen, suchte ihn aber.

Die Einzelverbände Steyr, Nationalpark Enns- und Steyrtal, Steyr am Nationalpark und Region Oberes Kremstal haben in ihren Vorständen Mittun schon fixiert. "Wir wollen die größere Reichweite beim Gästepublikum nützen, die uns ein Regionalverband bietet", begründet Vorsitzender Manfred Rabko" aus Bad Hall seine Bereitschaft zu einer Fusion.

Mit Bad Haller Beteiligung gewinnt der Verband an Größe mit über 500.000 Nächtigungen und 1,5 Millionen Budget. "Die Beschlüsse sind unter Dach und Fach", sagt Dörfel, "jetzt geht es in die noch schwierigeren Details."

Algorithmen von "Google"

Das Prägendste wird sein, welchen Namen das Kind bekommt. "Wir werden hier nicht eigenen Wünschen folgen, sondern die Gäste fragen", sagt der Geschäftsführer der Leader-Region "Traun4tler Alpenvorland", Christian Schilcher. Klar ist, dass der Nationalpark Kalkalpen in der Bezeichnung des Großverbandes vorkommen wird. "Unsere Stärke ist die Vielfalt", sagt Dörfel, "wir haben die Möglichkeiten, eine zweite Toscana zu werden." Bei der Namensgebung werde man insbesondere Algorithmen nutzen, wenn Urlauber bei der Internetsuche auf Destinationen der Region klicken. Was die Leute dabei leitet, zeichnet "Google" auf; die Daten sind zu kaufen.

Nicht mitmachen wird Sierning, das bisher als Einzelgemeinde seinen eigenen Tourismusverband hatte. Die Gemeinde lässt sich mit Jahresende als "Nicht-Tourismusgemeinde" zurückstufen. Der Forsthof muss dennoch Ortstaxe abliefern – dann an den Landes-Tourismusverband.