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Schuldsprüche und Haftstrafen im Steyrer Staatsverweigerer-Prozess

Von nachrichten.at/apa, 10. Februar 2021, 19:24 Uhr
Betrug: Je vier Jahre Haft für "Firmengründer"
Die beiden Angeklagten sollen Mitglieder des "International Common Law Court of Justice Vienna" (ICCJV) gewesen sein. Bild: Volker Weihbold

STEYR. Zwei mutmaßliche Staatsverweigerer haben am Mittwoch im Landesgericht Steyr 27 Monate unbedingt sowie zwölf Monate teilbedingt wegen des Verbrechens der staatsfeindlichen Verbindung ausgefasst.

Die beiden Angeklagten sollen Mitglieder des "International Common Law Court of Justice Vienna" (ICCJV) gewesen sein, dessen Ziel laut Staatsanwaltschaft war, die ordentliche Gerichtsbarkeit der Republik Österreich zu erschüttern und eine Übergangsregierung zu bilden.

Die beiden standen bereits zum zweiten Mal vor Gericht, da der Erstangeklagte beim Obersten Gerichtshof (OGH) ein Neuaufrollen des Prozesses erreicht hatte. Anders als 2020 mussten sich der 56-Jährige sowie der 57-jährige Zweitangeklagte nur mehr wegen staatsfeindlicher Vereinigung und nicht wegen versuchter Anstiftung zum Hochverrat verantworten, was die Strafdrohung auf sechs Monate bis fünf Jahre Haft herabsetzte. Ob die für den Fall zuständige Staatsanwaltschaft Graz noch in weiteren Punkten Anklage erhebt, werden nach wie vor laufende Ermittlungen zeigen.

Beide Angeklagte wollten von einer Staatsfeindlichkeit des ICCJV nichts gewusst haben. Auch wenn jeder von ihnen bis 2018 eine Funktion in der Vereinigung besaß und das sogenannte Wiener Statut, das u.a. ein Tragen von Waffen erlaubt, unterschrieben hatte, gaben sich die zwei ahnungslos. Dass, wie in der Anklageschrift festgehalten, "ein Staat im Staat" gegründet werden sollte, wollen sie in ihrer mehrjährigen Mitgliedschaft nicht mitbekommen haben.

"Irdische Gerichte sind Teile Babylons"

"Alle irdischen Gerichte sind Teile Babylons, das ist die Wahrheit", ließ der Erstangeklagte das Gericht etwa wissen. Von der Vorsitzenden zu seinen konkreten Aufgaben als sogenannter Court-Direktor im ICCJV befragt, gab er sich aber wortkarg oder ausweichend. Als sich der Staatsanwalt ob seiner dünnen Angaben wunderte, geriet der Angeklagte in Rage: "Das ist eine böswillige Unterstellung, das ist Verleumdung, ich habe langsam die Nase voll", richtete er dem Anklagevertreter aus. Sein Verteidiger zeichnete von dem Mandanten das Bild eines "impulsiven" und "querulantischen" Menschen, der einer "ideologisch esoterischen Gruppierung mit Verschwörungstheorien" angehört habe. Der 57-jährige Zweitangeklagte fiel vor allem durch große Erinnerungslücken auf, wenn er zu Details zum ICCJV gefragt wurde.

Ganz so harmlos sieht die Anklagebehörde den ICCJV aber nicht. Für die Staatsanwaltschaft hatte jene Verbindung zum Ziel, die ordentliche Gerichtsbarkeit der Republik Österreich zu erschüttern und eine Übergangsregierung bilden zu wollen. So soll sie geplant haben, eine Rechtsanwältin zu entführen sowie den damaligen Landeshauptmann von Niederösterreich, Erwin Pröll, zu verhaften. In dem Zusammenhang wurden im April 2017 bereits Mitglieder der Verbindung vom Landesgericht Krems verurteilt.

In Steyr fasste der Erstangeklagte Mittwochabend 27 Monate unbedingt aus. Bei ihm wurde kein Milderungsgrund gefunden, erschwerend wurden zwei einschlägige Vorstrafen und ein rascher Rückfall gewertet. Er kündigte Nichtigkeitsbeschwerde und Strafberufung an, der Staatsanwaltschaft legte ebenfalls Berufung ein. Der Zweitangeklagte wurde zu zwölf Monaten, davon zwei unbedingt verurteilt. Hier gab es keinen Erschwerungsgrund, dafür wurde seine Unbescholtenheit mildernd gewertet. Dieses Urteil ist bereits rechtskräftig.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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inn4tler68 (184 Kommentare)
am 10.02.2021 21:38

Das sind zwei lustige Kerlchen, wenn´s nur nicht so traurig wäre ......

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 10.02.2021 21:23

Sind das nicht die tragischen Psycho-Clowns, die mit Nazis, Hoolgans, schwarzem Block und vom Steuerzahler fürstlich bezahlten FPÖ-Bonzen gegen die Republik Österreich marschieren und protestieren?

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( Kommentare)
am 10.02.2021 20:20

Gibt es zur Zeit nicht viele Länder mit Bestrebungen
die amtierenden Regierungen abzusetzen.

und Übergangsregierungen zu installieren ?!?

Die meisten Machthaber wollen das aber nicht wirklich.

Hier wie dort wird dann mit der ganzen Härte
gegen solche Staatsverweigerer, Umstürzler u. Demonstranten vorgegangen.

Ich muß mich also in Zukunft vorsehen,
um hier im Forum nicht Stimmung gegen
die Regierung, Behörden, Verwaltung u. Gerichte zu machen !

Hier ist man ja schon verdächtig,
wenn man den ganzen Auflauf rund um Corona nicht gut findet,
das Virus nicht für gefährlicher hält als die Influenza (nicht die normale Grippe),
sich nicht Testen lassen will u. nicht Impfen läßt.

Ja, wenn sie könnten wie sie möchten, täten sie es eh !

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Orlando2312 (22.311 Kommentare)
am 10.02.2021 21:08

Jetzt tuan'S bitte net gar so blöd. Sie kennen ganz genau den Unterschied zwischen Regierungskritik und den Machenschaften dieser Staatsverweigerer.

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sagenhaft (2.091 Kommentare)
am 11.02.2021 01:35

Also meines Wissens ruft in Oesterreich sogar der Bundespraesident dazu auf dass Gesetze gebrochen werden. Kommt der auch vor Gericht?

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( Kommentare)
am 11.02.2021 10:35

Ja leider Orlando !

bin ich nicht so ein Gscheiderl wie Sie.

Ich weiß es aber zu schätzen, daß es Einen in unserer Mitte gibt,
der den Unterschied kennt
und in seinem Post auch plausibel erklären kann.

Oder sind Sie nur zu dumm, um Gescheiteres zu schreiben ?!?

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