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Fahrbare Tore für den Gotthard-Tunnel

07. Juni 2016, 00:04 Uhr
fahrbare Tunneltore im Gotthard-Basistunnel
Das "mobile Erhaltungstor" (MET) wird zur Baustelle gefahren. Bild: Mowslide

WEISTRACH. Bei der Eröffnung des 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnels klappte alles mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerkes, ausgeloste Passagiere erlebten eine beeindruckende Jungfernfahrt durch die längste Schienenröhre der Welt.

Die Schweizer Bundesbahnen SBB müssen aber auch für Störfälle und Wartungen im Tunnel gerüstet sein. Und dafür ist das Konstrukt des Weistrachers Robert Binder und dessen vierköpfiger Planungsfirma Biprotec GmbH unerlässlich. Binder und seine Technikerkollegen entwarfen nicht nur den Großteil der Türen in der Röhre, sondern auch zwei Werkszüge, die mit mobilen Toren Baustellenbereiche abschotten können.

„Diese mobilen Tore sind wichtig, dass die Frischluftzufuhr für den Tätigkeitsbereich klaglos funktioniert“, erklärt Binder. Außerdem halten die Tore, die mit einem Schienenzug an die Baustelle herangefahren und wie ein Fächer aufgefaltet werden, die Druckwelle ab, die ein Schnellzug auslöst, der durch die Parallelröhre braust. Den zwei „mobilen Erhaltungstoren“ (MET) kommt besonders bei einem Notfall besondere Bedeutung zu, weil sie jeden Streckenbereich abschirmen können und zu 95 Prozent den gesamten Tunnelquerschnitt abdichten können.

Das Weistracher Konstrukteursbüro hat sich vor der Beauftragung mit insgesamt über 400 Toren und den beiden mobilen Verschlüssen auf Schiene im Gotthards-Basistunnel schon bei anderen Eisenbahn-Großbaustellen einen Namen gemacht. Den Planungsauftrag erhielt die Mostviertler Firma über eine Partnerschaft mit der Liechtensteiner Elkuch-Gruppe, die ein weltweit führender Metallverarbeiter ist.

Mit ein Vater des Erfolges auf dem Weltmarkt und einer Teilhabe am Großprojekt des Gotthard-Basistunnels ist der Steyrer Robert Derflinger, der gemeinsam mit Kooperationspartner Zäsar.net aus Pettenbach die CAD-Pläne der „Biprotec“ visualisiert und die komplexe Mechanik der fahrbaren Tunneltore in einem zweiminütigen Video veranschaulicht hat. „72 Prozessorkerne mit insgesamt über 210 GHz Rechenleistung waren im Einsatz, um 50 GB an Full-HD-Bilddaten zu erzeugen“, beschreibt der Chef der Steyrer Firma „Mowslide“ den betriebenen Aufwand. Die Darstellung hat bei ihrer Premiere beim „World Tunnel Congress“ 2015 in Dubrovnik und beim Swiss Tunnel Congress im selben Jahr hohe Wellen geschlagen. Zwischenzeitig ist die Computersimulation im Tresor verschwunden, sie darf nirgendwo gezeigt und auch nicht ins Internet gestellt werden. Die Schweizer Eisenbahngesellschaft SBB will als Auftraggeber technische Details und Betriebsgeheimnisse hüten und hat in den Verträgen nur die Veröffentlichung vorher geprüfter Standbilder gestattet – ein weiterer Fingerzeig für die Hochwertigkeit der Technik, die die Firmen unserer Region entwickelt haben.

Binder ist natürlich über die Referenz glücklich, beim Gotthard-tunnel mitgeplant zu haben. Bei der Eröffnung war er nicht dabei. Selbst der Elkuch-Gruppe, die mit einer Hundertschaft an der Baustelle arbeitete, waren nur zwei Ehrenkarten gewährt worden.

 

Fahrbare Tunneltore im Gotthard-Basistunnel

Es ist ein Spezialfahrzeug im wahrsten Sinn: Im 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel werden bei einer Baustelle auf jeweils zwei Wartungszügen mobile Tore herangefahren, die zur Tunnelwand ausgefaltet werden. Die Absperrung ist wichtig, damit die Mannschaften mit Frischluft versorgt und vor Druckwellen von Zügen aus der Nachbarröhre geschützt werden. Konstruiert wurden die fahrbaren Tore in Weistrach (Bezirk Amstetten).

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