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Die Landflucht ist von gestern

Von Hannes Fehringer, 23. November 2018, 00:04 Uhr
Die Landflucht ist von gestern
Reichraming verlor seit 1971 20 Prozent Einwohner, aber das Gemeinschaftsleben funktioniert weiter. Die Abwanderung scheint jetzt gestoppt zu sein. Bild: win

STEYR, KIRCHDORF. In Ennstaler Abwanderungsgemeinden und im Bezirk Kirchdorf gelang die Schubumkehr.

Reichraming, das der Hauptzugang in den Nationalpark Kalkalpen ist, verlor seit 1971 ein Fünftel Einwohner. Der Aderlass hätte den schmucken Flussort an der Enns längst veröden lassen müssen. Aber im Ort sperren noch immer Bäcker, Fleischer, Kaufhäuser, Elektriker und Gasthäuser auf. "Alles, was man zum Leben braucht, ist vorhanden", sagt Bürgermeister Reinhold Haslinger (SP), "und wir werden weiter dafür kämpfen." Nach beständigen Minuszahlen zur Jahreswende machen jüngste Zahlen bei der Einwohnerstatistik Mut. Die Landflucht ist gestoppt, zum heurigen Jahresbeginn stagnierte Reichraming bei 1.742 Einwohnern, die schon vor vier Jahren gezählt wurden. Der Gemeinderat setzte jetzt zur Trendumkehr an. Für Häuslbauer wurden neue Bauparzellen erschlossen. "Wohnhäuser bringen nicht mehr Einwohner", weiß Haslinger, "jeder Mensch will ein eigenes Heim."

Losenstein, eine weitere Ennstalgemeinde, büßte seit 1971 17,1 Prozent ihrer Bevölkerung ein. Die statistische Betrachtung ist auch hier zu grob, heuer hatte man mit 1.608 Einwohnern wieder mehr als in den Vorjahren. Der Talboden hat sich in einem Jahrzehnt verändert. Bürgermeister Leopold Arthofer (VP) kann auf eine Reihe neu angesiedelter High-Tech-Betriebe verweisen – mit attraktiven Arbeitsplätzen vor der Haustüre.

"Bei uns setzte eine Stagnation bei der Schrumpfung ein", sagt Weyers Bürgermeister Gerhard Klaffner (SP), "wir nehmen das als guten Anfang". Die Statistik hat die Rathauspolitiker belehrt, dass die "Landflucht" der Marktgemeinde in die Wiege gelegt war. Seit dem Jahr 2003 verzeichnete die Gemeinde ein Minus von 449 Erdenbürgern bei der Geburtenbilanz. Heute hat sich die Gemeinde mit Kinderkrippe, Kindergärten, Nachmittagsbetreuung und gesundem Mittagstisch breit für die Bedürfnisse junger Familien aufgestellt. Und das zeigt Wirkung. "Wir freuen uns jetzt ganz besonders, dass junge Familien, die studiert haben und in größeren Städten in ihre Berufe einstiegen, jetzt nach Weyer wieder zurückkehren", sagt Klaffner. Die Heimkehrer würden sich auch in der Gemeinschaft engagieren. Klaffner: "Wir erleben jetzt wieder ein Wachstum".

Auch in Hinterstoder, lange Zeit in Landesstatistiken ein Inbegriff einer Abwanderungsgemeinde, schlägt das Pendel bereits in die andere Richtung. "Das Wichtigste für die Leute ist der Arbeitsplatz. Das muss man verstehen", sagt Bürgermeister Helmut Wallner (VP). Der Wintersportort hat sich daher bemüht, über die Jahreszeit hinaus Investoren an Land zu ziehen. Jobaussichten haben sich wesentlich verbessert, "das spüren wir jetzt", sagt Wallner.

"Dass die Schönheit der Gegend ins Gewicht fällt, ist der eigene Flecken Grund und Boden nötig", sagt Rudolf Mayr (SP), Bürgermeister von Klaus an der Pyhrnbahn. In Klaus wurde unlängst ein Wald gerodet für 25 Bauparzellen, in Steyrling wird eine Wiese für 15 Eigenheime aufgeschlossen. Die Nachfrage ist so groß, dass schwarze Zahlen bei der nächsten Einwohnerbilanz gewiss sind.

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1  Kommentar
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NeuPaschinger (1.023 Kommentare)
am 23.11.2018 06:23

die angesprochene Schubumkehr nennt sich Autobahn, damit ist man bei den angesprochenen Orten jetzt viel schneller weg bzw wieder da am Abend, vor 20 Jahren sich über die überlastete Bundesstraße nach und durch Kirchdorf kämpfen eine Vollkatastrophe, jetzt kann man gemütlich und entspannt fahren und sicher und zügig
.
was "böse" Infrastruktur nicht alles verändert

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