So bio ist Oberösterreich
LINZ. Jeder fünfte Bauernhof wird bereits biologisch bewirtschaftet, auf 25 Prozent der Agrarfläche. Ein Österreicher hat 2013 um 105 Euro Bio-Lebensmittel gekauft, 2018 um 148.
"Es gibt kein zweites Segment bei den Lebensmitteln, das sich über so lange Zeit so gut entwickelt", schwärmt der Marktforscher Johannes Mayr über Bio-Produkte. Plus sechs Prozent seien es im Schnitt über 20 Jahre hin, sagt der Marktforscher. Er erhebt mit seiner Agentur KeyQuest in Garsten im Auftrag der Agrarmarkt Austria den Lebensmittelkonsum der Österreicher, und das seit 25 Jahren. Mayr ist außerdem selbst Biobauer und produziert Getreide, Acker- und Sojabohnen.
Im Jahr 2000 hat es in Oberösterreich 2500 Bio-Bauern gegeben, 7,5 Prozent der Gesamtbetriebe. 2018 sind es 4800, fast das Doppelte; wegen des Bauernsterbens beträgt der Bio-Anteil sogar 20 Prozent. Weil die Höfe wachsen, wird schon auf 25 Prozent der Agrarfläche organisch-biologisch gewirtschaftet, also ohne Kunstdünger und chemischen Pflanzenschutz. Diese Zahlen entsprechend in etwa dem Bundesschnitt.
Gewiss, in alpinen Bundesländern ist der Bio-Anteil noch höher, weil die Rinderhaltung und Milchwirtschaft bio-tauglicher ist. Salzburg ist etwa zu 48 Prozent biologisch. Doch Oberösterreich hat die größte Vielfalt, ist mit Milch und in der Fleischproduktion ebenso stark wie im Acker- und Gemüsebau.
Nicht zufällig findet derzeit in Oberösterreich eine Landesgartenschau statt, die sich Bio.Garten.Eden nennt. Nicht zufällig ist sie in Aigen-Schlägl. Die landwirtschaftliche Fachschule dort widmet sich seit 2002 der Bio-Produktion. Der Bezirk Rohrbach ist außerdem einer mit dem höchsten Bio-Anteil, weil diese Sparte in der kargen Region noch die besten Erwerbsaussichten bietet.
Außerdem: Der größte Biobauern-Verband, Bio Austria, hat auf der Gugl in Linz seine Zentrale. Pioniere wie der Biohof Achleitner in Eferding oder Bio-Bäcker Mauracher sind Oberösterreicher. Den Durchbruch im Konsum brachten freilich die Handelskonzerne mit ihren Bio-Marken, Ja! Natürlich, Natur*pur, Zurück zum Ursprung.
Die Öko-Bäume wachsen aber nicht in den Himmel. Trotz des hohen Bio-Anteils in der Urproduktion hat Bio im Handel noch immer weniger als zehn Prozent Marktanteil. Erfolge sind hart erkämpft, schaffen aber offensichtlich Befriedigung: 98 Prozent der Bio-Bauern würden laut KeyQuest-Umfrage 2018 wieder umsteigen. Johannes Mayr ist für sie zuversichtlich: "90 Prozent der Österreicher kaufen mindestens einmal im Jahr Bio. Die Zahl der Hardcore-Fans steigt. Bio wird weiter wachsen."
> Video: Zu Besuch auf einem Bio-Hof im Mühlviertel
Vier Bio-Bauern im Porträt:
Christa und Stefan Hofer, Milchwirtschaft in Auberg: „Uns taugt, was wir machen“
Stefan und Christa Hofer erzeugen am Fuße des Hollerbergs in Auberg biologische Heumilch. Von Thomas Fellhofer.
AUBERG. Mit dem Motto „wachsen oder weichen“ und den Durchhalteparolen der Landwirtschaft haben Stefan und Christa Hofer nichts am Hut. Sie bewirtschaften den Hollerberger-Hof in der Gemeinde Auberg (Rohrbach) biologisch, erzeugen dort mit 30 Kühen Bio-Heumilch. Der ressourcenschonende Umgang mit der Natur ist bei den Hofers Standard. Zwar bringt die hauseigene Brennerei einen Teil des Einkommens, der Hauptverdienst kommt aber aus der Milchwirtschaft.
Das Arbeiten hat sich im Vergleich zu früher natürlich verändert: „Es geht viel ums Beobachten, um Intuition und um den richtigen Zeitpunkt“, sagt der Mühlviertler Bio-Landwirt. Die Weidehaltung verlangt zwar mitunter Spontanität, bringe dafür aber auch Flexibilität mit sich. „Es ist kein vorgegebenes Schema. Man muss mit den Tieren arbeiten. Das macht die Arbeit aber auch schön.“
Dass der Zugang zur Natur auch in der Landwirtschaft mancherorts verloren geht, bedauert der Bauer. Denn nicht alles, was früher gelehrt wurde, habe heute noch Gültigkeit: „Man darf sich durchaus auch von manchem Wissen lösen“, sagt er. Deshalb habe man am Hollerberger-Hof auf Ammenkuhhaltung umgestellt. Die Kälber laufen anfangs bei den Mutterkühen mit, werden von ihnen gesäugt. Die jungen Tiere lernen von den älteren, fangen zum Beispiel früher an zu fressen. Wenn die Kälber die Ammenkühe nicht mehr brauchen, werden sie wieder in die Milchkuh-Herde eingegliedert.
„Zurück zum Ursprung“
Auch der abgestufte Wiesenbau findet bei den Hofers Anwendung. So bekommen Trockensteher (Kühe in der Milchpause) Heu von Blumenwiesen. Die Hofers sind zufrieden: „Uns taugt es so, wie es ist. Wir haben unseres gefunden“, sagen sie. Sorgen mache er sich lediglich um das Gesamtsystem der weltweiten Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Produkte sollten dort verbraucht werden, wo sie produziert werden, so der Mühlviertler. Deshalb liefern Hofer und andere Landwirte aus der Region ihre Bio-Heumilch für die Hofer-Bio-Linie „Zurück zum Ursprung“. Ab Juli soll es in den Hofer-Regalen auch Mühlviertler Frischmilch geben.
Familie Holzweber, Fleischproduktion in Schwertberg: „Die Vielfalt ist wichtig“
Die Quereinsteiger Gerti und Hermann Holzweber. Von Bernhard Leitner.
Weder Gerti Holzweber noch ihr Mann Hermann sind am Mascherbauer-Hof in Winden aufgewachsen. Auch hatten sie zunächst einen ganz anderen beruflichen Weg eingeschlagen, als sich ihnen vor 14 Jahren die Möglichkeit eröffnete, einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Gemeinde Schwertberg im Unteren Mühlviertel zu übernehmen.
Für beide stand fest: „Wenn wir uns auf dieses Abenteuer einlassen, dann nur auf der Basis biologischer Landwirtschaft. Es ist einfach die nachhaltigste und umweltschonendste Bewirtschaftungsform.“ Dafür mussten Stallungen am Hof umgebaut werden. „Viel Bewegungsfreiheit, ein natürliches Umfeld für die Tiere – das ist uns wichtig“, sagt Hermann Holzweber. Das gilt für die Schweine am Mascherbauer-Hof ebenso wie für die Rinder. Bei der Tierbetreuung legen die Landwirte großes Augenmerk auf die Mensch-Tier-Beziehung: „Daher sind unsere Tiere auch sehr gutmütig und ruhig. Stress gibt’s da keinen – weder bei uns noch bei den Tieren.“
Mittlerweile sind die Holzwebers nicht nur Produzenten, sondern auch Vermarkter ihrer Produkte: Vor zwei Jahren wurde – bereits mit tatkräftiger Unterstützung von Sohn Samuel, Absolvent der Bio-Schule Schlägl – ein Hofladen eingerichtet. Hier werden an drei Tagen in der Woche Bio-Produkte aus dem Mühlviertel verkauft, außerdem Frühstück und Mittagessen zubereitet sowie Feiern und Feste ausgerichtet.
