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Ein „Superpraktikant“ bietet dem Vizekanzler einen Rollstuhl an

Von Von Hannes Fehringer, 12. Jänner 2010, 00:04 Uhr
Ein „Superpraktikant“ bietet dem Vizekanzler einen Rollstuhl an
Vizekanzler Pröll und „Praktikanten“-Bewerber Habacher Bild: APA, Marc Carnal

KREMSMÜNSTER. Im Film „Lourdes“ spielte der Behinderte einen Pilger. Bei der ATV-Reality-Show „Superpraktikant“ will Filmemacher Martin Habacher mit Vizekanzler Josef Pröll eine Woche lang Rad an Rad im Rollstuhl fahren.

In dem von der Kritik gelobten Spielfilm „Lourdes“ von Regisseurin Jessica Hausner navigierte Martin Habacher seinen Elektrorollstuhl durch das Geschehen in dem französischen Wallfahrtsort, in dem Kranke um ein Wunder beten. An seiner Seite spielten bekannte Schauspieler wie Elina Löwensohn bis zu Theater-Provokateur Hubsi Kramar.

Selber hat der 32-jährige Filmemacher, der aus Kremsmünster stammt und nun in Wien lebt, mit Kurzfilmen Aufsehen gemacht. In einem fünfminütigen Spot zeigt er in einem Handlungsstrang, wie er es als Körperbehinderter schafft, sich ein Glas Wasser einzuschenken. Fast die halbe Zeit muss der Rollstuhlfahrer mit einem Messer die Plastikverpackung malträtieren, um den Drehverschluss zu knacken. Der Streifen ist keine Mitleidsheische, sondern eine Dokumentation des Alltags.

Ähnliches hat Habacher auch bei der Reality-Show „Superpraktikant“ vor, der Gemeinschaftsproduktion des Fernsehsenders mit der Bundesparteizentrale der ÖVP. „Die meisten Kandidaten sehen dieses Format als Karrieresprungbrett, die wollen einfach in der Politik nur einen Aufstieg machen“, sagt Habacher. Ihm dagegen geht es, einen „Mehrwert zu schaffen“, wie er sagt: „Während hier viele Parteijugendliche mitmachen, trete ich ohne jegliche Bindung an, ich hätte genauso kandidiert, wenn die Aktion die SP oder die Grünen gemacht hätten.“ Habachers Zusatz ist, dass er nicht nur wie die anderen Vizekanzler Josef Pröll eine Woche lang die Aktentasche nachträgt und dann zum Lohn eine Woche auf bezahlten Urlaub fährt. Der seit Kindheit schwer Körperbehinderte bietet dem Finanzminister an, eine Woche lang Schicksalsgefährte zu sein und mit ihm „Rad an Rad“ mit einem Rollstuhl alle Termine abzufahren. Habacher will nicht auf die Tränendrüsen drücken, eher ein paar Kopfnüsse verpassen. „Es geht einfach, einmal den politischen Alltag aus einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen“, sagt er ohne den glühenden Eifer eines Missionars, sondern eines sehr abgeklärten Beobachters der Gesellschaft.

Gestern standen die Aussichten für den Vizekanzler gut, doch auf zwei Füßen und nicht auf zwei Rädern eine Woche lang vor den ATV-Kameras seinem Tagesgeschäft nachzugehen. Habacher stand mit beachtlichen 12.300 Votings an neunter Stelle. Noch vier Tage bleibt Zeit auf www.superpraktikant.at den Oberösterreicher doch noch ins Rennen zu schicken. Eine der bislang weit vorne gelegenen Bewerberinnen, die Journalistin Barbara Toth, die die politische Seifenoper aus der Nahsicht unter die Lupe und aufs Korn nahm, hat sich nun aus dem Wettlauf zurückgezogen und für Habach eine Empfehlung abgegeben.

Martin Habachers Zugang zu dem Fernsehformat, das Politik zur Casting-Show herabstuft, ist freilich ebenso kritisch: „Für die ÖVP ist das eine Gratis-PR bei der Generation 2.0“. Zu seinem Angebot, beim Vizekanzler „Politik Rad an Rad“ machen zu wollen, habe es seitens der VP-Bundeszentrale als Veranstalter überhaupt keine Rückmeldung gegeben: „Meine Bewerbung wurde samt Inhalt einfach kommentarlos zur Kenntnis genommen.“

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