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Schutz der Artenvielfalt: Bayern als Vorbild für Oberösterreich

Von nachrichten.at/kri   12.September 2019

Als Vorbild nannte er das Nachbarland Bayern, wo ein entsprechendes Volksbegehren bereits umgesetzt wurde. Darüber berichtete Anschobers Gast Matthias Luy, Landwirtschaftsreferent des bayerischen Landesbundes für Vogelschutz.

1,8 Millionen Bürger haben in Bayern demnach das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ unterzeichnet. Das entspricht 18,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Luy sprach von der höchsten Beteiligung, die je ein Volksbegehren in Bayern erreicht hat. Es hat auch einen Kurswechsel bei der bayerischen Landesregierung bewirkt, die das Volksbegehren und damit zahlreiche Verschärfungen im Naturschutzgesetz angenommen hat – seit 1. August ist es in Kraft. Eingeführt wurden etwa Gewässerrandstreifen an allen Bächen, der Ausbau der Bio-Landwirtschaft auf 30 Prozent und die Errichtung eines Biotop-Verbundes auf 13 Prozent des Offenlandes. „Wir müssen alles daransetzen, um das größte Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren einzudämmen“, sagte Luy. Dringlich sei dazu auch eine andere Weichenstellung im Agrarfördersystem der EU.

„Aber auch bei uns geht jetzt viel voran“, sagte Anschober. Schon 20.000 Menschen unterstützen die von ihm initiierte Petition „Oberösterreich blüht auf – Rettet die Bienen!“ Sie enthält zehn konkrete Maßnahmen zum Schutz der Insekten, Böden und der Artenvielfalt. Da geht es etwa um den Verzicht auf Bienengifte und die Verringerung von Pestiziden, die Wiedererrichtung von Insektenlebensräumen und Strukturvielfalt, drastische Verringerung der Flächenversiegelung und umfassende Bildungsprogramme. Zahlreiche Prominente wie Biogärtner Karl Ploberger, Stardirigent Franz Welser-Möst, Bio-Pionier Werner Lampert und Genetiker Josef Penninger unterstützen die Petition.

Was Oberösterreich von Bayern lernen kann? „Dass sich Bürgerengagement lohnt“, so Anschober. In Bayern sei die notwendige Strukturkorrektur nun konkret gesetzlich verankert. Darauf zielt auch die von Anschober initiierte Petition „Oberösterreich blüht auf“ ab. Luy seinerseits lobte den hohen Anteil an Biolandwirtschaft in Oberösterreich. „Da wollen auch wir spätestens in zehn Jahren hinkommen.“ Zwar könne man die großräumigen landwirtschaftlichen Strukturen in Bayern nur schwer ändern, „aber mit einem Biotopverbund, der Hecken, Brachen und Magerrasen einschließt, können wir der Vielfalt einen großen Dienst erweisen.“

Bereits 39 Gemeinden mit mehr als 150.000 Einwohnern haben in Oberösterreich die Resolution zum Schutz der Lebensvielfalt im Gemeinderat beschlossen, führte Anschober weiter aus. Bereits 50 Bienenfreundliche Gemeinden und 66 Bodenbündnisgemeinden engagieren sich in Oberösterreich für den Artenschutz. Sie verzichten auf Pestizide auf öffentlichen Grünflächen, bepflanzen sie bienenfreundlich und regen die Bevölkerung an, auch ihre Hausgärten in kleine Oasen für Insekten zu verwandeln.

Unter dem Motto „Vorbild Bayern – Was jetzt auch in Oberösterreich kommen muss für den Schutz von Bienen, Böden und Artenvielfalt“ lud Anschober dann zu der Fachkonferenz heute Abend in den Redoutensälen ein. 250 Teilnehmer haben sich angemeldet. Hauptreferent ist der renommierte Wiener Biodiversitätsforscher Franz Essl. Beginn: 19 Uhr.

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