Goldene Auszeichnung
Dass man mit hausgemachten Produkten auf oberstem Qualitätsniveau agiert, bekam die Familie heuer erstmals ganz offiziell bestätigt: Bei der Direktvermarkter-Messe in Wieselburg erhielt man je einmal Gold für den Karreespeck und für das Verhackerte. „Dieses Gold gebührt meiner Frau Gerti: Sie ist bei uns die Spezialistin für das Veredeln“, sagt Hermann Holzweber. Ein Kompliment, das die Landwirtin an ihren Gatten und Samuel zurückgibt: „Nur wenn ich von meinen Männern ordentliches Fleisch bekomme, werden daraus hochwertige Schmankerl.“
Dass andere Bauern konventionell wirtschaften, sehen die Holzwebers keineswegs kritisch: „Es gibt kein ,gut oder schlecht‘. Es ist gut, dass es in der Landwirtschaft eine solche Vielfalt gibt.“
Hermann Pennwieser, Ackerbau in Schwand: Wunderwelt Boden
Bio-Bauer und Bodenforscher ernährt seinen Boden. Von Marina Mayrböck.
Hermann Pennwieser freut sich, weil sich auf seinem Sojafeld ein Regenwurm blicken lässt. „Keine Maschine der Welt durchmischt den Boden so perfekt wie er“, sagt der Bio-Bauer und zerbröselt die krümelige, lockere Felderde zwischen seinen Fingern. Seit 30 Jahren füttert der Pionier und Bodenforscher seine Äcker mit Lebewesen. Er füllt dem Boden die Speisekammer an und überlässt ihm, wann er sich daraus etwas holt. Seine Devise: nicht die Pflanzen düngen, sondern den Organismus Boden ernähren, damit sich die Pflanze wohlfühlt und selbst versorgt.
Schon in jungen Jahren wollte der studierte Landwirt Alternativen zur konventionellen Bewirtschaftung auf dem elterlichen Bauernhof ausprobieren. Nach und nach überzeugte er den Vater, 1988 wurde der Hof auf Bio-Landwirtschaft umgestellt. Bio-Bauer sein ist für ihn eine Lebensphilosophie. „Wir haben uns bewusst entschieden, dass wir keine Pestizide wollen, weil wir durch verschiedene Studien, Erfahrung und Praxis wissen: Der Schlüssel zu hoher Bodenfruchtbarkeit und folglich zu hohen Erträgen ist, möglichst viele Lebewesen im Boden zu haben, Mikroorganismen, Bodentiere, Pilze, Bakterien. Das Problem bei vielen Pestiziden ist, dass sie Leben im Boden hemmen.“ Der grüne Daumen, das Spüren des richtigen Zeitpunktes sei beim biologischen Landbau oft wichtiger als das Konzept.
Der Theoretiker und zugleich Praktiker betrachtet seinen Hof als Firma mit Forschungsabteilung. Die Wunderwelt „Boden“ vergleicht er oft mit einem Immunsystem. Je stabiler dieses ist, desto weniger bedarf es zusätzlicher Betriebsmittel.
Im Kreislauf wirtschaften
Der Schweine- und Ackerbauer im Vollerwerb ist beratend tätig. Sein Tipp an Landwirte: Vielfalt in der Fruchtfolge. Und nicht alles auf eine Karte setzen, sondern diversifizieren – gerade in Zeiten des Klimawandels, der dem Innviertler Sorge bereitet. „Mit diesem Klima ist nichts mehr planbar, das fordert uns Landwirte gewaltig.“ Für die Zukunft hofft er auf einen politischen Paradigmenwechsel, zurück zu kleineren, landwirtschaftlichen Betriebsstrukturen. „Eine gedeihliche Zukunft braucht eine kleinbäuerliche Landwirtschaft, die im Kreislauf wirtschaftet.“
Gabriele Wild-Obermayr, Gemüsebau in Niederneukirchen: Bio-Gemüse als Lebensaufgabe
Gabi Wild-Obermayr und ihr Mann vermarkten das ganze Jahr saisonales Obst und Gemüse sowie Pflanzerl. Von Elisabeth Prechtl.
„Ich habe schon beim Gemüseverkauf geholfen, als ich noch nicht einmal über die Budel gesehen hab“, erinnert sich Gabriele Wild-Obermayr an ihre Kindheit. In der Familie der 55-jährigen Bio-Bäuerin wird bereits in der vierten Generation Gemüse direkt vermarktet. „Meine Mutter war eine richtige Koryphäe in diesem Bereich“, so Wild-Obermayr.
Auf dem elterlichen Gemüsebaubetrieb in Pupping (Bezirk Eferding) wurde ihre Leidenschaft für Anbau, Pflege, Ernte und Verarbeitung von Gemüse früh geweckt. Seit 2002 bewirtschaftet Wild-Obermayr mit ihrem Mann Klaus Wild den Hof der Schwiegereltern in Niederneukirchen (Bezirk Linz-Land). 2012 wurde komplett auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Zwischen zwei und zehn Mitarbeiter werden je nach Saison beschäftigt.
„Mein Mann hat sich immer viel mit Obst beschäftigt“, sagt die Bio-Bäuerin. Auf bis zu sieben Hektar wird Gemüse angebaut, auf weiteren sieben Hektar Erwerbsobstbau betrieben. An drei Tagen pro Woche vermarktet das Ehepaar sein saisonales Obst und Gemüse direkt auf dem Hof – von Klassikern wie Kartoffeln und Äpfeln bis hin zu Brokkoli, Indianerbananen, Feigen und Kiwi. „Gemüse hat immer Saison – halt nicht jedes zu jeder Zeit.“
Mit Rabatten wird viel zerstört
Im Frühjahr werden auch jede Menge Gemüsepflanzerl verkauft: „Die Hobbygärtner sind mir sehr willkommen“, so die „Gemüse-Päpstin“. Den Schritt hin zur Bio-Landwirtschaft hat das Ehepaar trotz des Mehraufwands „nie bereut“: Die Natur unterstütze diese Art der Bewirtschaftung sehr.
Wild-Obermayr sieht in der Direktvermarktung die Zukunft: „Die ausländischen Betriebe werden immer größer.“ Im Handel werde mit Aktionen viel kaputt gemacht: „Jedes Gemüse braucht Zeit, Aufmerksamkeit und Energie. Es gibt keine Gratisprodukte.“ Hoffnung geben Wild-Obermayr vor allem viele junge Familien, die sich wieder für nachhaltigen Anbau und gesunde Ernährung interessieren. „Um zu verhindern, dass Betriebe schließen, müssen die Konsumenten mehr Kontakt zu den Erzeugern suchen.“
3 Fragen an … Gerti Grabmann
Gerti Grabmann ist Bio-Bäuerin aus Andorf im Innviertel und Bundesobfrau von Bio Austria, der größten Bio-Bauern-Organisation mit mehr als 13.500 Mitgliedern.
1. Seit heuer bis vermutlich 2021 wird es für Bauern, die neu in die Bio-Landwirtschaft einsteigen, keine EU-Förderung mehr geben. Ist das ein Bruch in der Aufwärtsentwicklung?
