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Gelbe Blüten markieren die Westspange

Von Hannes Fehringer, 20. Juli 2016, 03:54 Uhr
Gelbe Blüten markieren die Westspange
Jürgen Hutsteiner verschenkt Sonnenblumen, die auf der verordneten Trasse für die Westspange wachsen. Die Bepflanzung soll das Ausmaß der Straße zeigen. Bild: feh

STEYR. Um den Eingriff in die Landschaft zu zeigen, bepflanzte Bauer Trasse mit Sonnenblumen.

Nachdem die Trasse im Herbst verordnet worden war, schlugen Vermessungstechniker Pflöcke an den Ackerrainen in den Lehm. "Jetzt sprechen mich Spaziergänger an, wie massiv der Eingriff in die Landschaft ist", sagt der Steyrer Landwirt Jürgen Hutsteiner. Im Frühjahr hatte er auf seinen Feldern, die die geplante Steyrer Westspange zerschneidet, Samen gesät. Jetzt blühen die Sonnenblumen grellgelb auf einem 700 Meter langen Band, das entlang der sanften Hügel in einem Bogen um das Dorf verläuft.

Auf Transparenten beim Güterweg zu seinem Hof macht Hutsteiner Ausflügler und Wanderer darauf aufmerksam, dass an der Stelle, wo jetzt noch die Sonnenblumen blühen, in gar nicht ferner Zukunft Autos über den Asphalt fahren. Die Steyrer lädt Hutsteiner ein, sich für den Sonntagsspaziergang mit Gartenscheren auszurüsten und sich gratis vom Feld Sonnenblumen für zuhause abzuschneiden. "Wir sind keine Egoisten, die nur die eigene Idylle am Land schützen wollen", begründet Hutsteiner die Verschenkaktion.

Den Politikern wollen er und seine Mitstreiter von der Bürgerinitiative gegen den Bau der Westspange durch die Blume sagen: "Das ist eine Straße, die niemand braucht und die langfristig nur Schaden anrichtet", formuliert es Bürgerinitiativen-Mitglied Enrico Savio. Die Westspange bringe nur einen verschwindenden Bruchteil der erhofften Verkehrsentlastung und der häufige Westwind blase von der Umfahrung erst recht wieder die Abgase zurück in die Stadt. "Wir können davon ausgehen, dass die Westspange im Gegenteil mehr Verkehr anlockt, als sie entlastet", sagt Hutsteiner.

"Projekt ganz fallen lassen"

Die Alternative, die die Bürgerinitiative vorschlägt, lautet: Die Westspange möge gar nicht gebaut werden. Im Internet wird von dem Bürgerforum eine Unterschriftenaktion gestartet, die das Land Oberösterreich auffordert, die Pläne ein für alle Mal einzurollen und das Projekt aufzugeben. Gleichzeitig sollen in der Petition die Steyrer Politiker aufgefordert werden, sich auch auf Kommunalebene in die Erreichung der Klimaziele von Paris einzuklinken. "Der Klimawandel ist ein Problem, das nicht mehr irgendwohin delegiert werden kann, es muss überall etwas geschehen", sagt Savio.

Die beiden Initiatoren wollen dabei nicht nur reden und Umweltschutz predigen. Savio hat sich ein Elektroauto gekauft, dessen Akku er bei der Tankstelle auf Hutsteiners Hof mit Photovoltaikstrom auflädt. Und auch der Geflügelbauer, der seine Kukuruzfelder "möglichst schonend" mit chemischem Pflanzenschutz konventionell bewirtschaftet, fährt keinen Mercedes, sondern ein E-Auto.

Bei einem ganztägigen Sommerfest am 13. August auf seinem Hof wollen die Trassenanrainer zeigen, dass es mehr der Realität entsprechen würde, die Umfahrung nicht zu bauen.

„Westspange ist Wunschprojekt der klaren Mehrheit“

Es werde in ganz Europa kein Straßenbauprojekt mehr geben, das nicht auch Gegner hätte, sagt der Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl (SP): „Die Trasse der Westspange ist ja kein Geheimnis und ohnehin längst bekannt, weil sie ja auch schon verordnet wurde“, sagt Hackl auf die Bepflanzungsaktion des geplanten Straßenverlaufes mit Sonnenblumen.

Pläne für eine Westspange seien seit 30 Jahren in der Schublade, jetzt sei die Verwirklichung in die Nähe gerückt. „Die Westspange ist ein Projekt, das eine ganz eindeutige Mehrheit will“, sagt der Rathauschef, „das Land setzt sie jetzt zur Verkehrsentlastung der Stadt nach den geltenden Gesetzen um.“

Derzeit noch in der Schwebe ist, ob für die Umfahrung eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig sein wird. Das Land überprüft das gerade für einen Feststellungsentscheid. Hackl glaubt aber, dass man mit einer Fertigstellung der Tangente spätestens im Jahr 2021, zum Ende der Gemeinderatsperiode, rechnen könne. Einsprüche sind in den Zeitplan eingerechnet.

 

 

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21  Kommentare
21  Kommentare
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hinterste (344 Kommentare)
am 20.07.2016 17:55

Hackl hat (als BGM) nicht mal das Geld, die bestehenden Straßen und Wege in Steyr ordentlich zu erhalten. Ganz zu schweigen von den 4 Mio EUR für den Neubau einer nicht benötigten (Zusatz)belastung für Steyr. Oder will vielleicht diesen Fakten jemand widersprechen?
Was den Hackl so antreibt, unbedingt den Wegbereiter - für einige wenige Befürworter beim Land OÖ und natürlich der Baulobby - zu spielen, bleibt wohl sein Geheimnis!
Das Bandlschneiden vielleicht??!
An mehr als 30-jährigen Planungszöpfen festzuhalten, sei eigentlich nur rückständig.

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( Kommentare)
am 20.07.2016 18:32

Baulobby und Autolobby sind beide stark.

Kinderlobby gibts keine. Die Bauern waren schon mal stärker, die sind mittlerweile zu wenige.

Die Kosten kann der Bürgermeister sich fördern lassen, wenn er genug Autos gezählt hat.

Solch politischer Stil hat ein Ablaufdatum, wie lange es noch so geht, wissen wir nicht

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 20.07.2016 13:38

Kein Mensch braucht die Westspange. Keiner, außer die Frächter, die sich die Westautobahn zwischen Enns und Sattledt und damit einen Haufen Mautkilometer ersparen wollen!

Und dass die große Mehrheit der Steyrer für die Westspange wäre, ist auch ein Märchen. Die Mehrheit der Fraktionen im Gemeinderat, vielleicht! Aber sicher nicht der Bevölkerung, der ist es - mit einigen Ausnahmen - nämlich wurscht. Und gefragt hat sie auch keiner.

Die Stadt jammert eh, dass sie kein Geld und jedes Jahr Millionen Abgang hat. Also: keine Umfahrung bauen, wenn man die Kohle dafür nicht hat! Ganz einfach.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.07.2016 13:28

von Helgari (208) · 20.07.2016 10:39 Uhr
Ersparen Sie sich Ihre Belehrungen! Die Behauptung einer Verkehrszunahme ist aus der Luft gegriffen.

Jeder Straßenbau , auf der GANZE Welt , hat den Straßenverkehr ERHÖHT und ist NICHT RENTABEL !
lies mal den Artikel und du wirst staunen wie negativ über Strassenbau gedacht wird !

http://autorevue.at/autowelt/10-irrtuemer-strassenverkehr

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DenkenHilft2015 (70 Kommentare)
am 20.07.2016 08:58

(@Helgari) Diese "Umfahrung" (die keine ist, weil sie durch Steyrer Stadtgebiet führt) bewirkt eine Verkehrszunahme in ganz Steyr.
Zumindest auf den Straßen (Steiner- und Klosterstraße), an denen drei Steyrer Schulen (VS Gleink, VS Tabor und NMS Tabor) liegen, wird laut Prognosen des Landes OÖ der Verkehr massiv zunehmen. Dies stellt eine enorme Gefährdung der Steyrer Kinder dar!
Abgesehen davon, dass der Schwerverkehr ohnehin auf die Schiene gehört, wird durch diese Straße der Schwerverkehr z.B. in den Ortschaften Grünburg, Klaus, Bad Hall massiv steigen, da die "Westspange" eine Verbesserung für Mautflüchtlinge darstellen würde.

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Helgari (495 Kommentare)
am 20.07.2016 09:54

Es ist natürlich eine Umfahrung, die eng bebaute und begangene Wohngebiete entlasten wird. Die Behauptung von der Verkehrszunahme entbehrt jeder Grundlage.

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pizpalue (34 Kommentare)
am 20.07.2016 10:07

Die Zahlen kommen vom Land OÖ und sind nicht frei erfunden.

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DenkenHilft2015 (70 Kommentare)
am 20.07.2016 10:13

Mit 100km/h (NICHT mit 50 oder 30 wie weiter innerhalb von Steyr) würden dann LKW und PKW an Wohngebieten (z.T. in nur 50m Abstand) vorbeibrettern. Mehrere tausend SteyrerInnen wären davon direkt betroffen.

Die Grundlage bildet: "Trassenauswahlverfahren B122 WESTSPANGE STEYR"
https://www.land-oberoesterreich.gv.at/Mediendateien/Formulare/DokumenteAbt_BauN/westspange_endbericht_KU.pdf

Lesen Sie bitte erst nach, bevor Sie solche Behauptungen aufstellen!

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Helgari (495 Kommentare)
am 20.07.2016 10:39

Ersparen Sie sich Ihre Belehrungen! Die Behauptung einer Verkehrszunahme ist aus der Luft gegriffen.

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DenkenHilft2015 (70 Kommentare)
am 20.07.2016 10:52

Womit begründen Sie Ihre Behauptung?
Zu sagen, dass etwas einfach so ist, ist nicht überzeugend.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 20.07.2016 13:40

Sind sie nicht. Und Belehrungen brauchen wir von dir auch keine, gell.

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hinterste (344 Kommentare)
am 20.07.2016 17:22

......das müssen Sie aber den Planern beim Land (Leitner, Dick, Steinkellner?) sagen.

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gesellenfreund (138 Kommentare)
am 20.07.2016 12:07

Werter "Denken Hilft 2015
Wie wärs mit der ganzen Wahrheit?
Es stimmt dass laut Studie der Verkehr in der Steinerstraße von 4100 auf 5800 Fahrzeuge zunehmen würde. Auf der Hasenrathstraße der Verkehr von 2600 auf 300, auf der Feldstraße von 2600 auf 700 und auf der Staffelmayrstraße von 5400 auf 1100 Fahrzeuge abnehmen würde. Was im gesammten Verlauf der Umfahrung eine Abnahme des Verkehrs von 14.700 auf 7.900 Fahrzeuge betragen würde..
Zu den Schulen die VS Gleink liegt im Safrangarten (Verlängerung der Hasenrathstraße.
Das Verkehrsaufkommen der Steinerstraße betrifft zum Großteil Eltern der Schüler und Lehrer.
Demm Verein gegen die Westspange ins Stammbuch:
Forder Verbesserungen zum Beispiel Untertunnelung im Bereich Löwengutsiedlung nicht einfach Ablehnung noch dazu mit unvollständigen Zahlen.

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pizpalue (34 Kommentare)
am 20.07.2016 12:28

... dann erklären Sie uns doch warum die meisten Anwohner der meist entlastetsten Straße (Staffelmayr) Gegener der Weststpange sind???

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gesellenfreund (138 Kommentare)
am 20.07.2016 12:45

Die "meisten Anwohner" der Staffelmayrstraße sind Gegner der Umfahrung?!?!
In der Staffelmayrstraße gibt es ein bewohntes Haus!
Soweit zu Ihrer Objektivität

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Voi (281 Kommentare)
am 20.07.2016 12:53

Weil die Menschen Ansicht einen egoistischen Eigenschutz und Intelligenz haben und sie wissen wenn die Umfahrung gebaut wird, das die in der Nähe liegenden Grundstücke eine Abwertung erfahren. Logik.
Und die Hoffnung besteht das wenn nicht gebaut wird die Staffelmayrstrasse, mit vielen Einsprüchen, irgendwann mal eine Sperre erleidet für den Durchzugsverkehr.
Wertsteigerung, weniger Lärm.

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DenkenHilft2015 (70 Kommentare)
am 20.07.2016 13:38

Würden Sie die Argumentation des Vereins wirklich kennen, wüssten Sie, dass darin alle Zahlen berücksichtigt wurden und dass es viele konstruktive Forderungen gibt.
Laut Prognose des Landes OÖ werden 2025 MIT der Westspange in Steyr 25.500 Fahrzeuge mehr fahren. Wird die Westspange nicht gebaut, fahren laut Prognose diese Fahrzeuge nicht durch Steyr.
Der untere Teil der Feldstraße und die Bewohner der Staffelmayr- und der Mayrpetersiedlung haben von denen von Ihnen genannten Verlagerungen nichts, da sie durch den Lärm und die Abgase der auf einer Westspange beträchtlich schneller fahrenden Autos etc. wesentlich stärker belastet werden würden.
Bzgl. Schulen in der Steinerstraße: Wieso sollten wegen der Eltern und Lehrer 2025 dort mehr Autos fahren?
Ihnen sei versichert: Dem Verein sind alle Kinder wichtig.
Er setzt sich unter anderem für eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und des Radwegenetzes, und damit für den Klimaschutz ein.

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Helgari (495 Kommentare)
am 20.07.2016 08:44

Diese Umfahrung ist dringend notwendig. Auch für die Sicherheit von Steyrer Kindern auf dem Schulweg, die von Schwerlastern bedroht werden, die über Zebrastreifen hinwegdonnern. Natürlich bedauere ich auch den Bauern und Herrn Savio, dessen Haus in der Nähe der geplanten Trasse steht.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 20.07.2016 13:40

Der Taborknoten - wenn dieser gemeint ist - wurde mit einem Riesenaufwand in den letzten Jahren umgebaut. Fußgänger haben Ampeln und Zebrastreifen. Mein Kind geht über die Ennser Straße in die Schule, und ich habe keine Angst um sie.

Man kann natürlich auch alles Mögliche herbeireden ... oder die Kinder selber mit dem Auto in die Schule bringen, dann braucht man natürlich auch eine Westspange.

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Realist3000 (141 Kommentare)
am 20.07.2016 08:42

Schade, dass sich Mahatma Gandhis Spruch: „Die Geschichte lehrt uns, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt“, in Herrn Bürgermeister Hackls Aussagen widerspiegelt. Wenn man einmal nachdenkt….., was sich alles als schlecht herausgestellt hat, das vor 30 Jahren noch gut ausgesehen hat, sollte einem zumindest DAS zu denken geben, Herr Hackl.
In Zeiten wie diesen an veralteten Konzepten festzuhalten ist nicht nur gefährlich...

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( Kommentare)
am 20.07.2016 07:50

Grell leuchtende Sonnenblumen, sehr gute Idee, ob sie so hell leuchten, dass den Verantwortlichen ein Licht aufgeht?

Die Diskussion, wie es weitergehen soll, wird politisch gar nicht geführt. So kann es nicht weitergehen, immer noch mehr Autoverkehr, den keiner mehr mag?

Zur Verkehrsentlastung müsste der Individualverkehr eingeschränkt werden, wir wissen auch wie das gehen könnte.

Stattdessen baut man an selbstfahrenden Autos, ist schon wahnsinnig, wie wir uns entwickelt haben...

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