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"Wenn es keine Dialyse gäbe, würde ich schon seit 30 Jahren nicht mehr leben"

14.Oktober 2019

Es ist eine absolute Seltenheit: Nur ganz wenige Dialysepatienten in Österreich haben so viele Blutwäschen hinter sich wie Frieda Schmaranzer. 4650 Mal fuhr die heute 71-Jährige bereits zum Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl, um sich dort in einer vierstündigen Prozedur ihr Blut reinigen zu lassen.

Nach zwei unkomplizierten Schwangerschaften löste die Totgeburt ihres dritten Kindes ein Nierenleiden aus, das mit Medikamenten und Diäten immer schlechter zu behandeln war. "Meine erste Dialyse habe ich noch in guter Erinnerung", erinnert sie sich. 1994 bekam sie eine Niere transplantiert, nur zwei Monate später wurde das neue Organ abgestoßen, die Dialyse musste fortgesetzt werden. Eine weitere Nierentransplantation kam danach nicht in Frage, weil die mittlerweile vierfache Großmutter zu viele Antikörper hat. Sie musste gemeinsam mit ihrer Familie lernen, mit der Erkrankung zu leben.

Ihren Lebensmut lässt sich Frieda Schmaranzer dennoch nicht nehmen: "Es ist ein großes Geschenk, dass ich noch lebe und dass es noch immer funktioniert", sagt sie. An die wöchentlichen zwölf Stunden am Dialysegerät hat sie sich längst gewöhnt: "Da wird einfach nichts anderes geplant", erklärt sie. Die Zeit verbringt die Patientin mit Schlafen, Lesen und Essen. Auch das Spitals-essen schmeckt der 71-Jährigen noch immer. Zudem schätzt sie die kompetente und persönliche Betreuung am Klinikum Bad Ischl, denn ohne die familiäre Atmosphäre dort wäre die Dialyse wesentlich anstrengender: "Man ist hier keine Nummer", sagt sie.

"Man ist hier keine Nummer"

Die Goiserin versucht, ihr Leben so unbeschwert wie möglich zu leben. Sie genießt ihren Garten, kocht und backt gerne. "Ich brauche inzwischen sehr viel Hilfe. Ohne Unterstützung meines Mannes und meiner Familie wäre vieles nicht mehr möglich", räumt sie ein. Verreiste sie früher auch einmal ans Mittelmeer, bleibt sie heute lieber in Österreich. Jeden Herbst fährt sie für eine Woche nach Bad Gleichenberg. "Da muss ich immer langfristig planen, weil ich ja auch einen Dialyseplatz zu organisieren habe", erklärt Frieda Schmaranzer. (ebra)

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24. April 2024