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"Club 598" hat jetzt ein Jahr Zeit, um neue Remise für Lokomotive zu finden

Von Hannes Fehringer   23.Februar 2018

Gestern sah man einander vor Gericht wieder. Die Landesverkehrsgesellschaft NÖVOG hatte bereits im Herbst eine Räumungsklage gegen den Eisenbahnverein "Club 598" eingereicht, dass er einen Lokschuppen und ein Gelände beim Hauptbahnhof verlassen muss. Damals verabschiedete man sich vor Richter Reinhard Stöckler in friedlicher Absicht, binnen drei Monate eine neue Lösung für die Aufbewahrung der kostbar renovierten Dampflokomotive "Yv.2" zu finden.

Gestern trafen sich Club 598-Obmann Siegfried Nykodem und der Rechtsanwalt der NÖVOG, Friedrich Nusterer, nicht viel klüger geworden beim neuen Verhandlungstermin. Nusterer hatte wenigstens keine Urgenz in der Aktentasche, die Räumung jetzt durchziehen zu lassen. Im Gegenzug bekam der Rechtsvertreter der Landesverkehrsgesellschaft, die in Waidhofen das fünf Kilometer lange Reststück der Ybbstalbahn als Citybahn betreibt, klare Terminzusagen. In dem geschlossenen Vergleich wurde vereinbart, dass der Club 598 bis 31.12.2018 das Gelände räumt, andernfalls kann die NÖVOG die Freimachung der Liegenschaft mit Exekutionstitel erzwingen. "Dann wird es in dem Verfahren richtig teuer", warnte Richter Reinhard Stöckler.

Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer (VP) tat vor der Gerichtsverhandlung in einem Brief an die Eisenbahnfreunde kund, dass sich die Stadt für eine Lösung einbringen werde. Will heißen: Irgendwo muss eine Halle gefunden werden, in der das Dampfross vor Wind und Wetter geschützt aufbewahrt werden kann.

Der Club 598 selbst hat bereits mehrere Vorschläge unterbreitet. Einer wäre, im geplanten Betriebsgebiet im Stadtteil Gstadt eine Unterkunft zu finden. "Was wir brauchen, wäre auch eine Werkstätte, um die zweite Yv.2-Lok fertig zu restaurieren", sagt Obmann Siegfried Nykodem. Wünschenswert für die Eisenbahnfreunde wäre auch, dass zu der Halle ein Gleisanschluss für kurze Schaufahrten mit dem Dampfross bestünde.

Dass die NÖVOG auf der Strecke der Citybahn an keinem Museumsbetrieb interessiert ist, hat die Landesverkehrsgesellschaft schon vor Weihnachten gezeigt. Eine Fahrt der Dampflokomotive wurde abgelehnt, für die Absage wurden technische Gründe genannt und dass Nostalgie nicht in das Verkehrskonzept passe.

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