Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

So spannend kann Lokalgeschichte sein: "Die Ära Krackowizer in Gmunden"

Von Edmund Brandner, 13. Mai 2019, 00:04 Uhr
So spannend kann Lokalgeschichte sein: "Die Ära Krackowizer in Gmunden"
Heinz Schießer (77) schrieb ein Buch über die Ära Krackowizer in Gmunden. Bild: ebra

GMUNDEN. Heinz Schießer schrieb ein Buch über den legendären Bürgermeister und Stadthistoriker.

Ferdinand Krackowizer (1844 – 1933) ist in Gmunden Legende und dennoch ein seltsam Unbekannter. Der Krackowitzer-Kai erinnert ebenso an ihn wie seine monumentale dreibändige "Geschichte von Gmunden". Manche wissen, dass er Bürgermeister der Stadt war (1912 bis 1924). Dass er auch Arzt war und ein leidenschaftlicher Alpinist, weiß hingegen kaum jemand.

Der Gmundner Historiker Heinz Schießer hat seine Diplomarbeit über Ferdinand Krackowizer geschrieben und darauf basierend jetzt auch eine Krackowizer-Biographie. "Die Ära Krackowizer in Gmunden" heißt das Buch – und ist eine Pflichtlektüre für jeden, der sich für die Geschichte der Traunseestadt interessiert.

Schießer malt das Porträt eines zupackenden und umtriebigen Citoyens, der Gmunden von der Endphase der Monarchie durch das Kriegschaos bis in die erste Republik führte. Der in der liberalen Fortschrittspartei seine ideologische Heimat hatte, sich am Ende aber bei den Deutschfreiheitlichen wiederfand.

Heinz Schießer macht kein Hehl aus seiner Bewunderung Kracko-wizers, was seinem Buch die wissenschaftliche Strenge nimmt. Dabei liefert er feinstes Historikerhandwerk ab: Er begnügte sich nicht damit, vorhandenes Wissen zusammenzufassen, sondern verarbeitete auch Primärquellen, indem er sich in Archive begab und alte Protokolle aushob.

So spannend kann Lokalgeschichte sein: "Die Ära Krackowizer in Gmunden"
Ferdinand Krackowizer (1844 – 1933) Bild: Archiv

Das Schönste an Schießers Buch ist aber, dass es nicht nur das Bild eines Mannes zeichnet, sondern das einer ganzen Ära. Und die bedeutete für Gmunden einen Umbruch auf allen Ebenen. Der Tourismus löste den Salzhandel als wirtschaftliches Standbein ab. Industrie (Weberei im Theresienthal) und technischer Fortschritt (Stern & Hafferl) klopften an die Tür. Die Monarchie dagegen ging, und aus einer ständischen Vereinslandschaft schälten sich die politischen Parteien heraus. Lokale ideologische Kampfblätter (Salzkammergut Zeitung, Gmundner Wochenblatt) lieferten die Begleitmusik dazu.

Dies alles kredenzt Heinz Schießer in wunderbar klarer Sprache wie noch kein Gmundner Lokalhistoriker vor ihm. Inklusive Krackowizer.

Heinz Schießer: "Die Ära Krackowizer in Gmunden. Politik – Geschichtsschreibung – Wirtschaft", Eigenverlag, 190 Seiten, 25 Euro.

mehr aus Salzkammergut

Notlage am Traunstein: Handylicht reichte vier jungen Wanderern nicht

27-jähriger Vöcklabrucker reanimierte Radfahrer

Riesige PV-Anlage auf Vorchdorfer Betonwerk

Eine "Klosterschreiberin" löst Gmundens einstige Karmelitinnen ab

Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen