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"Wer Wasservögel füttert, fügt ihnen nur Schaden zu"

Von Edmund Brandner, 06. August 2019, 02:15 Uhr
"Wer Wasservögel füttert, fügt ihnen nur Schaden zu"
Schwäne finden auch ohne menschliche Hilfe genug Futter – im Sommer erst recht. Bild: VOLKER WEIHBOLD

ALTMÜNSTER. Experten des Tierschutzbundes wenden sich gegen falsch verstandene Tierliebe.

Die Marktgemeinde wandte sich gestern mit einem Appell an Einheimische und Touristen: "Wir ersuchen Sie, das Füttern von Wasservögeln zu unterlassen", heißt es auf der Gemeinde-Homepage. "Die Fütterung tut den Tieren nichts Gutes."

Der See als Kompostkübel

Warum das so ist, erklärt Josef Limberger, Obmann des Naturschutzbundes Oberösterreich, im OÖN-Interview. "Das Füttern ist aus mehreren Gründen kontraproduktiv", sagt der Tierschützer. "Ohnehin extrem häufige Arten, wie Stockenten, Schwäne und Blässhühner, werden damit begünstigt." Gerade die selteneren und scheueren Arten dagegen würden sich gar nicht an die Futterstellen am Ufer wagen.

Dort werde zudem oft Brot verfüttert, das die Tiere gar nicht vertragen, weil sie eigentlich von Pflanzenfasern leben. "Noch dazu wird oft so viel Brot ins Wasser geworfen, dass ein Teil davon zu Boden sinkt und verfault", sagt Limberger. "Für die Wasserqualität ist das ganz schlecht. Das Brot, das ans Ufer gespült wird, lockt Ratten an." Wer altes Brot ins Wasser werfe, missbrauche den See in Wahrheit nur als Kompostkübel. "Ich beobachte oft, dass ganze Brotlaibe im See landen."

Weiters würden die Fütterungen viel zu dichte Ansammlungen von Vögeln erzeugen. "Die Tiere haben dann Stress und werden aggressiv", so Limberger. "Bei Stockenten lässt sich das besonders gut beobachten."

Aber auch die Ausbreitung von Krankheitserregern werde durch die Massenansammlungen von Vögeln erleichtert, insbesondere wenn im Sommer höhere Wassertemperaturen herrschen.

"Wer die Vögel wirklich liebt, der respektiert ihre Lebensgewohnheiten und bewahrt ihre Lebensräume", sagt Limberger. "Wir sollten die Vögel nicht zu den Müllentsorgern unserer Wohlstandsgesellschaft degradieren. Sie sind durchaus in der Lage, sich selbst über die Runden zu bringen."

Denn das, so Limberger, sei das wichtigste Argument überhaupt: "Die Wasservögel in unseren Seen kommen – noch dazu im Sommer – leicht mit dem natürlichen Nahrungsangebot im Wasser und am Ufer aus. Wir müssen sie nur in Ruhe so leben lassen, wie die Natur es vorgesehen hat."

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner

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9  Kommentare
9  Kommentare
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Auron26 (137 Kommentare)
am 06.08.2019 09:16

Genau!!! Weil amerika und afrika ja solch gute Vorbilder sind wenns um Tiere,Umwelt oder sonstiges geht!

Ich gehe gerne enten füttern mit meiner kleinen tochter..und den dreck den wir hineinwerfen, sind frisch gebackene semmeln, da ich bäcker bin..

Ich würde zb nie ein ganzen brotstruzen hineinwerfen!

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holzauge (504 Kommentare)
am 06.08.2019 09:41

Abgesehen vom Auftreten der Zerkarien sind die Enten schon zur Plage geworden. Gerade Kinder die im seichten warmen Wasser baden sind die Leidtragenden von Zerkarien. Die Erreger der Badedermatitis oder der Zerkariendermatitis sind kleine Gabelschwanzlarven von Saugwürmern, die Wasservögel befallen. Das Füttern von Wasservögel ist unverantwortlich.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 06.08.2019 11:41

genau so ist es . Es wird höchste Zeit für ein Fütterungsverbot! Und die Ignoranten gehören fest zur Kassa gebeten.

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fischersfritz (1.514 Kommentare)
am 08.08.2019 11:21

ich kann mich noch gut an das Video der Bürgermeisterin erinnern vom Vorjahr.
Auch damals ging es um die Zerkarien und die Verschmutzung des Sees generell.
Alles paletti, Wasserqualität top.
Man muss doch als Mensch tolerant sein, die Tierchen müssen auch mal aufs Klo
erklärte Frau Bürgermeisterin wörtlich per Videobotschaft.
Was ist heuer anders??

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MeisterJodan (403 Kommentare)
am 06.08.2019 10:59

ojegerl......Zitat aus "Wildtierhilfe Wien": Brot ist ein auf die menschlichen Bedürfnisse abgestimmtes Nahrungsmittel und nicht für Tiere geeignet. Die für sie notwendigen Nährstoffe sind nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Stattdessen ist Brot zu zuckerhaltig und enthält Substanzen wie Laktose oder Salz, die vielen Wildtieren schaden können.Das im Brot enthaltene Salz ist für viele Wildtiere zu hoch konzentriert und schadet den Nieren. Bei leicht verdaulicher Stärke fällt der Insulinspiegel schneller wieder in den Keller. Die Folgen? Einerseits entsteht ein Nährstoffmangel, andererseits kann ein hoher Blutzucker gefährliche Krankheiten verursachen....und :Die Auffassung, selbst nur unbedenklich kleine Mengen menschlicher Speisereste zu verfüttern, trägt trotzdem zur Gewässerverschmutzung bei und verursacht Tierleid.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 06.08.2019 11:40

Es bleibt Ihnen ja unbenommen.
Und wenns nicht über Gmunden hinausgekommen sind, dann könnens auch nicht wissen, wie z.B. diese Länder agieren, wenns ums Füttern geht.
Verkaufens lieber Ihre Semmeln und machens aus den Harten ein Knödelbrot oder Semmelbrösel.

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( Kommentare)
am 06.08.2019 17:59

Wasservögel stürzen sich auf Knödelbrot und auch den Fischen scheint's zu schmecken.
Wer Brotlaibe reinwirft, hat's nicht verstanden.

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( Kommentare)
am 06.08.2019 12:05

Spricht man ältere Menschen darauf an, dann sagen sie, wir füttern diese Schwäne seit Jahrzehnten,und keiner ist gestorben!
Es gab sogar kleingeschnittenes Brot bei einer Konditorei!

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass kleingeschnittene trockene Semmel die Tiere krank machen??!!🤔

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 06.08.2019 08:47

Tiere in freier Wilbahn füttern, gehört erstens verboten und zweitens streng bestraft, egal, ob Tauben, Enten oder sonstwas.
----
Amiland oder afrikanische Länder zeigen es vor - Strafen ab 500 Euro. Gehört auch bei uns eingeführt.
Immer wieder sieht man die Deppen, die neben dem Schild "bitte nicht füttern" ihren Dreck den Tieren vorwerfen.

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