Bei den "Beherbergungspreisen" liegt Steyr weit hinter Ried und Gmunden
STEYR. Bei Lokalausgabe des Brettspielklassikers "DKT" wundert sich der Steyrer Tourismus etwas.
Den Verfassern einer Neuauflage der Oberösterreich-Ausgabe des Brettspielklassikers "Das kaufmännische Talent" (DKT), bei dem schon Generationen im Kindesalter um Häuser und Grundstücke gewürfelt und gefeilscht haben, fehlte es nicht an der Kenntnis der Örtlichkeiten. Die VKB-Bank, die branchenbedingt einen guten Überblick über die Immobilienpreise im Land hat, und die Plattform "Genussland OÖ" des Amtes der oö. Landesregierung haben im Februar ursprünglich als Kundengeschenk die neue Edition herausgegeben. "Die große Nachfrage hat dazu geführt, dass es das OÖ-DKT in allen VKB-Filialen zu kaufen gibt", sagt VKB-Pressesprecherin Nina Stögmüller.
Das Brettspiel, das der Wiener Piatnik-Verlag selber bereits vor Jahren in einer eigenen Oberösterreich-Version herausgegeben hat, ist seit Freitag zum Preis von 29 Euro auch für Nicht-VKB-Kunden erhältlich. Gegenüber den Vorgängerversionen gibt es einige Veränderungen. Wer Würfelpech hat, wandert nicht mehr in den Arrest, sondern erhält in der "Genussregion OÖ." zwei Runden Auszeit und spendet zehn Prozent seines Vermögens. Bei den Ereigniskarten werden alle Finanzprodukte der VKB ins Spiel gebracht. Großes Augenmerk auf sich zog, wie die einzelnen Städte und Regionen ausgepreist werden. Auf dem Spielfeld sind die drei Statutarstädte Linz, Wels und Steyr sowie die Landesviertel und das Salzkammergut vertreten.
Steyr befindet sich mit seinen drei Feldern "Stadtplatz", "Christkindl" und "Neulust" in besserer Geselschaft. Die weniger bekannte "Neulust" kam auf den Spielplan, weil die VKB im Stadtteil eine Filiale betreibt. Die "Miete" bei einem Hotel beträgt dort "1000", am Stadtplatz und in Christkindl jeweils "1050" der Fantasiewährung. Ob sich die Hoteliers Hans Mader und Georg Baumgartner darin wiederfinden, sei dahingestellt. "Eine Kühnheit ist es schon", sagt die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Steyr Eva Pötzl, "dass wir hinter Ried und Gmunden eingestuft wurden." Logis im Hotel am Traunsee kostet im "OÖ-DKT" ebenso "1200" wie in Ried im Innkreis. Pötzl bringt ihre Kritik mit einem Augenzwinkern an: "Man kann es ja so sehen. dass bei uns ein gutes Preis- Leistungsverhältnis herrscht."
Teuerstes Pflaster ist der Linzer Hauptplatz (1950), kostspielig auch Wels (1200). Nicht zum reich werden taugt für den begabten Spekulanten Kirchdorf, wo der "Hotelaufenthalt" nur "600" kostet, billiger gibt es laut "DKT" nur noch Vöcklabruch (550).
Soll das denn ein Nachteil sein, wenn die Hotels billiger sind? Sehe ich nicht so - aber ich werde den Baumgartner Schorsch mal drauf anreden, was ihm lieber ist.