Schwänzen ausnahmsweise erwünscht: Die HAK Bad Ischl geht neue Wege
BAD ISCHL. Am 22. Mai dürfen die Schülerinnen und Schüler einen Home-Office-Day einlegen.
Wenn am 22. Mai die Schülerinnen und Schüler der HAK Bad Ischl zu Hause bleiben und vor dem Computer sitzen, haben ihre Lehrer nichts dagegen. Mehr noch: Das Schuleschwänzen ist an diesem einen Tag angeordnet.
Die Jugendlichen legen auf Anweisung ihrer Lehrer einen Home-Office-Day ein. Sie erhalten am Morgen Arbeitsaufträge per E-Mail, die sie bis 13 Uhr erledigt und wieder in die Schule geschickt haben müssen. Ihre Lehrer stehen in dieser Zeit für E-Mail-Anfragen zur Verfügung. Die Idee dazu hatten die beiden Pädagoginnen Gudrun Sotz-Hollinger und Sonja Lenz. Sie reagieren damit auf die Veränderungen in der Arbeitswelt durch moderne Informationstechnik.
Digitalisierung der Schule
"Auch unser Bildungssystem wird in Bezug auf Lehr- und Lernutensilien, Lehrpläne, Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte vor große Herausforderungen gestellt", sagt Sonja Lenz. "Das Erlernen einzelner Fakten rückt in den Hintergrund. Stattdessen müssen Strukturen und Zusammenhänge erkannt und Kritikfähigkeit und Interpretation erlernt werden." Es gehe längst nicht mehr um die Frage, ob Internet, Tablets und Mobiltelefone im Unterricht verwendet werden oder nicht. "Es geht um eine bewusste und reflektierte Nutzung", sagt Gudrun Sotz-Hollinger. "Und um Vorgaben durch die Lehrer, wie Lernen mit digitalen Medien geht."
An der HAK Bad Ischl kümmern sich Lehrer darum, dass die Handys der Jugendlichen wirklich "smart" werden. Unterrichtsinhalte werden auch mit Hilfe von Apps vermittelt. Andere Programme unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei Präsentationen, bei der Erstellung von Umfragen oder bei der Buchhaltung.
"Die Nutzung dieser digitalen Tools selbstständig und ohne direkte Interaktion zu üben ist am Home-Office-Day eine optimale Gelegenheit", freut sich die Direktorin Susanne Mayr. (ebra)
Eine spitzen Idee damit die Jugendlichen die Selbstverantwortung für das Lernen wahrnehmen, und dass sie erkennen, dass ihnen Selbstverantwortung von zu Hause aus auch zugemutet wird.
Von mir persönlich alle Punkte für diese Initiative.