Schnee über Schnee: Mehrere Skigebiete in Oberösterreich bleiben gesperrt
OBERÖSTERREICH. In mehreren oberösterreichischen Skigebieten sind am Montag die Lifte stillgestanden. Im Gegensatz zur Vorwoche waren auch die Wintersportareale im Mühlviertel betroffen.
Die Lifte in Hinterstoder waren weitgehend geöffnet. Auf der Wurzeralm war zwar Betrieb, aber etliche Lifte blieben gesperrt. Am Krippenstein hingegen standen alle Anlagen und die Abfahrten waren nicht geöffnet. Im Skigebiet Dachstein-West war nur ein Teil der Lifte aktiv. Hinzu kam, dass dieses Skigebiet von Oberösterreich aus nicht erreichbar war, weil die Pass Gschütt Bundesstraße (B166) zwischen Bad Goisern und Gosauzwang bzw. auch zwischen Gosauzwang und Gosau gesperrt blieb. Einen Überblick über alle aktuellen Straßensperren im Land finden Sie hier.
In den Mühlviertler Skigebieten Hochficht und Sternstein, wo in der Vorwoche ungestörter Skibetrieb geherrscht hatte, scheiterte das Skifahren am Montag ebenfalls an den Zufahrtsstraßen: Nachdem diese gesperrt worden waren, standen auch die Lifte still.
Weiterhin Lawinenwarnstufe vier
Am Montag hat in Oberösterreichs Bergen weiterhin Lawinenwarnstufe vier gegolten. Es wurde erwartet, dass die Situation angespannt bleibt und die Gefahr erst in einigen Tagen zurückgeht. In den mittleren und tiefen Höhenbereichen spitzte sich die Lage weiter zu, weil der Schnee durch Regen und mildere Temperaturen immer schwerer wurde.
Rund 1.000 Feuerwehrleute standen am Montag im gesamten Bundesland im Einsatz, vor allem um Dächer vom durch den Regen immer schwerer werdenden Schnee zu befreien. Hauptarbeitsgebiete waren Gosau (Bezirk Gmunden) und Rosenau (Bezirk Kirchdorf). Aus den anderen Landesteilen wurden dorthin Feuerwehrleute entsandt um zu helfen.
Video: Rosenau kämpft mit schwerem Schnee
Bäume stürzen fast im Minutentakt um
"Fast im Minutentakt stürzen bei uns Bäume unter der Schneelast um. Keiner verlässt mehr sein Haus, weil es draußen lebensgefährlich ist", sagte Clemens Schuhmann. Der OÖN-Redakteur war gestern wie fünf seiner Nachbarn unterhalb des 685 Meter hohen Koglerauspitzes in der nördlichsten Ortschaft der Gemeinde Puchenau eingeschlossen.
Weitere kleinere Orte, insbesondere entlang der Leonfeldner Straße (B126) im Bezirk Urfahr-Umgebung, waren wegen umgeknickter Bäume von der Außenwelt abgeschnitten, darunter auch die 30-Einwohner-Ortschaft Kronabittedt in der Gemeinde Kirchschlag. "Ich kann derzeit nicht mehr zu meiner Familie fahren und bleibe nach Dienstschluss im Landesfeuerwehrkommando über Nacht", sagte Markus Mayr, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Kronabittedt. Er rät Betroffenen, am besten daheim zu bleiben.
Halbe Tonne pro Quadratmeter
Wegen der hohen Lawinengefahr mussten die Straßenverbindungen nach Hallstatt und Obertraun gesperrt werden. Die beiden Tourismusorte waren nur per Zug erreichbar.
Am schlimmsten betroffen vom Schneechaos waren jedoch erneut Salzburg und die Steiermark. Dort wurden insgesamt rund 7500 Menschen eingeschlossen. Allein in Rauris im Pinzgau saßen 3000 Einwohner und 2000 Gäste fest, weil eine Landesstraße wegen einer drohenden Lawine gesperrt werden musste, die nicht abgesprengt werden konnte.
Video: In Oberösterreich sind in den letzten Tagen 20.000 Helfer im Einsatz gewesen. Auch am Sonntag in den frühen Morgenstunden rückten wieder Hunderte aus.
