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Wie Frauen vor 2500 Jahren Hallstatt reich machten

Von Edmund Brandner   27.Oktober 2020

Der Film erzählt die Geschichte der jungen Soi, die vor 2500 Jahren aus dem Gebiet der Adria nach Hallstatt auswandert und hier einen Bergmann heiratet. Es ist die Geschichte einer Frau, die schwere Arbeit im Salzbergwerk leistet, sich damit Wohlstand schafft, aber auch Schicksalsschläge erleidet.

Es ist kein Zufall, dass in der heutigen ORF-Dokumentation "Hallstatt und das weiße Gold – Die Salz-Saga" (21.05 Uhr, ORF 2) eine Frau im Mittelpunkt steht. Archäologen in Hallstatt haben in den vergangenen Jahren ein völlig neues Bild von der Arbeit unter Tage gewonnen. Vor allem die Bedeutung von Frauen und Kindern beim Bergbau rückte in ein völlig neues Licht.

Archäologen des Naturhistorischen Museums Wien forschen bereits seit mehr als 100 Jahren in Hallstatt, wo Menschen seit 7000 Jahren Salz gewinnen. Vor allem in der Eisenzeit (zwischen 800 und 400 v. Chr.) gehörte Hallstatt zu den bedeutendsten Siedlungen Europas. Das Salz brachte den Menschen am Fuß des Dachsteins Reichtum, kulturellen Austausch und eine frühe Globalisierung. Von dieser "Hallstattzeit" erzählt die aufwendig produzierte Filmdokumentation.

Alte Welt lebendig gemacht

"Vieles von dem, was wir in Hallstatt finden, ist weltweit einmalig, es hat sich ausschließlich hier im Salz erhalten", sagt Hans Reschreiter, Ausgrabungsleiter in Hallstatt. Wissenschaftler aus unterschiedlichsten Disziplinen werten die Funde gemeinsam aus, um die Welt vor 2500 zu rekonstruieren. "Wir bemühen uns seit vielen Jahren mit Lebensbildern und Nachbauten, Hallstatts Geschichte zu vermitteln", sagt Reschreiter. "Mit diesem Film haben wir endlich die Chance, diese Welt vor 2500 Jahren richtig lebendig zu machen."

Die Dreharbeiten fanden zu einem guten Teil in Hallstatt selbst statt, vor allem im Berginneren. Für die Mitarbeiter der Salinen Austria AG bedeutete das eine große logistische Herausforderung. "Der Drehort liegt 300 Meter tief im Berg und unterliegt strengen Vorschriften", sagt Kurt Reiter, Geschäftsführer der Salzwelten: "Unsere Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun, einen sicheren Dreh zu garantieren."

Doch die Saline profitiert auch. Die Erkenntnisse der Archäologen fließen in die Führungen ein. Und der Film dürfte vielen Menschen Lust auf einen Besuch der Salzwelten machen.

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