102 gefälschte Kugellager unschädlich gemacht
STEYR. Produktpiraten stanzten "SKF" ins Metall und fakten auch Frachtpapiere und Verpackung. Alle Raubkopien zerstört.
Die Produktpiraten gaben sich alle Mühe, die Grenzschützer hinters Licht zu führen. Die Lustenauer Zollwache ließ sich aber auch durch die mit dem SKF-Emblem gestempelten Frachtpapiere und die offenkundigen Originalverpackungen nicht täuschen und beschlagnahmte Anfang März am Grenzübergang eine gesamte Lkw-Ladung mit 102 Kugellagern, die für einen Maschinenbaubetrieb in Vorarlberg bestimmt gewesen war. In die Metallringe war sogar der Schriftzug des schwedischen Konzerns SKF mit Laser eingebrannt, aber die Lieferroute des Sattelzuges über die Türkei machte die Beamten stutzig. Die zu Rate gezogenen Fachleute des Herstellers schafften rasch Klarheit, dass es sich bei den beschlagnahmten Wälzlagern um Produktfälschungen handelte. "Diese Ware hat mit uns nicht das Geringste zu tun", sagte der Geschäftsführer der SKF Österreich AG, Franz Hammelmüller: "Solche Nachbauten aus oft minderwertigem Stahl können richtig gefährlich werden." SKF-Kugellager werden in Windräder, Hochgeschwindigkeitszüge und Baukräne eingebaut, dabei dürfe nur höchstklassiges Material verwendet werden.
SKF hat daher die aus dem Verkehr gezogenen Fälschungen in einer großen Vernichtungsaktion am vergangenen Dienstag zerstört, damit sie niemand mehr in eine Maschine einbauen kann. Von dem Schrotthaufen, der 1,5 Tonnen wiegt, werden nun Proben auf dessen metallurgische Zusammensetzung analysiert. Die Laborbefunde sollen weitere Spuren zu den illegalen Herstellern liefern, die weitgehend in China vermutet werden, wo auch SKF Niederlassungen besitzt. "Wir produzieren in China ausschließlich in unseren eigenen Fabriken, die zu SKF gehören, und haben keine Zulieferer", sagt SKF-Pressesprecherin Sabine Deutsch. Produktpiraten könnten dagegen sehr wohl in China sitzen. Man wisse auch von Erzeugern in China, die neutrale Ware produzierten und dann nach Bedarf alle möglichen Marken aufprägten, schildert Gerhard Marosi, der Experte des Finanzministeriums für Produktpiraterie. Auf Österreich heruntergerechnet würden die Warenfälschungen jeden Bürger pro Jahr 121 Euro kosten und den Verlust von 7800 Arbeitsplätzen verursachen. Der Vorarlberger Maschinenbauer, an den die Fracht adressiert war, hätte für die Ramsch-Ladung 10.000 Euro bezahlen sollen. Für die echten Wälzlager von SKF hätte das Unternehmen 150.000 Euro ausgeben müssen, damit aber auch die Gewissheit besessen, dass die Einbauten nicht die ganze Industrieanlage ruinierten.
Kunden rät Deutsch, Wälzlager nur bei ausgewiesenen Partnerhändlern von SKF zu bestellen: "Da bekommen sie mit Garantie nichts anderes als unsere SKF-Erzeugnisse.
Die Fahndung nach den Herstellern der Fälschungen wird unterdessen fortgesetzt.
Ein Kugellager um 1500 Euro.
Muss schon sehr groß oder gut sein.
Es gibt auch sehr große Maschinen.
Im GW Bereich.
Die Kugellager sind im Haushalt also nicht einsetzbar, wenn ich dich richtig verstanden habe
Weil sie nicht durch die Haustür passen
Ist sicher nicht so schwer an die Produktfälscher ranzukommen. Der Bestellweg ist ja nachvollziehbar.
Nichts gegen den Inhalt an sich. Aber beim Lesen hat man den Eindruck, dass der Artikel direkt von SKF stammt und nur geringfügig umformuliert worden ist.
Die Zeitung freut sich immer über (ziemlich) fertige Texte.
Ich kann mich an einen Fall erinnern, bei dem eine Schweizer Maschinenfirma für ihre Maschine die Menge an Beton, die Zusammensetzung und die Struktur der Aufstellunterlage vorgeschrieben hat. "Brauchen wir nicht" dürfte der Statiker gesagt haben, weil die Maschine nicht so schwer ist.
Das Problem bei der Inbetriebnahme der Maschine war, dass sie nicht auf die volle, versprochene Leistung kam. Es kam zu einem Gerichtsverfahren. Als Sachverständige haben wir die Frequenzaufnahme der Unterlage gemessen und festgestellt, dass diese nicht stimmte, weil die Betonmaße nicht nach Vorschrift angefertigt war, kam es zu Resonanzschwingungen.
Es sind oft scheinbare Kleinigkeiten, welche bei Produkten jedoch große Problem nach sich ziehen. Daher, wenn schon genau das SKF-Lager vorgeschrieben wurde, sollte halt nicht nach einer Billiglösung gesucht werden.
Eh wurscht, aber am Bild vom Newsletter und Onlinenachrichten sehe ich Tonnenlager!
Es sind einfach Wälzlager, sicher Rollen - oder wie du schreibst Tonnenlager.
Der Nachrichtenleser nimmt’s nicht so genau mit Bildern, sonst müßte er aufhören.
BTW das ist nicht der Kern der Meldung.
Gut gemeint aber ...
Bitte "fakten" durch "fälschten" ersetzen, dann wird der Satz ein wenig lesbarer!
Wenn der "Vorarlberger Maschinenenbauer" 10.000 Euro statt 150.000 bezahlen hätte sollen, muss ihm doch auch etwas komisch vorkommen, oder?
Ist sowieso unglaubwürdig. Als halbwegs erfahrener Techniker bzw. technischer Einkäufer weiß man, was ein bestimmtes Lager ungefähr kostet. Und bei den einschlägigen Großhändlern hat man immer die Wahl zwischen 3 Qualitätsklassen, salopp genannt: China-Qualität, Osteuropa-Qualität und West-Qualität. Der Konstrukteur sollte wissen, was er wo eingebaut haben möchte. Bei Teilen, dies sich nur selten und langsam bewegen, tut es China-Qualität. Bei hoch beanspruchten Lagern sollte man dagegen West-Qualität nehmen. Sonst könnte es wegen Maschinenausfällen Ärger geben und es zu hohen Kosten kommen.
Sollte der Einkauf auch wissen.
Und möglicherweise wäre dem Endkunden der Preis für original SKF-Kugellager verrechnet worden. Wenn ich bei der Vorarlberger Firma Endkunde wäre, würde ich jetzt nervös werden.
ich denke, dass der Vorarlberger Maschinebauer jetzt auch nervös wird.
Es sei denn er ist Türke.
Sollte vielleicht doch noch der verhinderte Empfänger befragt werden,
1) bei wem er bestellte
2) welche Qualität er um den Preis erwartete
3) wie er es mit der Qualität generell hält
4) ob er etwas dagegen hat, dass sein Name veröffentlicht wird (in Fachkreisen wirds bekannt sein)
Was ist fakten? Was sind Raubkopien? Gibt es auch Raubmordkopien? Wie kann man eine Fabrik in China ohne Zulieferer betreiben?
Lieferanten von Halb- oder Fertigprodukten sind Zulieferer. Die muss es nicht geben.
Fack ju Göhte.
Fake U Goethe!