In den Bezirken Kirchdorf und Gmunden arbeiteten gestern mehr als 1500 Einsatzkräfte, darunter 1100 Feuerwehrleute, 400 Soldaten sowie Polizeischüler, fieberhaft daran, Dächer von der Schneelast zu befreien, bevor es erneut zu schneien beginnt. "Auf den Dächern befinden sich teilweise über zwei Meter Schnee. Das kann eine Schneelast von bis zu 500 Kilogramm pro Quadratmeter bedeuten", sagte Oliver Deutsch vom Bezirksfeuerwehrkommando Wels-Land, das in Windischgarsten Katastrophenhilfe leistete.
Dach von 24.000 Kubikmetern Schnee befreit
Da in den kommenden Tagen Regen gemeldet wurde, standen am Samstag 250 Feuerwehrleute aus den Bezirken Linz-Land, Grieskirchen, Gmunden sowie das Bundesheer in Ebensee im Einsatz.
Neben den Einsatzschwerpunkten im Mühlviertel und dem südlichen Bergland waren 73 Feuerwehrleute aus Schärding auch im benachbarten Bayern im Einsatz, um Dächer von der Schneelast zu befreien.
Denn laut der Meteorologin Claudia Riedl ist mit weiterem Neuschnee zu rechnen. Heute Nachmittag wird der Regen verbreitet in Schneefall übergehen. Oberhalb von 1500 Metern können 40 Zentimeter Neuschnee hinzukommen. Entspannung ist frühestens morgen in Sicht. Gegen Mittag soll es aufhören zu schneien. "Am Mittwoch und Donnerstag bekommen wir perfektes Skifahrer-Wetter mit Sonnenschein und ohne Wind", sagte Riedl.
Lawinengefahr bleibt hoch
Allerdings bleibt die Gefahr von spontan abgehenden Lawinen in Oberösterreich groß. "Wir raten dringend davon ab, sich im freien alpinen Gelände aufzuhalten", sagte Stefan Reinbacher vom Lawinenwarndienst Oberösterreich. Schneebretter könnten jederzeit von einer Person ausgelöst werden. "Bereits ein Mini-Schneebrett von zehn mal 20 Meter mit einer Schneedicke von nur 50 Zentimeter hat ein Gewicht von 25 Tonnen", sagte Thomas Pflügl, Landesalpinreferent des Österreichischen Alpenvereins.
Frühestens am Donnerstag könnte die hohe Lawinengefahr langsam zurückgehen. "Aber das dauert noch, bis sich das Ganze setzt und beruhigt", sagte Reinbacher.
> Video: Regen lässt Lawinengefahr steigen
"Gis ist derzeit das Ende der Welt"
LICHTENBERG. „Was der Borkenkäfer nicht geschafft hat, macht jetzt der Schnee“, sagt Rudolf Radler, Kommandant der Feuerwehr Lichtenberg, die im Dauereinsatz ist.
Hunderte Bäume sind in der 2600-Einwohner-Gemeinde nahe Linz in den vergangenen Tagen unter der Schneelast umgestürzt, Baumwipfeln brechen ab wie Streichhölzer. „Wir räumen laufend Bäume von blockierten Straßen weg, auch in der Nacht. Dennoch ist die Benutzung von zwei Verkehrswegen derzeit einfach zu gefährlich“, sagt Radler. Gestern wurde die Geitenedtstraße gesperrt. Damit muss der gesamte Durchzugsverkehr zwischen Kirchschlag und Lichtenberg einen etwa drei Mal so langen Umweg über den Haselgraben in Kauf nehmen.
Noch schlimmer hat es fünf Haushalte auf der Gis erwischt: „Dort oben ist derzeit das Ende der Welt. Seit Freitag ist die Gis-Straße gesperrt, die Bewohner sind eingeschlossen“, sagt der FF-Chef.
Phantombildzeichnerin: "In Stresssituationen prägt man sich Gesichter ganz anders ein"
Mutprobe oder nur verfahren? Immer wieder fahren Autos durch Linzer Straßenbahntunnel
Betrunkene 23-Jährige urinierte im Parkhaus der Plus City - Anzeige
Mädchen vergewaltigt 16-Jähriger verurteilt
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Grundsätzlich gilt: Einsätze für Menschenrettung, Tierrettung und Brandeinsätze sind kostenlos. Alle anderen Einsätze fallen unter technische Einsätze und sind zu bezahlen, darunter fallen zum Beispiel Fahrzeugbergungen, zusammenräumen nach Unfall, Naturkatastrophen wie Hochwassereinsätze u.s.w.
