Fußball statt Bürgermeister
ENNSDORF, WINKLARN. Nach 20 Jahren hört Ennsdorfs Bürgermeister Alfred Buchberger auf und hat wie Winklarns Gernot Lechner Zeit für Rapid Wien.
Der wichtigsten Nebensache der Welt, dem Fußball, kann ab September auch Alfred Buchberger (SP) mehr Augenmerk widmen: Nach 20 Jahren an der Gemeindespitze wird der Kommunalpolitiker, der am Montag seinen 58. Geburtstag feiert, sein Amt zurücklegen und bis zur Pension beruflich als Gemeindesekretär in die zweite Reihe treten.
In der Gemeinde laufen wilde Gerüchte, sie reichen so weit, dass der Bürgermeister seinen Hut hätte nehmen müssen, weil ihm die halbe Partei die Ansiedlung eines Billa-Supermarktes übelgenommen hätte. Das ist blanker Unsinn und Humbug, wie Buchberger glaubhaft versichert. Er will als Bürgermeister seinen Abschied nehmen – zu einem Zeitpunkt, den er selber bestimmt, und sich nicht erst aus dem Gemeindeamt verziehen, wenn schon auf den Gängen über einen Sesselkleber gespöttelt wird. "Es liegt noch viel Leben vor mir, wenn ich gesund bleibe", sagte Buchberger gestern zu den OÖNachrichten; sein Ausstieg im Herbst, der jetzt für Außenstehende überraschend kommt, ist dem Privatleben geschuldet. "Mich hat die politische Tätigkeit gefreut", sagt er, "aber sie kann nicht das ganze Leben ausfüllen." Wer bei der für September geplanten Wachablöse das Ruder übernimmt, wird in den nächsten Wochen die Parteigremien der SP beschäftigen. "Es gibt da mehrere fähige Leute", sagt Buchberger. Namen nennt er nicht, um den Genossen nicht vorzugreifen.
Wenn Buchberger aufhören will, wenn es am schönsten ist, dann trifft er den Zeitpunkt gut. Er ist einer der profiliertesten Kommunalpolitiker seiner Partei, und es ist kein Zufall, dass er dem sozialdemokratischen Gemeindevertreterverband als Bezirksobmann vorsteht.
Buchberger war auch auf dem Sprung in den Landtag gewesen. Das Zeug dazu hatte er, aber er unterlag im Jahr 2002 dem Hollensteiner Bürgermeister Franz Gratzer in einer Stichwahl zur Kandidatenfindung in der Bezirks-SP. Buchberger will sich im Herbst besonders seinen Enkelkindern widmen und – endlich – richtig seinem Hobby frönen: dem Fußballklub Rapid Wien.
Im Kuratorium von Rapid Wien
Im Happel-Stadion wird er dann wohl mit Fanschal und Haube oft Winklarns Bürgermeister Gernot Lechner (VP) treffen, der sein Amt Anfang April an Vizebürgermeisterin Sabine Dorner (VP) übergibt. Die beiden Altbürgermeister können dann ausgiebig gemeinsam für die Grün-Weißen schwärmen. Lechner sitzt bei dem Traditionsklub schon jetzt im Kuratorium.
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