Wenn der Zappel-Philipp in die Jahre kommt
VÖCKLABRUCK. Jedes zweite Kind mit ADHS leidet auch im Erwachsenenalter unter den Folgen der Krankheit.
"Zappel-Philipp" und "Hans Guck-in-die-Luft" – zwei Figuren aus dem Kinderbuch "Struwwelpeter" – sind wohl auch heute noch die Prototypen von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). "Wir wissen heute, dass jedes zweite Kind, das unter ADHS leidet, auch im Erwachsenenalter mit Problemen zu kämpfen hat", sagt Primar Christoph Silberbauer, Leiter der Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck. "Doch nicht nur die Anzahl der Betroffenen, sondern auch die Symptome verändern sich. Die Zappeligkeit und Hyperaktivität bilden sich zurück und weichen einer inneren Unruhe. Erwachsene zeigen dann Konzentrationsschwächen, Terminverfehlungen, können sich in Besprechungen kaum zurückhalten und fallen anderen ins Wort."
Betroffen von dieser in hohem Maß genetisch bedingten Erkrankung sind vermehrt Buben und Männer. Insgesamt liegt die Häufigkeit von ADHS im Erwachsenenalter bei zwei bis drei Prozent und ist damit knapp dreimal so hoch wie die von Schizophrenie. Neben der medikamentösen Therapie gehört eine begleitende Psychotherapie ebenso zum Behandlungsplan wie die Therapie von zusätzlich auftretenden Erkrankungen. "Zu diesen Begleiterkrankungen zählen oftmals Depressionen, Angst- und Persönlichkeitsstörungen, Abhängigkeitserkrankungen sowie Essstörungen", weiß der Experte.
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