Traunseefischer müssen Reinanken heuer verschonen
GMUNDEN. Grund ist die erschreckend niedrige Zahl laichfähiger Fische.
GMUNDEN. Für die Netzfischerei am Traunsee ist die Reinanke der wichtigste Kaltblütler. Sie wird mit Abstand am häufigsten aus dem See geholt. Heuer verzichten die 56 Fischereiberechtigten allerdings auf die Reinanke.
Die Entscheidung dazu fiel bereits im Winter, als die Fischer beim Arifischen feststellen mussten, dass zu wenig laichfähige Fische im See sind. Beim Arifischen, das in der Schonzeit (November, Dezember) stattfindet, werden einzelne Laichfische aus dem See geholt, um ihre Eier im Bruthaus von Altmünster geschützt ausbrüten zu können. Dort überleben viel mehr Brütlinge als in freier Natur. Im Frühjahr werden die Brütlinge dann in großer Zahl ausgesetzt.
Künftig grobmaschigere Netze
Als die Fischer erkannten, dass es zu wenig laichfähige Fische gab, beschlossen sie in einer außerordentlichen Versammlung Schutzmaßnahmen. Einerseits verzichten sie in diesem Jahr darauf, Reinanken zu fischen. Zugleich erweitern sie die Netzgröße künftig von 34 auf 38 Millimeter und verschonen auf diese Art jüngere Fische. "Nicht alle stimmten den Maßnahmen zu, aber alle müssen sich daran halten", sagt Josef Sperl, einer der Fischereiberechtigten. "Wir verzichten auf Erträge und müssen in neue Netze investieren. Aber die Maßnahmen sind vernünftig."
Lob kommt von den Anglern. "Es ist erfreulich, dass die Fischereiberechtigten so rasch und konsequent reagieren", sagt Roman Ornetzeder, Obmann des Anglervereins.
Warum es überhaupt zu einem Rückgang laichfähiger Reinanken kam, ist noch unklar. Manche Fischer sprechen von "natürlichen Schwankungen", andere halten es auch für möglich, dass die Laichzeit im vergangenen Winter einfach erst später einsetzte.
Kritiker sehen auch ein historisch gewachsenes Strukturproblem am Traunsee: Mit 52 Netzrechten gibt es hier mehr als an jedem anderen Salzkammergut-See. "Natürlich bedeutet das einen hohen Befischungsdruck", sagt ein Angler. Die Fischer halten dem allerdings entgegen, dass bei weitem nicht jeder Fischereiberechtigte tatsächlich zum Fischen auf den See fährt.
Der Zeller oder Irrsee hat ein erstklassigen Renkenbestand, trotz vieler Hechte, Zander, Welse, Barsche. NUR der wird vom Sportanglerbund Vöcklabruck bewirtschaftet, da gibt es halt keine Netzfischerei und die Laichfische werden auch nicht mit Kiemennetzen herausgeholt. Das sollte eine Lehrbeispiel für die sogenannten "Berufsfischer" = Netzfischer sein, aber meistens siegt halt nunmehr die Gier.
Hast gegen andere Berufe auch etwas oder nur gegen Fischer?
Wenigstens eine Maßnahme, obwohl sich die Netzfischer den Ast, auf dem sie sitzen, zum Großteil selber fast abgesägt haben.
Zu hinterfragen sind aber auch Barsch, Hecht, Wels, Kormoran, Gänsesäger, Fischotter etc.
52 Netzrechte Fischer, die alles herausholen was ihnen ins Netz geht, das ist in absehbarer Zeit für viele das Ender ihres Einkommens. Die Gier und Dummheit mancher Fischer, die jetzt noch nichts kapieren, ändert sich erst, wenn es keine Fische mehr zum fangen gibt.
Und was ist mit dem schon jahrelang bekannten Problem von Hormonen und hormoneller Substanzen die ja kaum von Kläranlagen abgeschieden werden?
wenn man sieht wie viele Netze am Traunsee gesetzt werden darf man sich nicht wundern dass der See total überfischt ist. Die Gier ist hier einer der Hauptgründe.
Netzgröße um 4mm erhöhen? Was genau soll das bringen? Gar nichts
Die Gier, Kurzsichtigkeit und Rücksichtslosigkeit des Menschen ist wie bei vielem anderen das Problem
Schonmassnahme fange Fische.
Netzgröße um 4mm erhöhen? Was genau soll das bringen? Gar nichts
Die Gier, Kurzsichtigkeit und Rücksichtslosigkeit des Menschen ist wie bei vielem anderen das Problem
Das oberösterreichsichere Fischereigesetz erlaubt halt Kiemennetze (auch nach der Novellierung) als waidgerechtes Fangmittel. Die Erhöhung Maschenweite auf 38 mm bewirkt praktisch gar nichts, Fische im Kiemennetz ersticken zu Großteil oder sind so verletzt, dass sie nicht überleben und als Draufgabe erfolgt der Laichfischfang auch noch mit diesen Netzen. Immer nur rausholen, gefährdet die Bestände nachhaltig, als Beispiel darf dabei auch die Donau dienen, obwohl ich von dort ohnehin keinen Fisch essen möchte.