Vorchdorf: 110-kV-Versammlung fordert erneut Erdverkabelung
Rund 200 Betroffene der geplanten 110-kV-Hochspannungsleitung Kirchdorf - Vorchdorf beschlossen am Sonntag in Inzersdorf einstimmig eine neue Resolution zugunsten des Erdkabels. Ein konkreter Vorschlag der Gemeinden dazu fand großen Beifall.
Geschlossenheit zeigte erneut die Vollversammlung der Initiative "110 kV ade!". Bereits zwei Wochen zuvor war es bei der Präsentation des Gutachtens zur strittigen Hochspannungsleitung zu einer Demonstration im Linzer Landhaus gekommen. Vor vollem Saal bezeichneten nun die Sprecher der Betroffenen ein Erdkabel als einzig annehmbaren Kompromiss in dem bereits ein Jahr andauernden Konflikt.
Überraschend für die Versammlung kam ein Vorstoß der Gemeinden: Pettenbachs Vizebürgermeister Paul Neuburger (SP) gab bekannt, dass eine Besprechung der Gemeindespitzen von Inzersdorf, Pettenbach und Vorchdorf zu einem Vorschlag für eine konkrete Erdkabeltrasse geführt habe. Damit sei es möglich, weitgehend öffentliches Gut zu benützen und die Verkabelungslänge auf 16 bis 17 Kilometer zu verkürzen.
Zuvor hatten zwei der Initiativensprecher, Edgar Atzmanstorfer und Michael Praschma, auf eine Reihe noch offener Fragen im Gutachten der TU Graz hingewiesen. Danach seien vor allem die bisher angegebenen Mehrkosten eines Erdkabels im Vergleich zur Freileitung höchst zweifelhaft.
Adressat der neuen Resolution werde vor allem Landeshauptmann Josef Pühringer sein, betonte die Initiative. Begründung: Die Behörde, bei der die Freileitungspläne der Energie AG zur Bewilligung lägen, sei gar nicht befugt, ein Erdkabel vorzuschreiben. "Das kann allein das Land als Mehrheitseigentümer der Energie AG. Und wir wissen, dass Leo Windtner, Generaldirektor der Energie AG, keine Erdleitung baut, wenn ihm das Land das so anschafft", bemerkte Praschma.
Die Resolution lehnt die Freileitung nach wie vor strikt ab und fordert Rücksicht auf Ökologie Umwelt, Landschaft und Menschen in der Region. Sichtlich ergriffen stimmten die Betrofffenen nach diesem Beschluss die Landeshymne an.
Ich find´s toll, dass die Menschen über Gemeinde- und Politikgenzen hinweg zusammenhalten. Was muss noch alles geopfert werden. Erst wenn die letzten Wälder gerodet ..., dann werden wir erkennen, dass der Profit der zu 51% in Landesbesitz stehenden Energie-AG nicht das Wichtigste für unsere Zukunft ist. Nur der Mensch kann in und mit seinem Lebensraum Zukunft gestalten oder verunstalten.
Katastrophal ist für mich, daß der Labg. Dörfel vor kurzem noch die Menschen in der Region lauthals unterstützte und jetzt genau das Gegenteil tut und sich als Diener eines Lückenschlusses für die Region und gegen die Betoffenen Grundeigentümer sieht. Aber vielleicht hat er das mit dem Lückenschluss ja so gemeint, wie bei der Autobahn bei uns in Micheldorf - die haben sie ja auch zur Zufriedenheit aller unter die Erde gelegt.
Es hat niemand etwas gegen einen Lückenschluss, aber bitte für Mensch und Umwelt verträglich und nachhaltig unter der Erde - als Erdkabel!