Die Garstner Krippe wird im Schlossmuseum aufgebaut

Von OÖN   09.November 2018

Auf mehr als 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche gibt das Linzer Schlossmuseum einen umfangreichen Einblick in die Natur-, Kultur- und Kunstgeschichte Oberösterreichs. Die Dauerausstellungen reichen von der Erdgeschichte bis zur Zeitgeschichte und geben spannende Einblicke in ein vielfältiges Sammlungsspektrum.

Ein besonderes Stück der Krippenausstellung ist dabei die große historische Kirchenkrippe des ehemaligen Stiftes Garsten. Das 1787 aufgehobene Stift besaß mehrere Krippen, von denen die kleinfigurige Krippe des Marian Rittinger (1712) zu den bedeutendsten Zeugnissen österreichischer Krippenkunst zu zählen ist.

"Gefrorenes" Theater

Als eines der bedeutendsten Zentren szenischer Darstellung im Steyrer Raum wurde in Garsten im Jahre 1609 auch eines der ersten Weihnachtsspiele aufgeführt. Quasi als "gefrorenes" Theater haben sich von der einstigen großen Kirchenkrippe als letzter Rest die Figuren ins Museum retten können.

Vermutlich dürften sie nach dem Verbot Josephs II. 1782 aus der Kirche entfernt worden sein. 1930 kamen sie über Vermittlung des Denkmalamtes an das Landesmuseum, das barocke Jesuskind spendete ein Gmundner Kunsthändler.

Aus der Kirche entfernt

Der barocken Tradition entsprechend sind die Hirten in die heimische Tracht gekleidet, während die Heiligen Drei Könige orientalische Gewandung tragen. Von den Originalfiguren waren acht vorhanden, Maria und Josef wurden nach historischen Vorlagen ergänzt. Die gesamte Krippe befand sich viele Jahre in Kisten verpackt auf dem Dachboden des Stiftes und wurde von den Restauratoren des Landesmuseums umfassend restauriert.

In der Krippenausstellung im Schlossmuseum sind diese und zahlreiche weitere Figuren von 1. Advent bis 2. Februar 2019 zu sehen.