"Alexa" gibt bekannt, wann die Müllabfuhr kommt

KREMSMÜNSTER. Die Gemeinde Kremsmünster hat als erster Ort auf einen digitalen Sprachassistenten Kommunalauskünfte geladen.
"Alexa" ist eine Haushaltshilfe, die auf eine entsprechende Anweisung die Jalousien hochfahren lässt oder auf Zuruf schnell online eine Pizza bestellt. Die digitale Funkröhre mit Frauenstimme, die über das Internet Fragen beantwortet, Geschäfte abwickelt und mit Kreditkarte zahlt, gibt es beim Versandhandel "Amazon". Mittlerweile kennt sich "Alexa" auch in Kremsmünster gut aus und weiß allerhand.
Externe Anbieter können auf den digitalen Amazon-Sprachassistenten nämlich "Skills" aufladen und ihn so mit weiteren Fähigkeiten ausstatten. Beim Joggen kam Amtsleiter Reinhard Haider, der als Pionier von E-Government auch als Lektor an der Fachhochschule vorträgt, die Idee, diese Möglichkeit für das Bürgerservice der Gemeinde zu nutzen.
Wer eine "Alexa" schon zu Hause stehen hat, der fragt das Gerät einfach und bekommt die Antwort, wann zum Beispiel die Müllabfuhr das nächste Mal das Sperrgut holt, oder, bei einem Herzstillstand, wo sich der nächste Defibrillator befindet. Haider holte sich für das in Österreich bislang einzige Pilotprojekt die drei FH-Studentinnen Roxana Neuböck, Nora Haider (beide aus Kremsmünster) und Iris Pöchtrager aus Sierning in ein Team, das einen Fragenkatalog mit 85 Themen ausarbeitete und die Informationen in eine App eingab, die jetzt für die Erweiterung von "Alexa" im Download-Store heruntergeladen werden kann.
Video: Alexa" als neue Gemeindemitarbeiterin
"Wir wollen durch diese elektronische Auskunftsmöglichkeit keine Dienstposten einsparen oder die Amtswege unpersönlicher machen", sagt Bürgermeister Gerhard Obernberger (VP), "sondern Zahlen, Fakten und Termine den Bürgern noch leichter und rund um die Uhr zugänglich machen."
Wer von "Alexa" etwas wissen will, muss sich an den richtigen Wortlaut halten. Jede Frage muss zur Aktivierung des Prozesses mit der Floskel "Alexa, frag Gemeinde Kremsmünster..." eingeleitet werden. Hochdeutsch empfiehlt sich, denn Kremstaler Dialekt versteht die virtuelle Dame von der Auskunft (noch) nicht. "Wir sind ja jetzt erst in der Testphase", sagt Haider, "ich glaube aber, wir haben ein Tool entwickelt, das für alle Gemeinden interessant ist."
Als Sprachrohr der Gemeinde wird ein "Alexa"-Gerät auch beim Rathaus-Eingang postiert, wo jedermann in die eingebauten sieben Mikrofone sprechen kann. Haider will Apps auch für andere Systeme wie Microsofts "Cortana" oder Apples "Siri" entwickeln: "Denn wir wollen das Angebot neutral zu den Herstellern machen."
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