Obwohl die Personen nichts dafür bezahlt bekommen, reichen oft die Beträge nicht für eine Abdeckung der Kosten.
Die Feuerwehr ist nicht verpflichtet, die Arbeiten in Rechnung zu stellen, doch wenn sie das nächste mal zur Gemeinde oder zum Land um eine Unterstützung ansuchen, wird sie von denen auf die Nichtausnützung der gegebenen Möglichkeiten hingewiesen.
"Alle anderen Einsätze fallen unter technische Einsätze und sind zu bezahlen, darunter fallen zum Beispiel Fahrzeugbergungen, zusammenräumen nach Unfall, Naturkatastrophen wie Hochwassereinsätze u.s.w."
Herr Fortunatus, Hochwassereinsätze und Einsätze wegen Naturkatastrophen sind NICHT verrechenbar.
Da sitzen's daheim in der warmen Stube und schreiben ihre besserwisserkommentare.
a) Es sind nicht viele Feuerwehrleute, welche sich Urlaub nehmen um helfen zu können. Es sind meist die Freizeit neben dem 8-Stundentag oder bei einigen wenigen wird auch der Zeitausgleich dafür genommen.
b) Wenn am Dach die Schneemassen abgeschaufelt werden müssen, sind meist derart schwere und große Mengen, dass dafür eben keine kleine Schneefräse in Betracht gezogen werden kann. Große würden die Gefahr nur noch vergrößern.
c) Menschenrettung, Tierrettung sind von der Feuerwehr gratis. Technische Einsätze wie eben das Abschaufeln von Gebäude sind zwar freiwillig, aber nicht gratis und werden auch verrechnet. Bei Anordnung durch den Bürgermeister, einem ZI oder einer Fachperson werden diese verrechnet und können dann mit der jeweiligen Versicherung abgerechnet werden.
Herr Fortunatus,
auf welcher Rechtsgrundlage werden die Schneeschaufeleinsätze von den Feuerwehren verrechnet?
Welche Verrechnungssätze werden abgerechnet?
Die Tarifordnung dazu wird vom Land beschlossen. Sie umfasst detailgenau die Kosten für die Einsatzkräfte sowie jedes einzelne Einsatzgerät – von der Schutzbekleidung bis zum Bergekran.
Sie haben recht, Herr Fortunatus. Es gibt eine Tarifordnung.
Diese ist im GEmeindegebiet gültig, wenn sie vom Gemeinderat beschlossen wurde. Dies ist fast immer der Fall.
Die Schneeschaufeleinsätze wie wir sie aus den Berichten kennen, sind Gefahr im Verzug Einsätze und fallen daher nicht unter die Verrechenbarkeit.
Blödsinn! Mehr kann ich dazu nicht schreiben!
Herr Fortunatus,
kein Blödsinn. Erkundigen Sie sich.
Er hat gerade zugegeben, dass er nicht mehr als diesen Blödsinn schreiben kann.
Ihr seid lauter Gscheiderl!
Fortunatos hat recht. Gefahr im Verzug reicht nicht aus um den Einsatz kostenlos zu stellen. Es gäbe auch Fach Firmen die das Problem lösen könnten. Bei Verrechnung zahlt aber meistens die Gebäudeversicherung
"Einsätze bei Bränden und Naturkatastrophen sowie die Bergung von Menschen und Tieren kosten nichts.", so lautet die allgemeine Regelung.
Die Schneefälle gelten in den meisten Fällen als Naturkatastrophe.
SPOE, genau so ist es.
Salafant, Hochwassereinsätze und Einsätze nach Naturkatastrophen (dazu zählen die Schneeschauflereien) sind KOSTENLOS.
Salafant, erlauben Sie mir noch eine Ergänzung:
Die Unterscheidung läuft wie folgt:
Wenn vom Statiker Gefahr im Verzug festgestellt wird, dann kommt die Feuerwehr zum Einsatz und schaufelt den Schnee herunter. Dies ist ein Einsatz im Zuge von Hochwasser bzw. Naturkatastrophen. Einsätze in diesem Rahmen sind KOSTENLOS.
