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Jeder Tag ein Eiertag: Eine Frau und ihre 7000 Hühner

Von Herbert Schorn, 20. April 2019, 00:04 Uhr
Jeder Tag ein Eiertag: Eine Frau und ihre 7000 Hühner
Marianne Mahringer: "Ich mag meine Hühner." Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Zu Ostern verputzen die Oberösterreicher zwölf Millionen Eier. Auf dem Sireiterhof werden täglich rund 6800 Eier produziert.

Natürlich: Bei 7000 Hennen kann Marianne Mahringer nicht jede beim Namen kennen. Andererseits: Die flauschigen Zweibeiner kennen ihre Bäuerin schon sehr genau. "Wenn ich in den Stall komme, laufen sie sofort zu mir", erzählt die 52-Jährige. "Sie sind richtig zutraulich." Dieses Vertrauen musste sie sich aber erarbeiten. Betritt ein fremder ihr Revier, suchen die 7000 Tiere schnell das Weite. "Ich mag meine Hühner", sagt die Bäuerin. "Für mich ist jedes Huhn ein Lieblingshuhn."

Auf dem Sireiterhof in Feldkirchen/Donau (Bezirk Urfahr-Umgebung) haben die Hühner ein schönes Leben. Wem im vor zwei Jahren erbauten High-Tech-Stall zu fad wird, kann auf der sechs Hektar großen Freifläche nach Körnern picken oder dem inkludierten Wald einen Besuch abstatten. Und wem weder Stall noch Freifläche behagt, der besucht den "Wintergarten", eine überdachte Fläche, angrenzend an den Stall.

Video: Wo kommen Oberösterreichs Ostereier her? OÖN-TV hat einen Bodenhaltungs- und einen Bio-Freiland-Betrieb besucht.

Zwei Milliarden Eier pro Jahr

Seit drei Jahren werden auf dem Sireiterhof Eier produziert. Damals war ein neuer Stall zu bauen. Sohn Stefan, der den Hof übernehmen wird, entschied sich für Hühner. "Die mochte er schon als Kind", sagt seine Mutter. Der heute 27-Jährige hilft mit, wo er kann. Dennoch bleibt viel Arbeit an der Mutter hängen. "Ich musste mit 50 Jahren noch einmal alles neu lernen", sagt sie. "Das war schon eine Herausforderung."

Eier sind begehrte Ware. Pro Jahr verzehrt jeder Österreicher im Schnitt 239 Eier. "Vor allem Freiland- und Bio-Eier sind immer gefragter", sagt Franz Karlhuber, Obmann des Landesverbandes der Geflügelbauern. Seit genau zehn Jahren ist die Haltung der Legehühner in Käfigen verboten. "Jetzt haben wir mehr Hühner als vor dem Käfigverbot, obwohl die Bodenhaltung um einiges aufwendiger ist", erklärt Franz Karlhuber.

Insgesamt leben in Oberösterreich 1,2 Millionen Legehennen auf rund 320 Eierhöfen. Österreichweit wurden 2017 zwei Milliarden Eier produziert, damit konnten fast 90 Prozent des Bedarfs abgedeckt werden. Die aus dem Ausland importierten Eier kommen aber oft aus Betrieben mit Käfighaltung, sagt Karlhuber: "Daher sind sie billiger." Diese Eier werden vor allem für Fertigprodukte verwendet. Karlhuber fordert, dass auch bei solchen Produkten Herkunft und Haltungsform deklariert werden müssen.

Eier in Zahlen

Marianne Mahringer hat den Umstieg auf die Legehühner nie bereut. "Mir macht die Arbeit Freude", sagt sie. Und das Produkt ist begehrt: Jeden Tag stellt die Bäuerin jene Eier, die nicht in den Großhandel kommen, in ihren Selbstbedienungshofladen. "Jeden Tag ist alles weg", sagt sie stolz. Das habe einen Vorteil: "Bei mir gibt’s jeden Tag frische Eier."

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Autor
Herbert Schorn
Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn

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6  Kommentare
6  Kommentare
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Milka (2.615 Kommentare)
am 20.04.2019 09:02

Vollkommen richtig!
Daher kaufe ich bei den Nudeln (wenn ich sie nicht selber mache) nur die Marke Wolf, dieser Nudelhersteller bezieht seine Eier vom eigenen Hof.

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Milka (2.615 Kommentare)
am 20.04.2019 09:03

Sollte zu Biobauer gehören.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 20.04.2019 10:22

👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 20.04.2019 08:27

Ich darf der Frau Kollegin und ihrem Sohn zu diesem tollen Betrieb Gratulieren, es war sicher ein mutiger Schritt diese große Investition zu wagen.

Der Wehrmutstropfen für mich ist das bei uns die Käfighaltung zwar zum Glück verboten ist, jedoch noch immer Käfigeier aus anderen Ländern als Verarbeitungsware im Container oder Frisch aus Ländern kommen in denen Hühner noch selbstverständlich in Käfigen gehalten werden.

Diese Importe diktieren auch den Preis für unsere Eier obwohl diese nach einem anderen Tierhaltungsstandart gehalten werden.

Zu Bedenken ist das der Konsument darauf sehr wenig Einfluss hat, da nur ca. 15- 20 Prozent als Frischei verkauft wird, der Rest ist Verarbeitungsware für die Lebensmittelindustrie und hat kein Mascherl und kommt bereits in Dotter und Eiklar getrennt in Containern über die Grenze.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 20.04.2019 10:22

Man sollte Fertigprodukte meiden und schon bekommt man keine Eier aus Käfighaltung untergejubelt.

Den Rest kann man auch selber machen (Nudeln zB)

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 20.04.2019 10:26

Die Käfigeier - ein Bekannter von mir produziert wöchentlich eineinhalb Millionen!, zusätzlich aber auch fünfzigtausend Freilandeier täglich - werden zu fast 100% für die Industrie verwendet

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