Die Frau mit Hut ist frisch versilbert

Als Bildhauerin mit dem Fotoapparat hat sich Bree Corn betätigt – und damit wieder einmal international Aufsehen erregen können. Beim Bewerb der europäischen Profi-Fotografen wurde ihre Serie "deforming reality" mit dem 2. Preis in der Kategorie "Fashion" bedacht. Die Übergabe der Silbernen Kamera fand am Wochenende im irischen Bray statt.

Die Realität gehört verformt

Um abstrakte Objekte handelt es sich bei den Figuren, die die Steyrer Top-Fotografin in nüchternem Schwarzweiß festgehalten hat – könnte man jedenfalls meinen. Tatsächlich sind es Menschen, die in einer Stoffhülle stecken und das tun, was Corn ihnen vorgibt: die Realität zu verformen und damit unter Beweis zu stellen, dass sich manchmal auch das Unmögliche möglich machen lässt – irgendwie jedenfalls.

"Die Idee geht auf ein Gespräch mit einem Cern-Wissenschafter zurück", erklärt die 38-Jährige, die öffentlich gerne mit Hut auftritt. Er habe gemeint, dass man – wenn man seine Ziele erreichen will – mitunter die Realität verformen muss. "Die Umsetzung hat sich dann nach und nach ergeben", so Corn über ihre Serie, die sie noch weiter fortsetzen will.

Was Corn besonders freut: Ihre Bilder haben in einem Umfeld Beachtung gefunden, das immer mehr von digitaler Nachbearbeitung geprägt ist. "Da hat es in Bray sensationelle Bilder zu sehen gegeben. Mein Zugang ist trotzdem ein anderer. Ich mache mein Bild in der Regel direkt vor der Kamera fertig. Mein Photoshop ist das Licht."

Beim "European Professional Photographer"-Bewerb 2018 wurden Preise in insgesamt zehn Kategorien vergeben, und zwar je einmal in Gold, Silber und Bronze. Der Gesamtsieg ging an den Finnen Onni Wiljami Kinnunen. Einen Überblick gibt es im Internet auf www.europeanphotografers.eu.

Mit ihren Arbeiten ist Corn in der Münchner "Bildpark Gallery" vertreten. Ihre Serie "deforming reality" wird demnächst bei der Kunstmesse ARTMUC und bei der Kölner Liste präsentiert.