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102 gefälschte Kugellager unschädlich gemacht

Von Hannes Fehringer, 21. März 2019, 00:04 Uhr
102 gefälschte Kugellager unschädlich gemacht
SKF will die Metallurgie der beschlagnahmten heißen Ware analysieren. Bild: SKF

STEYR. Produktpiraten stanzten "SKF" ins Metall und fakten auch Frachtpapiere und Verpackung. Alle Raubkopien zerstört.

Die Produktpiraten gaben sich alle Mühe, die Grenzschützer hinters Licht zu führen. Die Lustenauer Zollwache ließ sich aber auch durch die mit dem SKF-Emblem gestempelten Frachtpapiere und die offenkundigen Originalverpackungen nicht täuschen und beschlagnahmte Anfang März am Grenzübergang eine gesamte Lkw-Ladung mit 102 Kugellagern, die für einen Maschinenbaubetrieb in Vorarlberg bestimmt gewesen war. In die Metallringe war sogar der Schriftzug des schwedischen Konzerns SKF mit Laser eingebrannt, aber die Lieferroute des Sattelzuges über die Türkei machte die Beamten stutzig. Die zu Rate gezogenen Fachleute des Herstellers schafften rasch Klarheit, dass es sich bei den beschlagnahmten Wälzlagern um Produktfälschungen handelte. "Diese Ware hat mit uns nicht das Geringste zu tun", sagte der Geschäftsführer der SKF Österreich AG, Franz Hammelmüller: "Solche Nachbauten aus oft minderwertigem Stahl können richtig gefährlich werden." SKF-Kugellager werden in Windräder, Hochgeschwindigkeitszüge und Baukräne eingebaut, dabei dürfe nur höchstklassiges Material verwendet werden.

SKF hat daher die aus dem Verkehr gezogenen Fälschungen in einer großen Vernichtungsaktion am vergangenen Dienstag zerstört, damit sie niemand mehr in eine Maschine einbauen kann. Von dem Schrotthaufen, der 1,5 Tonnen wiegt, werden nun Proben auf dessen metallurgische Zusammensetzung analysiert. Die Laborbefunde sollen weitere Spuren zu den illegalen Herstellern liefern, die weitgehend in China vermutet werden, wo auch SKF Niederlassungen besitzt. "Wir produzieren in China ausschließlich in unseren eigenen Fabriken, die zu SKF gehören, und haben keine Zulieferer", sagt SKF-Pressesprecherin Sabine Deutsch. Produktpiraten könnten dagegen sehr wohl in China sitzen. Man wisse auch von Erzeugern in China, die neutrale Ware produzierten und dann nach Bedarf alle möglichen Marken aufprägten, schildert Gerhard Marosi, der Experte des Finanzministeriums für Produktpiraterie. Auf Österreich heruntergerechnet würden die Warenfälschungen jeden Bürger pro Jahr 121 Euro kosten und den Verlust von 7800 Arbeitsplätzen verursachen. Der Vorarlberger Maschinenbauer, an den die Fracht adressiert war, hätte für die Ramsch-Ladung 10.000 Euro bezahlen sollen. Für die echten Wälzlager von SKF hätte das Unternehmen 150.000 Euro ausgeben müssen, damit aber auch die Gewissheit besessen, dass die Einbauten nicht die ganze Industrieanlage ruinierten.

Kunden rät Deutsch, Wälzlager nur bei ausgewiesenen Partnerhändlern von SKF zu bestellen: "Da bekommen sie mit Garantie nichts anderes als unsere SKF-Erzeugnisse.

Die Fahndung nach den Herstellern der Fälschungen wird unterdessen fortgesetzt.

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Autor
Hannes Fehringer
Lokalredakteur Steyr
Hannes Fehringer
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21  Kommentare
21  Kommentare
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wilderigel (347 Kommentare)
am 21.03.2019 20:56

Ein Kugellager um 1500 Euro.
Muss schon sehr groß oder gut sein.

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 21.03.2019 21:53

Es gibt auch sehr große Maschinen.
Im GW Bereich.

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Biene1 (9.514 Kommentare)
am 21.03.2019 22:02

Die Kugellager sind im Haushalt also nicht einsetzbar, wenn ich dich richtig verstanden habe zwinkern

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 21.03.2019 22:27

Weil sie nicht durch die Haustür passen grinsen

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oneo (19.368 Kommentare)
am 21.03.2019 13:17

Ist sicher nicht so schwer an die Produktfälscher ranzukommen. Der Bestellweg ist ja nachvollziehbar.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 21.03.2019 12:36

Nichts gegen den Inhalt an sich. Aber beim Lesen hat man den Eindruck, dass der Artikel direkt von SKF stammt und nur geringfügig umformuliert worden ist.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 21.03.2019 13:35

Die Zeitung freut sich immer über (ziemlich) fertige Texte.

