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Sisis Marmorschlössl in Bad Ischl dient künftig als Ausstellungsort

Von nachrichten.at/apa   27.August 2020

Das kündigten Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und GmbH-Geschäftsführer Alfred Weidinger in einer Pressekonferenz am Donnerstag an.

Das Marmorschlössl - einst ein Rückzugsort von Kaiserin Elisabeth - beherbergte bisher die fotogeschichtliche Sammlung Hans Frank. Dies galt als Österreichs erstes Fotomuseum. Die Bestände sollen nun nach Linz geholt werden. Stelzer sieht damit neue Möglichkeiten für das Marmorschlössl eröffnet. Weidinger beruft sich auf das Ergebnis einer Umfrage unter 8.000 Oberösterreichern, wonach sich die Bewohner des Zentralraumes besonders für Fotografie und neue Medien interessieren. Im Gebiet rund um Bad Ischl wollen die Menschen hingegen mehr über die Region erfahren. Im Marmorschlössl sollen sich deshalb künftig Ausstellungen mit den Eigenheiten der dortigen Natur, der Kultur und überhaupt der DNA auseinandersetzen.

Der Start soll im kommenden Jahr mit dem Thema "Dirndl" erfolgen. Gezeigt wird die Entwicklungsgeschichte vom Arbeitskleid über die Vereinnahmung der Tracht durch die Nationalsozialisten, die Uniformierungstendenzen in den 1950er- und 1960er-Jahren sowie zeitgenössische Interpretationen unter anderem von Karl Lagerfeld, Vivienne Westwood und Hubert von Goisern.

Weidinger will aus dem Marmorschlössl kein "Sissi-Museum" - Sissi hieß die Kaiserin nur in den gleichnamigen Filmen - machen, aber sich in den dortigen Ausstellungen mit der Person von "Sisi", wie ihr Kosename korrekt lautete, zeitgemäß auseinandersetzen. Der Bezug vom Thema Dirndl zu Kaiserin Elisabeth besteht darin, dass sie sehr modebewusst und ihre Taille berühmt war.

Stelzer verwies auf einen langfristig abgeschlossenen, bis 2025 laufenden Nutzungsvertrag mit den Eigentümern, der Familie Habsburg-Lothringen. Sie unterstützt die neuen Pläne. Stelzer bekundete Interesse an einer Verlängerung.

Das Marmorschlössl wurde zwischen 1856 und 1861 aus Untersberger Marmor als ein Cottage im Tudorstil erbaut. Dorthin zog sich die Kaiserin zurück, um Gedichte zu schreiben, ihre Reisen zu planen und Freunde zu empfangen. Es blieb auch nach dem Ende der Donaumonarchie in Privatbesitz, weil es als persönliches Eigentum innerhalb der Familie vererbt worden war. Zuletzt zählte es jährlich bis zu 15.000 Besucher. Mit den neuen Plänen hätte es ein Potenzial von 25.000 bis 30.000, schätzt Weidinger.

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