Österreich hat das bisher immer so gehandhabt. Man kann immer nur eine gewisse Zeit lang einsteigen, dann heißt es warten. Da entsteht natürlich ein Stau, und dann steigen wieder viele auf einmal um. Das macht die Situation schwierig. Als Verband fordern wir einen kontinuierlichen Einstieg über die gesamte Förderperiode, weil die Situation ausgewogener wäre. Was es noch braucht, sind begleitende Maßnahmen, um den Inlandsabsatz anzukurbeln, zum Beispiel mehr Bio-Lebensmittel in öffentlichen Kantinen. Es liegt an der Politik, das umzusetzen.
2. Zuletzt sind sehr viele Großbetriebe auf biologisch umgestiegen. Das drückt die Chancen für kleine Bauern. Außerdem: Entstehen da nicht viele große Ackerbau-Monokulturen?
Grundsätzlich ist jeder Hektar Bio zusätzlich gut für Umwelt und Klima. Es gibt auch im Bio-Bereich größere und kleinere Betriebe. Jeder muss sich seinen Markt suchen. Was die Ökologie betrifft: Bio-Landbau funktioniert immer nur über einen lebendigen Boden und Vielfalt. Dazu benötigt man Fruchtfolgen, Zwischenfrüchte, Begrünungen usw. Das gilt, ob der Betrieb groß oder klein ist. An diesem Naturgesetz kommt man nicht vorbei. Das ist das Wesen von Bio.
3. Jetzt ist oft der Slogan zu lesen: Regional ist das neue Bio. Ist das eine Konkurrenz?
Der Slogan zielt darauf ab, Bio und Regional auseinanderzudividieren. Das ist inhaltlich völlig unsinnig. In Österreich gibt es 24.000 Bio-Betriebe. Sie produzieren biologische und regionale Lebensmittel. Also gibt es hier keine Konkurrenz, sondern eine sinnvolle Verbindung: biologisch, regional und saisonal, das ist optimal. Das ist der Goldstandard, wenn es um Lebensmittelqualität in Österreich geht.
Bio-Siegel
Bei Bio gibt es eine Vielfalt an Siegeln. Es gibt zwei verlässliche Siegel: das hellgrüne Blatt der EU und das Bio-Siegel der Agrarmarkt Austria (AMA). Grundkonsens: kein Einsatz von Kunstdünger und Pflanzenchemie sowie artgerechte Tierhaltung.
Fragen und Antworten
Ist Bio teuer? Dänen, Schweden, Schweizer können sich Bio eher leisten als Südeuropäer. Kürzlich hat der WWF einen Warenkorb vorgestellt, mit dem ein Bio-Leben nicht teurer sei als eines mit konventionellen Produkten. Tatsächlich hat der WWF umgeschichtet. Im Bio-Korb sind weniger (teures) Fleisch und hochpreisige Fertigprodukte, mehr Gemüse.
Wie hoch ist die Förderung? Österreichs Bio-Bauern erhalten pro Jahr 115 Millionen Euro EU-Förderung. Das ist im Verhältnis zur Wertschöpfung nicht viel. Ziel der Landwirtschaftskammer Österreich sei es, so die Bio-Referentin Sylvia Schindecker, die Konsumenten für Bio zu gewinnen und das Angebot in der Gastronomie zu verbessern.
Hat Bio negative Seiten? Erwiesen ist, dass die Ernten geringer ausfallen, laut Ages-Studie aus 2016 wird bei Bio-Getreide um 35 Prozent weniger geerntet, bei Soja nur um zehn. Eine schwedische Studie behauptete 2018, Bio-Landbau wirke nicht positiv, sondern negativ auf das Klima. Die Autoren ernteten – je nach Seite – Lob und Kritik.
Einige Pioniere machten Bio-Lebensmittel salonfähig
Der Vertrieb wertvoller Lebensmittel ist mindestens so wichtig wie die Produktion – wissen die Bio-Pioniere.
Bio-Bauern haben ihre Produkte einst nur ab Hof oder an Markttagen in den Städten vertrieben. Diese Direktvermarktung sichert bis heute hohe Wertschöpfung und entlohnt für den Arbeitseinsatz. Wirtschaftliche Relevanz erfuhr die Branche aber erst, als einige Pioniere sich durchsetzten, die in größeren Dimensionen dachten.
