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So residierten die alten Römer am Attersee

Von Robert Stammler, 08. Mai 2020, 00:04 Uhr
So residierten die alten Römer am Attersee
Computermodell: So sah die antike Römervilla aus. Im Inneren befand sich ein großes Bodenmosaik. Bild: OÖ Landes-Kultur GmbH

WEYREGG. Antike Luxusvilla mit Seeblick: Archäologen legten in Weyregg das größte Bodenmosaik Oberösterreichs frei

Nicht nur die Habsburger Monarchen wussten das Salzkammergut für seine Sommerfrische zu schätzen. Schon die alten Römer bevorzugten die malerische Gegend. In Weyregg am Attersee haben Archäologen der oberösterreichischen Landes-Kultur GmbH und der Uni Salzburg die Reste einer 1000 Quadratmeter großen Luxusvilla entdeckt und dabei Teile eines 110 Quadratmeter großen Mosaiks freigelegt, das den Boden einer 31 Meter langen Halle zierte. Es sei das bisher größte entdeckte Römermosaik Oberösterreichs, sagt Archäologe Stefan Traxler vom oö. Landesmuseum, und es sei "hervorragend erhalten".

Bei dem stattlichen Anwesen müsse es sich um die Sommerresidenz der Familie eines sehr hohen Beamten gehandelt haben, vermuten die Archäologen. "Vielleicht Ädilen, die der Provinzverwaltung in Ovilava (Wels) oder Juvavum (Salzburg) vorstanden", sagt Traxler. Die Datierung der Anlage sei nicht einfach. "Es gibt wenig Kleinfunde und gar keine Münzen, mit denen eine Datierung möglich wäre." Dies könnte bedeuten, dass einst Plünderer am Werk waren, oder – was wahrscheinlicher sei – dass die Besitzer am Ende ordnungsgemäß abgezogen seien und dabei alles mitgenommen hätten. Dank einer im Attersee gefundenen Unterwasseranlage, die zum Hof gehörte, gehen die Forscher davon aus, dass der Komplex um 150 nach Christus errichtet und etwa 100 bis 150 Jahre lang genutzt wurde. "Die Bewohner haben neben der Tierzucht auch Fischfang oder Fischzucht betrieben." Dass die Römer in Weyregg ihre Spuren hinterließen, ist längst bekannt. Erste Funde wurden im Jahr 1767 gemacht. 1924 fanden erste archäologische Untersuchungen statt.

So residierten die alten Römer am Attersee
Im Inneren befand sich ein großes Bodenmosaik. Bild: APA/ANDREAS ROEBL/ANDREAS ROEBL

Einblicke durch Radarwellen

Das wahre Ausmaß des Anwesens wurde in Zusammenarbeit mit der ZAMG durch ein Georadar aufgedeckt. Dabei werden Radarwellen in den Boden geschossen und damit unterirdische Strukturen aufgespürt. Die Kooperation mit dem Grundstückseigentümer sei "hervorragend", lobt der Archäologe. Der Besitzer, der dort einen Neubau plant, habe sich bereiterklärt, sein Haus um drei Meter zu versetzen. Die Funde werden nun dokumentiert, aber nicht weiter freigelegt. Sie sollen nach getaner Arbeit wieder zugeschüttet werden, um sie unterirdisch zu erhalten.

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Autor
Robert Stammler
Redakteur Land und Leute
Robert Stammler
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6  Kommentare
6  Kommentare
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wuerfel (81 Kommentare)
am 08.05.2020 15:11

Prefa oder Bramac-Dach?

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lentio (2.769 Kommentare)
am 08.05.2020 11:03

Architektonisch besser als das was heute in der Gegend so rumsteht...

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 08.05.2020 10:21

Die Hügelkette auf der Westseite des Attersees haben sich in diesen 2000 Jahren scheinbar dramatisch verändert.

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interessierter_leser (23 Kommentare)
am 08.05.2020 09:17

Hab jetzt ein paar Artikel über den Fund gelesen- sehr interessant, aber bei keinem einzigen wird das Mosaik wirklich gezeigt, aus welchen Gründen auch immer. Es sieht aus als wäre es ein Schachbrettmuster, ein Bild von oben wäre toll gewesen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 08.05.2020 08:45

Völlig unverständlich und schwachsinnig, das alles wieder zuzuschütten!
Überall anderswo würde man solche Kleinode erhalten und der Allgemeinheit - ob mit oder ohne Eintritt - zugänglich machen.

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Mondseelandler (345 Kommentare)
am 08.05.2020 09:32

Privates Eigentum wichtiger als öffentliches Interesse heimische Geschichte sichtbar (besuchbar) zu machen?

"Der Besitzer, der dort einen Neubau plant, habe sich bereiterklärt, sein Haus um drei Meter zu versetzen."

Immerhin wird es nicht zerstört.

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