Das Museum Arbeitswelt sucht nach dem, was es einmal sein wird
STEYR. 25 Jahre nach der Eröffnung sucht man im Museum Arbeitswelt nach einer langfristigen Überlebensstrategie. Eine Verbundlösung mit dem Stadtmuseum am Grünmarkt wird immer wahrscheinlicher.
386.000 Besucher pilgerten ins Museum Arbeitswelt, als es 1987 mit der Landesausstellung „Arbeit/Mensch/Maschine“ eröffnet wurde. Das ist 25 Jahre her. Von einem Besucheransturm wie damals ist man mittlerweile weit entfernt. Die meisten Gäste heute sind Schüler, die eines der pädagogischen Angebote in Anspruch nehmen, die Politikwerkstatt „Demos“ zum Beispiel.
Davon, dass das Museum Arbeitswelt verschuldet sei, will Geschäftsführerin Gabriele Heger zwar nichts hören. „Das stimmt auch so nicht“, sagt sie. Das Museum hätte zwar Bankverbindlichkeiten. Diese stünden aber in keinem Verhältnis zum Eigenkapital des Vereins, dem auch die Liegenschaft gehört. Angesichts geringer werdender Fördermittel würden derzeit auch Zukunftsstrategien erarbeitet. „Wir haben eine Perspektivengruppe eingerichtet“, so Heger, die mit Ende des Jahres in Pension geht. Diese Gruppe arbeite an einer Strategie, wie das Museum im Jahr 2015 strukturiert sein soll.
Auch Stadt soll mitreden
In der jüngsten Sitzung des Steyrer Gemeinderates appellierten die Grünen, dass auch die Stadt – als einer von mehreren Subventionsgebern – ihre Vorstellungen für die Zukunft des Museums formuliere. Auch Gunter Mayrhofer, ÖVP, kann sich das vorstellen. „Wir können dem Museum aber nichts vorschreiben, es wird ja von einem privaten Verein geführt“, so der für die Kultur zuständige Vizebürgermeister. Wichtig aus seiner Sicht: Das Museum Arbeitswelt sei als Veranstaltungszentrum für den Geschäftstourismus von großer Bedeutung. Auch als solches müsse es erhalten bleiben.
Dietmar Spanring, der dem Verein Museum Arbeitswelt als Obmann vorsteht, sieht den Fortbestand des Museums in einem Museumsverbund mit dem Stadtmuseum gesichert. Ob der dann ins Magistrat eingegliedert sei oder von einem Verein getragen werde – da wolle er sich nicht festlegen. „Es gibt da kein Tabu, das gilt auch für die Arbeitsgruppe“, so der ehemalige Vizebürgermeister. Auch aus der Sicht von Mayrhofer wäre ein Museumsverbund eine sinnvolle Angelegenheit. Gerade im Personalbereich könnten Synergien genutzt werden.
Beide – Spanring und Mayrhofer – hoffen darauf, dass Steyr die Landesausstellung 2018 zugesprochen bekommt. Da nämlich wäre das Museum Arbeitswelt einer von insgesamt drei Ausstellungsorten. Und es kämen sicher wieder viele Besucher.
Vom „Was war?“ zum „Was kommt?“
„Arbeit/Mensch/Maschine“ war der Titel jener Landesausstellung, mit der dem Museum Arbeitswelt 1987 ein fulminanter Start gelang. Sozialgeschichte derart hautnah zu vermitteln, war ebenso neu und innovativ wie die Inszenierung der Ausstellung durch Bühnenbildner Hans Hoffer. Auch die Museumspädagogischen Abteilung, die kurz später gegründet wurde, übernahm eine Vorreiterrolle in der österreichischen Museumslandschaft.