Der Durchbruch gelang ihnen erst ab den späten 1990er-Jahren. Der Gemüsebauer Christian Stadler aus Hofkirchen im Traunkreis etablierte seine Marke „Morgentau“ und beliefert einige Handelsketten mit seinen Produkten.
Mit einer tollen Idee setzten sich Ilse und Günter Achleitner mit ihrem Eferdinger Biohof durch. Sie schufen ein Biokistl und stellen dieses nun seit rund zwei Jahrzehnten – je nach Saison bunt gefüllt – an ihre Stammkunden zu. Außerdem haben sie in Eferding einen Supermarkt mit rund 5000 Bio-Produkten und einem Restaurant.
Ein Pionier im Mühlviertel ist der Bio-Bauer, Müller und Bäcker Josef Eder. Unter dem Namen Mauracher Hof erzeugt er exquisites Brot und Backwaren und liefert sie von Sarleinsbach bis nach Wien und nach München. Top-Qualität leistet sich nur die betuchte Kundschaft, und die lebt in den großen Städten. Das erkannte auch Manfred Huber aus Unterweißenbach, der einen Großteil seiner Sonnberg-Fleischprodukte über Wiener Geschäfte vertreibt. Mit 80 Mitarbeitern verarbeitet er rund 850 Tonnen Biofleisch; die Tiere kauft er bei rund 1000 Bio-Bauern im Mühl- und Waldviertel.
Saatbau erntet Früchte
Während dies alles reine Bio-Betriebe sind, verstärken andere Unternehmen laufend ihre Öko-Sortimente. Mit der Szene wächst die Genossenschaft Saatbau Linz. 91 Sorten hat sie bereits in Bio. „Wir beschäftigen uns seit 20 Jahren mit Bio-Saatgut und können jetzt die Früchte ernten“, sagt Geschäftsführer Karl Fischer. Auch hier sieht man den Vorsprung der heimischen Bauern: 13 Prozent des Konzernumsatzes von 80 Millionen Euro werden mit Bio erzielt, in Österreich beträgt der Bio-Anteil der Saatbau dagegen schon 20 Prozent. (le)
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Bio-Anbau darf natürlich nur abseits jeglicher Verkehrswege sein, auch die Schweineställe müssen Vollspaltböden haben, die per Schlauch mit bestem
Mineralwasser gereinigt werden können.
Für die Einflugschneisen gewisser Flughäfen, die besonders gerne Bio bebaut werden, muss noch eine Lösung gefunden werden, denn Piloten lassen gerne Treibstoff ab, wenn das Landegewicht zu hoch ist.
Auf jeglicher Bio-Ware haben mindestens 6 verschiedene Bio-Siegel ihren Platz zu finden, soll doch der geneigte Konsument überzeugt werden, nur Gesundes zu kaufen, auf dass er sein Leben um 50 % verlängere.
Frzicat du bist die Lebensmittel die die Österreichischen Bauern erzeugen eh nicht "Wert" egal ob Bio oder Konv.
Ich glaube trotzdem nicht daran, daß es Bio ist. Denn die Erde ist noch immer
von Tschernobyl verseucht. Es ist nur ein Grund, daß man die Sachen teurer. Verkaufen kann.
Bio ist nur der eigene Garten !
Nicht nur, es gibt viele tolle Betriebe, die mit Herzblut ihre Landwirtschaft betreiben.
das Pflanzenschutzmittel das ein Getreide schützt bringt leider alle Beikräuter und Wildbienen , Heuschrecken und Lurche um !
Das ist der dümmste Satz, den ich hier im Forum jemals gelesn habe.
Gratuliere!
Bio stößt an seine Grenzen.
Umstellungsware ist unverkäuflich.
Biogetreide und Biomais stehen unter starkem Preisdruck.
