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BMW: Deutsche Bahn holt Motoren mit Lastautos ab

Von Hannes Fehringer   26.September 2018

Die ersten 46 Vierzylinder-Benzinmotoren vom Fertigungsband in Steyr sind im Werk im mexikanischen San Luis Potosi angekommen, wo BMW ab nächstem Jahr den neuen "BMW 3er" für den Weltmarkt herstellt (Bericht darüber im Wirtschaftsteil). Der Export des Herzstücks des blau-weißen Automobilherstellers auf einen weiteren Kontinent ruft wieder eine alte Frage in Erinnerung: die des Verkehrsweges.

Manager der Steyrer Großindustrie – darunter auch BMW – hatten in der ferneren Vergangenheit mangelnde Flexibilität der österreichischen Bundesbahnen bemängelt und auf den Ausbau der Steyrer Straße B309 zu einer Autostraße zwischen dem Autobahnzubringer Enns und der Stadtgrenze Steyrs gedrängt. Der Bahnanschluss des Steyrer BMW-Werkes ist unterdessen ein totes Gleis. In Güterwaggons verfrachtet werden die im Jahr 2017 über 1,3 Millionen gefertigten Motoren nicht im Werk, sondern erst nach einer Stunde Fahrt im Schwerlaster in Enns auf die Westbahn.

Der von der BMW-Konzernleitung beauftragte Frächter, der die Motoren zur Verschiffung nach Bremerhaven befördert, ist die Deutsche Bahn. "Wir sind bei BMW nicht im Spiel", sagt ÖBB-Pressesprecher Karl Leitner. Warum die Waggons nicht gleich im Steyrer Werk beladen werden, müsse man die Logistiker bei der Deutschen Bahn oder die Disponenten bei BMW fragen. Leitner: "Wir haben in der Region andere Industriekunden, wo der Güterverkehr perfekt klappt."

Die seit 2010 kreuzungsfrei ausgebaute B309 im Rang einer Autostraße hat sich bald als Langsamfahrstrecke entpuppt, weil sie viel Schwerverkehr aufnehmen muss. Warum BMW dennoch der Straße auf dem ersten Teilstück gegenüber der Schiene den Vorzug gibt, dafür versprach Daniela Wurmböck-Wittwehr von der Konzernkommunkation eine Antwort, auf die die OÖN bis Redaktionsschluss warteten. Eine schnelle Antwort sei nicht möglich, hieß es.

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