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82 Euro Strafe, weil Honig falsch etikettiert war

26.März 2016

Hobbyimker Josef B. (Name geändert) aus dem Bezirk Steyr-Land ist frustriert. Der Pensionist musste nach einer Marktkontrolle 82,16 Euro zahlen, weil sein Honig qualitativ zwar einwandfrei war, allerdings ein falsches Etikett auf den Gläsern, die er auf dem Markt um acht Euro je Kilo verkauft, geklebt war.

"Das Etikett stammt vom Imker-Landesverband", sagt B., "die Strafe habe ich eh gezahlt." Er sei ein EU-Freund, aber mit dieser EU-Vorschrift könne er nichts anfangen.

Grund seines Ärgers: Auf seinem Honig war als Ablaufdatum "2016/6" angegeben, vorangestellt war der Vermerk "Mindestens haltbar bis:". Das Institut für Lebensmittelsicherheit bemängelte, dass entweder das exakte Datum angegeben sein müsse (z. B.: 01.06.16) oder aber der Vermerk "Mindestens haltbar bis Ende...". Zudem sei die Reihenfolge von Monat und Jahr falsch gewesen. Weiters sei die Aufbewahrungsanweisung (Anm.: Trocken lagern) nicht in unmittelbarer Nähe zum Datum gestanden. "Sie müssen wissen: Honig ist an sich unbegrenzt haltbar. Als Ablaufdatum wird irgendeine Hausnummer hingeschrieben", erklärt der Imker, der seine Leidenschaft seit 48 Jahren ausübt."Es geht ums Prinzip: Uns Kleine sekkiert man mit sinnlosen Regeln. Auch wenn die Behörde korrekt gehandelt hat."

Imker-Landespräsident Maximilian Liedlbauer kennt das Problem: "Ich wurde selbst schon einmal ermahnt, ebenso viele Kollegen." Die Vorschrift sei eine willkürliche Schikane und sorge nur für Verärgerung. Die alten, aber falschen Etiketten, die viele Imker verwendet haben, seien mittlerweile übrigens eingestampft worden. Kopfschütteln kommt auch vom zuständigen Stadtrat Mario Ritter (FP): "Wir sollten auf die Qualität achten, nicht die Bürokratie verstärken." (win)

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28. März 2024