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( Kommentare)
am 21.03.2019 10:32

Ich kann mich an einen Fall erinnern, bei dem eine Schweizer Maschinenfirma für ihre Maschine die Menge an Beton, die Zusammensetzung und die Struktur der Aufstellunterlage vorgeschrieben hat. "Brauchen wir nicht" dürfte der Statiker gesagt haben, weil die Maschine nicht so schwer ist.

Das Problem bei der Inbetriebnahme der Maschine war, dass sie nicht auf die volle, versprochene Leistung kam. Es kam zu einem Gerichtsverfahren. Als Sachverständige haben wir die Frequenzaufnahme der Unterlage gemessen und festgestellt, dass diese nicht stimmte, weil die Betonmaße nicht nach Vorschrift angefertigt war, kam es zu Resonanzschwingungen.

Es sind oft scheinbare Kleinigkeiten, welche bei Produkten jedoch große Problem nach sich ziehen. Daher, wenn schon genau das SKF-Lager vorgeschrieben wurde, sollte halt nicht nach einer Billiglösung gesucht werden.

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ersterkarli (4.670 Kommentare)
am 21.03.2019 09:21

Eh wurscht, aber am Bild vom Newsletter und Onlinenachrichten sehe ich Tonnenlager!

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 21.03.2019 13:43

Es sind einfach Wälzlager, sicher Rollen - oder wie du schreibst Tonnenlager.
Der Nachrichtenleser nimmt’s nicht so genau mit Bildern, sonst müßte er aufhören.

BTW das ist nicht der Kern der Meldung.

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-freddy- (181 Kommentare)
am 21.03.2019 09:11

Gut gemeint aber ...

Bitte "fakten" durch "fälschten" ersetzen, dann wird der Satz ein wenig lesbarer!

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watchmylips (1.029 Kommentare)
am 21.03.2019 07:20

Wenn der "Vorarlberger Maschinenenbauer" 10.000 Euro statt 150.000 bezahlen hätte sollen, muss ihm doch auch etwas komisch vorkommen, oder?

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reibungslos (14.459 Kommentare)
am 21.03.2019 07:33

Ist sowieso unglaubwürdig. Als halbwegs erfahrener Techniker bzw. technischer Einkäufer weiß man, was ein bestimmtes Lager ungefähr kostet. Und bei den einschlägigen Großhändlern hat man immer die Wahl zwischen 3 Qualitätsklassen, salopp genannt: China-Qualität, Osteuropa-Qualität und West-Qualität. Der Konstrukteur sollte wissen, was er wo eingebaut haben möchte. Bei Teilen, dies sich nur selten und langsam bewegen, tut es China-Qualität. Bei hoch beanspruchten Lagern sollte man dagegen West-Qualität nehmen. Sonst könnte es wegen Maschinenausfällen Ärger geben und es zu hohen Kosten kommen.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 21.03.2019 08:46

Sollte der Einkauf auch wissen.

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watchmylips (1.029 Kommentare)
am 21.03.2019 11:29

Und möglicherweise wäre dem Endkunden der Preis für original SKF-Kugellager verrechnet worden. Wenn ich bei der Vorarlberger Firma Endkunde wäre, würde ich jetzt nervös werden.

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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 21.03.2019 13:29

ich denke, dass der Vorarlberger Maschinebauer jetzt auch nervös wird.

Es sei denn er ist Türke.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 21.03.2019 05:43

Sollte vielleicht doch noch der verhinderte Empfänger befragt werden,
1) bei wem er bestellte
2) welche Qualität er um den Preis erwartete
3) wie er es mit der Qualität generell hält
4) ob er etwas dagegen hat, dass sein Name veröffentlicht wird (in Fachkreisen wirds bekannt sein)

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lentio (2.769 Kommentare)
am 21.03.2019 05:10

Was ist fakten? Was sind Raubkopien? Gibt es auch Raubmordkopien? Wie kann man eine Fabrik in China ohne Zulieferer betreiben?

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 21.03.2019 05:38

Lieferanten von Halb- oder Fertigprodukten sind Zulieferer. Die muss es nicht geben.

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Helgari (495 Kommentare)
am 21.03.2019 06:45

Fack ju Göhte.

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wauzbert (179 Kommentare)
am 21.03.2019 12:27

Fake U Goethe!

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