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Thomas Starlinger versetzte an Stätte seiner Ausbildung Schüler in Staunen

Von Gary Sperrer   20.Dezember 2019

Gestern Vormittag war Thomas Starlinger zu Gast im BG/BRG Gmunden. Der 56-Jährige stammt aus der Traunseestadt, legte einst – gerade einmal zehn Gehminuten von seinem Heimathaus – die Matura ab, schaffte den schwierigen Generalstabskurs und ist heute Verteidigungsminister der Republik Österreich. Seine Vorträge in zwei Unterrichtseinheiten am Gmundner Gymnasium wurden mit ehrlichem, lang anhaltendem Applaus bedacht. Starlingers Offenheit, Herzlichkeit, Authentizität und Kompetenz überzeugten und erstaunten.

Womit der ranghöchste österreichische Armeerepräsentant bereits in der Vergangenheit in sämtlichen Medien punkten konnte, war seine Ehrlichkeit gegenüber dem Zustand unserer Verteidigungsmöglichkeiten. "Das österreichische Bundesheer ist derzeit nicht einsatzfähig", betonte Starlinger auch gestern gegenüber den Schülern der 7. und 8. Gymnasium-Klassen, die im Übrigen äußerst kluge, kritische und überlegenswürdige Fragen stellten.

Wie sehr er als nunmehr hauptsächlich in Wien tätiger Ressortchef des Bundesministeriums für Landesverteidigung seine Heimatstadt Gmunden vermisse, wollten die Salzkammergut-Nachrichten von Thomas Starlinger wissen. Antwort: "Sehr. Ich komme aber immer wieder gerne zurück nach Gmunden zu meiner Mutter und zu meinen Geschwistern. Das Salzkammergut ist einfach eine wunderbare Gegend." Als jemand, der kein gelernter Politiker unter der Haube einer bestimmten Partei ist, sondern ein echter Fachmann, nahm sich Starlinger in der Vergangenheit das Recht, die Situation des Bundesheeres so darzustellen, wie sie tatsächlich ist – ohne Beschönigung. Der Minister auf die Frage, ob aufgrund seiner offenen Aussagen hinter den Kulissen auch endlich etwas passiere: "Ja, es sind erste Tendenzen bemerkbar, dass das, was in der Mehrheit der Bevölkerung drinnen ist – das Bundesheer braucht mehr Mittel, bessere Ausrüstung, längere Ausbildung –, auch in die Köpfe der politischen Entscheidungsträger gelangt. Dahingehend bin ich zuversichtlich."

Auf die Frage, ob er auch in einer neuen Regierung Verteidigungsminister bleiben könnte, antwortete Starlinger: "Wenn die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt würden und mich ein Bundeskanzler fragt, ob ich den Kurs des Bundesheeres dementsprechend fortsetzen oder einleiten möchte, dass es wieder einsatzbereit ist: dann gerne."

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24. April 2024