Blindenmarkter Herbsttage schnuppern "Berliner Luft"
BLINDENMARKT. Die Rollen für "Frau Luna" beim Operettenfestival sind vergeben. Als Gaststar wirkt Peter Lodynski mit, der den Ballonverkäufer gibt.
Der 1960 von Gerhard Bronner für dessen "Theater am Kärntnertor" angeheuerte Kabarettist versteht sein Handwerk noch immer. In Adi Hirschals Wiener Lustspielhaus hat der Intendant der Blindenmarkter Herbsttage Michael Garschall den mittlerweile 81-jährigen Altmeister Peter Lodynski gesehen und vom Fleck weg auch für sein Operettenfestival engagiert. Der – mit der TV-Satirencollage "Lodynski’s Flohmarkt Company" – Gewinner der Goldenen Rose von Montreux wird in Paul Linckes Operette "Frau Luna" (Premiere 6. Oktober) die fantastisch-poetische Rolle des "Ballonverkäufers" geben. Lodynski, einst auch Regisseur der legendären, elfteiligen TV-Krimifolge "Peter Voss, der Millionendieb", verkörpert nicht nur österreichische Fernsehgeschichte; der Alleskönner auf der Bühne hat auch die Begabung zum Schriftsteller und Philosophen. "Er ist eine große Bereicherung unseres Festivals", sagt Garschall. Die Hauptrolle der "Frau Luna" hat er mit dem Star des Linzer Musiktheaters, Martha Hirschmann, besetzt, in weiteren Hauptpartien werden die Publikumslieblinge Katrin Fuchs (Marie) und Andreas Sauerzopf (Fritz Steppke) zu sehen und zu hören sein. Einmal mehr inszeniert Regisseur Gernot Kranner, während wie gehabt Kurt Dlouhy im Orchestergraben dirigiert. Dass das Mostviertler Operettenfestival, das seit vergangenem Herbst in dem neu erbauten Theater der Ybbsfeldhalle auftritt, seit Jahrzehnten vom selben Führungsstab geleitet wird, heißt nicht, dass nur noch am Leierkasten gedreht würde: Von Paul Linckes "Frau Luna" kennt das Breitenpublikum wohl Schlagermelodien wie "Das macht die Berliner Luft, Luft, Luft...", die Geschichte von einer witzig-frechen Mondfahrt ist aber weniger geläufig. "Wir haben in den vergangenen Jahren bewusst Stücke gewählt, die nicht auf dem ausgetretenen Pfad liegen und die jedes andere Theater auch spielt", sagt Garschall. Mit "Boccaccio" im Vorjahr und Robert Stolz’ "Frühjahrsparade" 2015 hatte Garschall Raritäten auf den Spielplan gesetzt, das Publikum nahm die Abwechslung dankbar an. Der Komödie räumen auch die nicht als Gassenhauer bekannten Kleinode genug Raum ein: Willi Narowetz wird bei "Frau Luna" als göttlicher Haushofmeister "Theophil" der Mann im Mond sein.
30 Anmeldungen für EEG Wartberg bei Hausmesse
Kellner aus Windischgarsten verschickte Tonträger mit Hitler im Versandpaket
Zwölf Monate bedingte Haft für Posting über "Ungeziefer"
Franzobel kommt in die Bücherei zur "Langen Nacht"
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.