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56-Jähriger stürzte auf der Kremsmauer in den Tod

Von Michaela Krenn-Aichinger   11.August 2019

Mit mehreren Dutzend Bergrettern, Alpinpolizisten, Suchhunden und Hubschraubern wurde seit Freitagabend verzweifelt nach dem 56-jährigen Familienvater gesucht. Der Lehrer und erfahrene Bergsteiger war von einer Wanderung vom Kremsursprung über das sogenannte „Grüne Band“ auf die 1604 Meter hohe Kremsmauer im Bezirk Kirchdorf nicht mehr nach Hause zurückgekehrt.

„Wir haben am Sonntag einen Heereshubschrauber angefordert, der näher als die Polizeihubschrauber zur Wand fliegen konnte. Ein Bergretter, der mitgeflogen ist, hat ihn dann in einer Rinne unterhalb des Grünen Bandes mitten in der Wand entdeckt“, sagt Werner Helmberger, Ortsstellenleiter der Bergrettung Kirchdorf. Er war rund 250 Meter tief abgestürzt und sofort tot. Sein Leichnam wurde von der Absturzstelle in rund 1350 Meter Höhe per Seilwinde geborgen und ins Tal geflogen.

Der dreitägige Einsatz war für die Rettungskräfte enorm fordernd. In der Nacht zum Samstag wurde bis 4 Uhr in der Früh nach dem Vermissten gesucht, am Samstag ging der Einsatz um 7 Uhr weiter und dauerte bis in die Abendstunden. Beteiligt waren auch die Suchhundestaffel des Roten Kreuzes und die OÖ. Rettungshundebrigade. 

Am Sonntag waren wieder mehr als 30 Rettungskräfte im Einsatz und die Suche wurde auf die Falkenmauer ausgedehnt, wo sich der Alpinist ebenfalls befinden hätte können. Freunde des Nußbachers beteiligten sich ebenfalls an der Suche.

Die Betroffenheit bei den Rettungskräften ist groß. „Viele von uns haben den Verunglückten persönlich gekannt, einige von unseren Bergrettern haben mit ihm bereits Touren unternommen“, sagt Helmberger.

Symbolfoto

Kleinster Fehler ist hier tödlich

Der von Raimund R. gewählte Anstieg auf die Kremsmauer ist nicht markiert und gilt als sehr gefährlich. „Wir haben im Bereich des Grünen Bandes fast jedes Jahr Einsätze, auch weil sich Bergsteiger im unwegsamen Gelände versteigen“, sagt Helmberger. Der kleinste Fehler sei hier tödlich.

Die Rettungskräfte versuchten seit Freitag auch durch die Ortung des Handys den Verunglückten zu finden. Am Mobiltelefon waren aber die Ortungsdienste ausgeschaltet.

Das letzte Lebenszeichen des Familienvaters war Freitagmittag eine Nachricht an seine Frau, dass er gegen 16 Uhr zu Hause sein werde. Als er um 19 Uhr noch immer nicht daheim angekommen war, alarmierte seine Familie die Polizei.

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