Der Einstieg der Handelsketten ist langfristig der Todesstoß für die österr. Biolandwirtschaft, da sich diese auf internationalen Märkten bedienen (siehe Biokartoffeln aus Ägypten,...).
Auch stellen derzeit viele Großbetriebe im Osten Deutschlands auf "Bio" um. Diese schwemmen die Märkte mit Billigbioprodukten.
Die Biokartoffeln aus Ägypten - gesehen bei Billa fand ich auch eine Frechheit. Aber man muss sie ja auch nicht kaufen. Wenn‘s im Moment keine regionalen vom Biobauern gibt, gibt’s keine. Da muss man halt auf andere Produkte zurückgreifen.
Ausgenommen auf die, von unseren heimischen Giftspitzern, die können sich ihre Wäre auch an den Hut stecken.
Du bist ja auch so einer - nicht wahr?
Ich stehe zu dem, was ich tue.
Ich setze keine Gifte ein, sondern Pflanzenschutzmittel.
Objektiv bewertet steht mein Getreide qualitativ weit über Biogetreide (siehe Mycotoxinbelastung von Bioroggen und Biodinkel).
r
Was ist der Unterschied zwischen der Klimalüge und der Biolüge? Keiner, oder? Überall wird die Bevölkerung belogen und getäuscht, oder?
Können Sie bitte ausführen was Sie unter "Klimalüge" und "Biolüge" verstehen? Am besten mit Quellen
für mich ists das Blah Blah Blah der Politiker ohne das was gemacht wird oder auf 20 30 40 Jahre verschoben wird
Ja, leider.
Aber: Irgenwer oder irgendwann muss einmal der Startschuss gegeben werden.
Und ich bin mir sicher (fast) alle ziehen nach.
Die Politik der Amis ist mir dabei (als Europäer) scheißegal.
Die sollen an ihrem eigenen Dreck ersticken.
s Afferl mag Quellen! Isses wohl durstig.
Früher, vor Jahrzehnten, haben die Menschen nachgedacht ...... heute schreien sie nach Quellen Quellen Quellen 🤔
Ja, es ist heiß heute. Vergessen Sie bitte ihren Aluhut nicht!
Zur Biolüge mein Kommentar: lesen Sie das Buch "Der große Bio-Schmäh" von Clemens G. Arvay. Schon ein paar Jahre alt, aber immer noch (oder wieder) aktuell.
Bio kannst nur selber machen oder bei einem Produzenten des Vertrauens (oder Beweises) kaufen. Und nicht im Geschäft!
BIO hin BIO her
Die Massen wird man damit nicht erreichen, und der Missbrauch von BIO-Bezeichnungen ist für die Konsumenten undurchschaubar !
6-7 Monate noch Biofutter, und dann gibts wunderbare Sachen von den Nutschis. )
Solange im Bio Obst-und Gemüsebau das hochgiftige Pestizid Spintor eingesetzt werden darf(Tendenz stark steigend) ist mir dieser bericht des Herrn Lehner sehr suspekt.Spintor tötet auch alle Nützlinge wie Bienen, Spinnen, Raubmilben usw.
Es gibt verschiedene Bio-Gütesiegel mit verschieden strengen Vorschriften. Die weniger strengen erlauben manches, was in anderen verboten ist.
Weniger strenge Regeln darf es einfach nicht geben. Was ist dann wirklich bio? Ich weiß, daß jeder Bioverband sich seine eigenen Regeln macht. Ist dann Bio auch ehrlich?
Und Spintor gehört eben bei jedem verband verboten!
Gute Lebensmittel sollten hoch gefördert werden, bei minderwertigen und bei der Natur schlecht verträglichem Anbaubau und Tierhaltung sollte dagegen gespart werden!
Der EU-Mercosur-Dreck schmeckt voll super.
Dagegen hätten die Freitagskinder laufen sollen.
haben sie sich gegen diesen Vertrag eingesetzt , nicht aber die anderen sollen es machen !