Ist keine Gefahr im Verzug und die Dachräumung ist rein präventiv, kommt die Feuerwehr NICHT zum Einsatz. Diese Art der Dienstleistung wäre übrigens verrechenbar. Die Feuerwehr kommt deswegen nicht zum Einsatz, weil ja Dachdecker, Zimmerer, ... diese Dienstleistung erledigen können und eigenglich auch müssen.
Viele Betriebe geben für die Einsätze bei der FF dienstfrei, aber woher sollst du das auch wissen.
woher willst du diesen Blödsinn den du schreibst so genau wissen? Meist ist es rein ihre Freizeit, welche die freiwilligen Helfer dafür opfern.
Danke an die Feuerwehr, das Bundesheer, die Polizei....
Großartige Menschen, auf die wir alles stolz sein können!
Wieviel Mindestsicherungsbezieher und sonstige (gesunde) Transferleistungsempfänger helfen mit?
Tausende Feuerwehrleute nehmen Urlaub oder Zeitausgleich, um schaufeln zu gehen.
Es wird Zeit, dass die Herren Politiker anstatt ihren schönen Reden auch eine ordentliche gesetzliche Regelung auf die Welt bringen.
Das war aber jetzt wichtig, die Mindestsicherungsbezieher in ihren Kommentar mit einzubeziehen. Schämen sie sich!
Leichte Schneefräsen, die auf dem Flachdach eingesetzt werden könnten, gibts nicht?
Wir haben ja das BH und die FF ....
Solange die Arbeitleistung der Feuerwehr komplett gratis ist, wird sich nix ändern an den Flachdächern unserer Zeit.
Entgegen aller aktuellen Wortmeldungen von Politikern und Wirtschaftstreibenden gilt: Was nix kostet ist auch nix wert.
330 Helfer, die Tagelang blockiert sind, um eine einzige Firma abzuschaufeln. Und das nicht zum ersten Mal.
Eh ok, die Feuerwehr hilft jedem.
Aber hier gäbe es doch sicher auch technische Möglichkeiten, um sowas künftig zu verhindern.
Nicht weil die Helfer nicht mehr wollen, sondern auch darum, weil diese gerade anderswo ebenfalls gebraucht werden würden.
Und mit ein paar hundert Millionen Euro Umsatz sollte eine z.b. Dachflächenheizung doch auch kein Problem sein.
Umbau auf Kuppeldach...
zum Beispiel...
Das Problem ist aber die Stromzufuhr. Bei vielen 1000m² beheizten Hallendächern würde das örtliche Stromnetz zusammenbrechen. Und ein Ausbau des Stromnetzes würde Millionen kosten. Für die Stromversorger ist es nicht lukrativ, Kapazitäten zu schaffen, die man in 50 Jahren einmal braucht. So lange steht auch kaum eine Industriehalle. Und dann gibt es auch Widerstand gegen Hochspannungsleitungen, die man brauchen würde. In Deutschland werden inzwischen auch schon Erdkabel bekämpft, seit man erfahren hat, wie breit die Schneisen dafür sein müssen.
Noch besser: Flachdächer in dieser Form und Riesendimension wie bei diesem Betrieb in Ebensee im Alpenraum gar nicht bauen bzw.nicht mehr genehmigen. Das Flachdach ist zwar die älteste Dachform die der Mensch kennt, aber sie ist primär gedacht für Bauten in der Wüste, evtl. noch im mediterranen Raum. Keinesfalls für den Alpenraum. Eigentlich sollten das die Architekten, Baumeister bzw. alle, die Baugenehmigungen erteilen, wissen. Wenn Betriebe, Konzerne glauben diese Dachform für ihre Werkshallen bzw. Einkaufszentren wählen zu müssen da die Baukosten geringer sind, dann haben sie auch SELBST für eine RECHTZEITIGE Schneeräumung, natürlich auf ihre Kosten, zu sorgen und nicht zu warten bis Gefahr im Verzug ist und dann Mitglieder von FF, BH, Polizei etc. diese um Gottes Lohn abschaufeln müssen, die Feuerwehrmitglieder noch unter Einbringung von Freizeit und Urlaubstagen. Ich erwarte,dass die neuerlich negativen Erfahrungen mit großen Flachdächern endlich zu konkreten Konsequenzen führen.