Rudi Hemetsberger möchte erster grüner Bürgermeister im Land werden
ATTERSEE. Atterseer Grün-Kandidat geht mit 41 Stimmen Vorsprung in die Stichwahl.
Als sich am Sonntagabend beim Auszählen der Stimmen ihr Erfolg abzeichnete, waren davon selbst die Grünen verblüfft. "Wir haben gespürt, dass wir viel Zuspruch bekommen, aber das Ergebnis ist unvorstellbar", kommentiert Rudolf Hemetsberger. Als Bürgermeisterkandidat hat er mit 34,9 Prozent die Nase vor VP-Kandidat Philip Weissenbrunner (31,19 Prozent). Am 10. Oktober entscheiden die Wähler, welcher der beiden Politiker künftig Bürgermeister von Attersee sein wird. "Wir haben die historische Chance, den ersten grünen Bürgermeister in Oberösterreich zu stellen", weiß Hemetsberger.
Für den unerwartet deutlichen Erfolg macht der Politik-Profi – der Atterseer war früher Geschäftsführer der Grünen in Salzburg – die Gesamtsituation in der Gemeinde verantwortlich, die zu großer Unzufriedenheit in der Bevölkerung geführt habe. Er werde ab heute die Hausbesuche fortsetzen.
Im Gemeinderat liegt die VP mit 34,4 Prozent und sieben Mandaten knapp vor den Grünen (32,6 Prozent, sieben Mandate). Die SP stürzte von acht auf drei Sitze ab, die Liste PRO Attersee der ehemaligen FP-Politikerin Helga Sturm erzielte zwei Mandate.
Philip Weissenbrunner (VP) ist mit dem Ergebnis zufrieden. "Ich persönlich habe mit sechs Mandaten gerechnet, erreicht haben wir sieben." Als Quereinsteiger sieht sich der zweifache Vater nicht als Parteipolitiker. "Ich bin angetreten, Ruhe in den Stellungskrieg zwischen allen Parteien zu bringen", sagt Weissenbrunner. In seiner Gemeindearbeit werde Parteipolitik wenig Rolle spielen.
Geschafft hat Rudi Hemetsberger als Spitzenkandidat der Grünen übrigens auch das Mandat im Wahlkreis Hausruckviertel. Der Atterseer wird daher demnächst als Abgeordneter in den oberösterreichischen Landtag einziehen.