Waren die folgenden Ausstellungen noch stark ans ursprüngliche Thema geknüpft, widmet sich die aktuelle Ausstellung „working_world.net“ der Frage, wie die Menschheit in Zukunft lebt und arbeitet. Anstatt der alten Ausstellungsobjekte, die zu einem beträchtlichen Teil Opfer des Hochwassers von 2002 wurden, sind nun Gegenwartskunst und andere Installationen, die sich mit dem Thema beschäftigen, ausgestellt.
Das Obergeschoss des historischen Gebäudes wird als Veranstaltungszentrum genutzt.
... das man aus dem Museum nicht mehr macht. Ich würde auch keinen Besucher dorthin mitnehmen, die Ausstellung hat nichts zu bieten - das einzige, was noch interessant ist, ist das Arbeiter-Wirtshaus, das an die damaligen Zeiten erinnert. Steyr war früher weltweit berühmt! Es gibt genug Objekte und Geschichten aus der früheren Zeit für zehn Austellungen, allein was im Archiv des Stadtmuseums liegt... man müsste das nur nutzen!
Museumsverbund mag sinnvoll und Synergien im Personalbereich mögen erreichbar sein. Vor der Lösung organisatorischer Fragen geht es aber um die Erarbeitung einer inhaltlichen Neupositionierung. Die Stadt Steyr hat hohes Interesse an einem qualitätvollen touristischen Leuchtturm, wie es das Museum industrielle Arbeitswelt mit der Ausstellung "Arbeit-Mensch-Maschine" einmal war, und sie hat hohes Interesse an der Erhaltung eines attraktiven Veranstaltungszentrums. Dafür bereitgestellte Subventionen des Stadt sollen sich auch wirtschaftlich - zumindest unter Berücksichtigung der Umwegrentabilität - rechnen. Seitens der Stadt wird es nicht genügen, abzuwarten, ob eine Perspektivengruppe des Trägervereins die Interessen der Stadt ausreichend berücksichtigt, sondern sie muss diese Interessen selbst konkretisieren und aktiv in die Diskussion einbringen. Reinhard Kaufmann, Gemeinderat.
Kunst und Kultur muss sich nicht zwangsläufig selbst erhalten. Das kann auch der Sport nicht.
Die Besucherzahlen gehen zurück, aber "Günstlinge" werden weiterhin aufgenommen, damit sie denen helfen, die ebenfalls kaum Beschäftigung haben.
Ein Bild des Jammers, dieses Museum.
Wie fast alle museen und ähnlichen einrichtungen,kann sich auch das AWM nicht aus eigenertrag finanzieren.
Auch die besucherzahlen sind nicht rückläufig-auf´s jahr gerechnet.
Deine steyr-phobie fällt schon ziemlich auf!
Wenn Schülergruppen ins Museum geführt werden wie eine Schafherde, soll Interesse simuliert werden, aber das Museum ist konzeptlos, einfach oede und hat für Besucher nichts zu bieten.
Für dieses Museum würde ein Portier genügen, der ab und zu aufsperrt, aber nicht eine gutbezahlte Crew, die von Subventionen abhängig ist.
Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.
P.S.: Und zur Steyr-Phobie ..... wer mit offenen Augen durch die Stadt wandelt, sich der Kulturangebote befleissigt, muss sehen, dass speziell das "Museum Arbeitswelt" an Fadesse nicht zu überbieten ist. Da ist ja das "Weihnachtsmuseum" direkt ein Lichtblick dagegen.
letzten Sommer mit Freunden aus Australien in diesem Museum und waren schockiert wie wenig es zu bieten hatte. Lieblose Zurschaustellung einzelner Dinge und Personal das nicht gerade durch Freundlichkeit glänzte.
Wir werden unsere Besucher sicher nicht mehr dort hin führen.
Da stimme ich voll zu, aber das begreifen die Verantwortlichen dieses Biotops nicht.
Zuviel Personal, Aufnahme nach Fürsprache, obwohl kein Bedarf, so wird das Museum in den Sand gefahren.
Natürlich ist niemand verantwortlich, wie immer.
Es gilt die Unschuldsvermutung.